US-Senator McCain warnt "Putin ist gefährlicher als der IS"
Der ehemalige US-Präsidentschaftskandidat John McCain hält den russischen Präsidenten Wladimir Putin für gefährlicher als die Terrormiliz Islamischer Staat. „Er stellt die erste und wichtigste Bedrohung dar, noch vor dem IS“, sagte McCain dem australischen TV-Sender ABC.
Er denke, dass die IS-Terroristen „furchtbare Dinge“ anrichten könnten, sagte der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im US-Senat. „Aber es sind die Russen, die versuchen das Fundament der Demokratie zu zerstören und den Ausgang einer amerikanischen Wahl zu beeinflussen“, so McCain.
"Größte Herausforderung, die wir haben"
Bisher gebe es zwar keine Hinweise darauf, dass die russische Strategie Erfolg gehabt habe, so McCain. Die Regierung Putins versuche aber weiterhin Wahlen zu manipulieren, zuletzt etwa die Präsidentschaftswahl in Frankreich. McCain verwies auch auf das russische Vorgehen im Ukraine-Konflikt und die Sorgen der baltischen Staaten. Daher sei Putin für ihn "die größte Herausforderung, die wir derzeit haben", sagte er.
Der republikanische Senator, der als einer der schärfsten parteiinternen Kritiker von Donald Trump gilt, gab in dem Interview an, der US-Präsident mache ihn manchmal „nervös“.
Seine Hoffnung sei es, dass Trump vor schwerwiegenden Entscheidungen auf die Mitglieder des Nationalen Sicherheitsrates höre. „Aber tut er das auch immer?“, fragte McCain. „Nein. Beunruhigt mich das? Ja, es beunruhigt mich.“
Russland-Affäre wird "immer bizarrer"
Zu den Vorwürfen gegenüber Trumps Schwiegersohn Jared Kushner, der sich bereits vor dem Amtsantritt des Präsidenten um einen geheimen Kommunikationskanal nach Moskau bemüht haben soll, sagte McCain: „Das gefällt mir gar nicht.“
Es sei auf keinen Fall regulär, wenn Kushner ohne offiziellen Auftrag solche Gespräche geführt habe. Die ganze Affäre werde „immer bizarrer“, so McCain. „Man kann es sich nicht ausdenken.“