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Russland-Affäre: Donald Trump Jr. veröffentlicht hochbrisante E-Mails


Russland-Affäre
Trump Jr. veröffentlicht hochbrisante E-Mails

dpa, dru, wal

Aktualisiert am 12.07.2017Lesedauer: 3 Min.
Offenbar hoffte Donald Trump Jr. auf belastenden Informationen über Hillary Clinton aus Russland. Damit gerät der Sohn des US-Präsidenten immer tiefer in den Strudel der Russland-Affäre und zieht seinen Vater gleich mit.Vergrößern des BildesOffenbar hoffte Donald Trump Jr. auf belastenden Informationen über Hillary Clinton aus Russland. Damit gerät der Sohn des US-Präsidenten immer tiefer in den Strudel der Russland-Affäre und zieht seinen Vater gleich mit. (Quelle: Carolyn Kaster/ap-bilder)
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Der älteste Sohn von US-Präsident Donald Trump gerät in der Russland-Affäre immer stärker in Bedrängnis. Nun trat Donald Trump Jr. die Flucht nach vorn an und veröffentlichte E-Mails über ein Treffen mit einer russischen Anwältin. Allerdings bestätigt die Korrespondenz alle wesentlichen Vorwürfe gegen ihn.

Aus dem Mail-Verkehr mit dem Publizisten Rob Goldstone, der nach Angaben von Trump Jr. zu der Begegnung mit der Anwältin führte, geht hervor, dass ihm belastende Informationen über die Konkurrentin seines Vaters, Hillary Clinton, angeboten wurden. Die Informationen sollten demnach von der russischen Regierung stammen.

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Nach den veröffentlichten Dokumenten meldete sich Goldstone am 3. Juni 2016 bei Trumps Sohn. Ein Klient habe ihn kontaktiert, weil ein russischer Staatsanwalt sich mit dem Vater des Klienten getroffen habe und diesem Dokumente und Informationen über Clinton für Trumps Wahlkampfteam angeboten habe. "Das sind offensichtlich hochrangige und sensible Informationen, aber es ist Teil der Unterstützung Russlands und der Regierung für Herrn Trump", heißt es in der E-Mail weiter.

Trump Jr. hoffte auf Kreml-Infos über Hillary Clinton

Trump Jr. antwortete am selben Tag: "Es sieht so aus, als ob wir Zeit hätten, und wenn es das ist, was Du sagst, liebe ich es, besonders später im Sommer." In dem weiteren Schriftverkehr vereinbarten beide dann einen Termin. Goldstone erwähnt in diesem Zusammenhang eine "Anwältin der russischen Regierung". Natalia Veselnitskaja, die Anwältin, mit der sich der 39 Jahre alte Sohn Trumps am 9. Juni 2016 in New York getroffen hat, bestritt, jemals für den Kreml gearbeitet zu haben.

Weiteres Puzzleteil in der Affäre

Mit der Veröffentlichung der E-Mails reagierte Trump Jr. auf einen Bericht der "New York Times". Die Zeitung hatte am Montagabend geschrieben, dass Trump Jr. durch Goldstones E-Mails wusste, dass die russische Regierung Quelle der potenziell schädlichen Informationen gewesen sei.

Die neusten Erkenntnisse in der Affäre um möglichen Einfluss Russlands auf die US-Wahl im letzten Jahr, lassen die Verbindungen des US-Präsidenten nach Russland zwielichtiger denn je erscheinen. Mit der provokanten Veröffentlichung der E-Mails via Twitter durch Trump Jr. ist nun ein weiteres Puzzleteil zur bereits verworrenen Geschichte hinzugekommen. US-Medien wie "Vox Media" sprechen bereits von einem weit größeren Skandal, als beispielsweise Watergate.

Russische Anwältin widerspricht Darstellungen

US-Geheimdienste beschuldigen Moskau, hinter Attacken auf E-Mailkonten der Demokraten zu stehen. Dabei gestohlene Daten wurden im Juli 2016 von der Enthüllungsplattform Wikileaks veröffentlicht. Die amerikanischen Geheimdienste werfen dem Kreml vor, sich auf diese Weise in den Wahlkampf eingemischt zu haben, um Trump zu helfen und seiner Konkurrentin Hillary Clinton zu schaden. Ein Sonderermittler und mehrere Kongressausschüsse untersuchen, ob es dabei Absprachen mit Trumps Wahlkampflager gab.

Veselnitskaja sagte dem Sender MSNBC, sie habe keine Verbindungen zum Kreml. Sie habe auch kein Material über Clinton gehabt. "Ich war niemals im Besitz von schädlichen oder sensiblen Informationen über Hillary Clinton. Es war niemals meine Absicht, solche zu haben", sagte sie in dem Interview. Sie habe auch nicht um das Treffen gebeten.

Präsident Trump erfuhr nach Angaben einer Sprecherin erst in den vergangenen Tagen von dem Treffen. Bei dem Gespräch im Juni waren neben seinem Sohn auch sein Schwiegersohn Jared Kushner und der damalige Vorsitzende der Wahlkampagne, Paul Manafort, dabei.

Pence distanziert sich von Trump Jr.

Mike Pence habe von dem Treffen von Trump junior mit einer angeblich der russischen Regierung nahestehenden Anwältin nichts gewusst, teilte sein Anwalt Marc Lotter in einer Erklärung mit, die mehreren US-Medien vorliegt. Pence konzentriere sich zudem nicht auf den zurückliegenden Wahlkampf. "Besonders nicht auf Dinge, die vor der Zeit lagen, als er selbst zum Team gestoßen ist", heißt es in der Erklärung. Dies wird in Washington als klarer Versuch gewertet, sich selbst von der Russland-Affäre Trumps abzugrenzen.

Anwalt: Trump Jr. hat nichts Falsches getan

Trump Jr. war erneut bemüht, die Begegnung herunterzuspielen. Die Medien und die Demokraten hätten es extrem auf die "Russlandgeschichte" abgesehen, schrieb er auf Twitter. "Wenn dieses Nonsens-Treffen alles ist, was sie nach einem Jahr haben, verstehe ich die Verzweiflung!" Sein Anwalt sagte der "New York Times", sein Mandant habe nichts Falsches getan, werde aber mit den Ermittlern zusammenarbeiten, sollten sie ihn kontaktieren.

Trump Jr. hatte zuvor erklärt, Einzelheiten oder weitergehende Informationen seien ihm von der Anwältin nicht angeboten worden. Allerdings hatte er noch vor Tagen versucht, den wahren Grund der Begegnung zu vertuschen. Am Sonntag musste er dann einräumen, dass er sich von dem Gespräch im New Yorker Trump Tower "hilfreiche" Informationen für den Wahlkampf seines Vaters versprochen hatte.

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