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Neue Wendung im Fall Epstein: Trump überrascht mit Anordnung


Trump überrascht mit Anordnung
Neue Wendung im Fall Epstein

Von t-online, aj

Aktualisiert am 18.07.2025 - 07:19 UhrLesedauer: 4 Min.
US-Präsident TrumpVergrößern des Bildes
Donald Trump: Steht wegen der Epstein-Akten unter Druck. (Quelle: Evan Vucci/AP/dpa/dpa-bilder)
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Der Fall Epstein bleibt in den USA weiterhin ein beherrschendes Thema. Nun ist offenbar ein anzüglicher Geburtstagsbrief von Donald Trump aufgetaucht. Der US-Präsident überrascht mit einer Ankündigung.

Im Fall des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein gerät US-Präsident Donald Trump erneut unter Druck. Er hatte einst versprochen, die geheimen Ermittlungsakten zu veröffentlichen, tat dies nach seiner Rückkehr ins Amt jedoch nicht. Auch unter seinen eigenen Anhängern führte dies zu großem Unmut. Jetzt heizt ein weiteres Dokument die Debatte über Epsteins Verbindung zu Trump weiter an. Dieser reagiert mit einer überraschenden Ankündigung.

Der US-Präsident ordnete die Freigabe einiger juristischer Unterlagen zu dem Fall des verstorbenen Sexualstraftäters an. Er habe Justizministerin Pam Bondi aufgefordert, "alle relevanten Aussagen der Grand Jury" offenzulegen – vorbehaltlich gerichtlicher Genehmigung. Weiter bezeichnete er den Fall als "Betrugsmanöver der Demokraten, das jetzt enden muss". Kurz nach Trumps Erklärung antwortete Bondi auf X: "Präsident Trump – wir sind bereit, morgen beim Gericht die Freigabe der Aussagen der Grand Jury zu beantragen."

Eine Grand Jury ist eine Gruppe von Geschworenen, die nach der Vorlage von Beweismitteln durch die Staatsanwaltschaft entscheidet, ob Anklage in einem Fall erhoben werden kann. Epstein war im Jahr 2019 verhaftet und angeklagt worden.

Brisanter Bericht des "Wall Street Journal"

Wenige Stunden vor Trumps Ankündigung war ein brisanter Bericht des "Wall Street Journal" (WSJ) veröffentlicht worden. Dem zufolge soll Trump einen schlüpfrigen Geburtstagsgruß für Epsteins 50. Geburtstag verfasst haben. Epsteins frühere Partnerin Ghislaine Maxwell hatte demnach im Jahr 2003 ein Geburtstagsalbum für ihn zusammengestellt – mit Briefen und Zeichnungen von Freunden und Wegbegleitern.

Das Lederbuch enthalte auch einen Glückwunsch unter Trumps Namen, den das "WSJ" einsehen konnte. Wie bei den anderen Schreiben soll der Text anzüglich formuliert sein – maschinell gedruckt und umrahmt von der Handzeichnung einer nackten Frau. Zwei kleine Bögen stellen demnach die Brüste der Frau dar. Unterschrieben sei das Bild der Frau mit "Donald", die Buchstaben imitierten Schamhaare unterhalb ihrer Taille. Der Gruß ende mit den Worten: "Alles Gute zum Geburtstag – und möge jeder Tag ein weiteres wunderbares Geheimnis sein."

Trump droht "WSJ" mit Klage

Trump bestritt in einem Interview mit dem "WSJ" am Dienstag, den Glückwunsch verfasst zu haben. "Das ist nicht von mir. Das ist eine Fälschung", sagte der US-Präsident. "Ich habe in meinem Leben noch nie ein Bild gemalt. Ich zeichne keine Bilder von Frauen", so Trump. "Das ist nicht meine Sprache. Das sind nicht meine Worte." Er drohte, das "Wall Street Journal" zu verklagen, sollte die Zeitung mit der Geschichte an die Öffentlichkeit gehen.

Die Verhaftung Epsteins, der über viele Jahre systematisch Minderjährige missbraucht hatte, hatte im Jahr 2016 Aufsehen erregt. 2019 beging er mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle nach offiziellen Angaben Suizid.

In Teilen der US-Gesellschaft, unter anderem in der Welt von Trumps verschwörungsgläubiger Basis, führte Epsteins Tod zu wilden Spekulationen, unter anderem weil er beste Kontakte in die amerikanische High Society pflegte. Präsidenten und Milliardäre gingen bei ihm ein und aus. Auch Donald Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Party-Videos und Fotos der beiden belegen.

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Trump verliert Unterstützung bei eigenen Anhängern

Die Akten zu dem Fall zu veröffentlichen, war eines von Trumps Wahlversprechen. Anfang vergangener Woche teilte das FBI jedoch mit, keine Hinweise auf eine Beteiligung weiterer Prominenter gefunden zu haben. Auch handele es sich bei Epsteins Tod klar um Suizid. Eine sagenumwobene Kundenliste des ehemaligen Multimillionärs mit den Namen von US-Eliten gibt es demnach nicht.

In der US-Öffentlichkeit stieß diese Angabe des FBI auf Verwunderung, unter anderem bei Trumps MAGA-Anhängern ("Make America Great Again"). Ob die geheimen Akten mehr enthalten, ist unklar – einige Personen spekulieren, Trump wolle andere Beteiligte möglicherweise schützen.

Der ehemalige Regierungsberater und Tesla-Chef Elon Musk hatte Spekulationen befeuert. Nach dem Bruch zwischen ihm und Trump schrieb dieser auf der Plattform X: "Zeit, die wirklich große Bombe platzen zu lassen: Donald Trump ist in den Epstein-Akten." Belege dafür lieferte Musk nicht und sein Beitrag ist mittlerweile wieder gelöscht. Sollte Trump in den Ermittlungsunterlagen auftauchen, ergibt sich daraus nicht automatisch ein Vergehen. Der US-Präsident wurde unter anderem in Gerichtsdokumenten genannt – allerdings in harmlosem Zusammenhang.

Video | Jetzt brennen die MAGA-Hüte
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Quelle: t-online

Vize-Präsident Vance: "absoluter Bullshit"

Über die Existenz des Geburtstagsalbums und den Inhalt der Geburtstagsbriefe war bisher nicht berichtet worden. Laut "WSJ" befinde sich die Ledermappe allerdings auch unter den Unterlagen, die das US-Justizministerium untersucht habe. Das Album enthält demnach Gedichte, Fotos und Grüße von Geschäftsleuten, Akademikern, Epsteins Ex-Freundinnen und Jugendfreunden, wie aus den vom "WSJ" und anderen anonymen Quellen eingesehenen Dokumenten hervorgehe.

Vizepräsident JD Vance sprang Trump nach den jüngsten Berichten zur Seite. Auf der Plattform X postete Vance: "Verzeihen Sie mir meine Ausdrucksweise, aber diese Geschichte ist kompletter und absoluter Bullshit. Das 'WSJ' sollte sich schämen, sie veröffentlicht zu haben."

Verwendete Quellen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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