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Frisuren-Verbote in US-Armee: So ziehst du mir nicht in den Krieg!


Frisuren-Verbote in US-Armee
So ziehst du mir nicht in den Krieg!

Aktualisiert am 04.04.2014Lesedauer: 2 Min.
Regelungswut bis ins Detail: Verordnung 670-1 schreibt nicht nur die Ausführung von Flechtfrisuren, Haarreifen oder Zöpfen akribisch vor - auch die Farbe des Haargummis ist genau festgelegtVergrößern des BildesRegelungswut bis ins Detail: Verordnung 670-1 schreibt nicht nur die Ausführung von Flechtfrisuren, Haarreifen oder Zöpfen akribisch vor - auch die Farbe des Haargummis ist genau festgelegt (Quelle: U.S. Army)
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Die Dienstvorschrift 670-1 der US-Armee ist erst seit Montag öffentlich. Doch der Proteststurm dagegen hat bereits gewaltige Dimensionen angenommen. Die Anordnung befasst sich zum großen Teil mit dem Erscheinungsbild der Soldatinnen und Soldaten - unter anderem mit den Haaren. Und zwar verbietet sie diverse Frisuren. Viele afroamerikanische Frauen werten dies als rassistischen Angriff, weil die fraglichen Frisuren gerade unter ihnen weit verbreitet sind.

Vorschrift 670-1 legt penibel genau fest, dass etwa Zick-Zack-Scheitel, lose Strähnen, schiefe Dutts und Rastalocken unerwünscht sind. Auch sogenannte Cornrows, also eng an der Kopfhaut entlang geflochtene Zopfreihen, sind untersagt.

Bei offen getragenen Haaren darf der Schopf nicht dicker als zwei Inches, also knapp fünf Zentimeter, sein. Für Männer sind ebenfalls Regeln festgelegt: kein Irokesenschnitt und keine Hufeisenfrisur zum Beispiel. Die Länge der Koteletten und die Breite eines Schnurrbarts sind ebenfalls genau definiert.

Afroamerikanische Frauen besonders betroffen

Feldwebel Jasmine Jacobs hat nun eine Petition an das Weiße Haus gestartet, um die strengen neuen Regeln zu kippen. Mehr als 10.000 Unterstützer hat sie schon. Jacobs trägt zwei am Kopf entlang geflochtene Zöpfe und erklärte der Zeitung "USA Today", sie sei nun ratlos, was sie künftig mit ihrem Haar anfangen solle. "Meine Frisur entsprach den bisherigen Regeln. Sie hat mich beim Tragen eines Helms nie behindert."

Laut "Washington Post" kommt die neue Dienstvorschrift genau zu einer Zeit, in der immer mehr afroamerikanische Frauen zum natürlich krausen Look zurückkehren. Die Zahl derer, die ihre Haare künstlich glätten, sei auf 30 Prozent gesunken. Der Absatz von chemischen Glättungsmitteln habe in den vergangenen fünf Jahren um 26 Prozent nachgelassen.

"Gepflegt und konservativ" soll es sein

Die Armee verteidigt die neuen Regelungen mit dem Wunsch nach einem einheitlichen Erscheinungsbild. Ein Sprecher sagte der "Washington Post", dass viele Frisuren akzeptabel seien, solange sie "gepflegt und konservativ" seien. Ein Grund für die neuen Vorschriften sei auch, dass ein Helm gut und komfortabel sitzen müsse. Das sei unglücklicherweise bei einigen Frisuren nicht der Fall.

In Deutschland gab es das Haarnetz

Die Haarmode war in der Vergangenheit schon häufiger Grund für Streit bei den Armeen vieler Länder. So erließ etwa das deutsche Verteidigungsministerium im Februar 1971 den sogenannten Haarnetzerlass. Soldaten durften erstmals längere Haaren haben, wenn sie ein olivfarbenes Haarnetz darüberzogen. 740.000 Stück wurden daraufhin angeschafft.

Nach internationalem Hohn und Spott wurde der Erlass allerdings nach nur einem Jahr wieder kassiert. Die deutsche Luftwaffe etwa war als "German Hair Force" verlacht worden. Seitdem gilt für die Haarlänge von Soldaten der Uniformkragen als Grenze.

In Norwegen zum Beispiel ist die Armeeführung viel legerer. Dort dürfen auch männliche Soldaten lange Haare tragen.

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