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Russland-Affäre: Donald Trump half Sohn bei umstrittener Erklärung


Umstrittene Hilfe für Trump-Sohn
"Er tat, was jeder Vater tun würde"

Von dpa, ap, df

Aktualisiert am 02.08.2017Lesedauer: 3 Min.
Donald Trump und sein ältester Sohn bei einem Wahlkampfauftritt im November 2015.Vergrößern des Bildes
Donald Trump und sein ältester Sohn bei einem Wahlkampfauftritt im November 2015. (Quelle: Brian Snyder/reuters)
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Das Weiße Haus hat eingeräumt, dass US-Präsident Donald Trump seinem ältesten Sohn bei einer Stellungnahme zu dem umstrittenen Treffen mit einer russischen Anwältin geholfen hat. Der Präsident habe seinem Sohn aber nicht diktiert, was er schreiben solle, sagte Trumps Sprecherin Sarah Huckabee Sanders.

"Der Präsident hat seine Meinung eingebracht, wie das jeder Vater tun würde, das geschah auf Grundlage der begrenzten Informationen, die er hatte." Die Erklärung von Donald Trump Jr. sei wahrheitsgemäß gewesen, sie habe keine falschen Angaben enthalten, fügte sie hinzu.

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Trump Jr. spielte Treffen herunter

Die "Washington Post" hatte zuvor berichtet, Trump habe seinem Sohn die Stellungnahme diktiert. Darin spielte Trump Jr. das Treffen mit einer russischen Anwältin im Juni 2016 herunter. Bei dem Gespräch sei es lediglich um ein Adoptionsprogramm für russische Kinder gegangen und dies sei zur damaligen Zeit kein Wahlkampfthema gewesen, hieß es.

Unter wachsendem Druck legte der Präsidentensohn schließlich seinen damaligen E-Mail-Wechsel offen. Daraus geht hervor, dass er dem Treffen zugestimmt hatte, weil ihm kompromittierendes Material über die Konkurrentin seines Vaters, die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton, versprochen worden war. In einer E-Mail an ihn ist von einem Versuch der russischen Regierung die Rede, dem älteren Trump zu helfen. Dies gilt als bisher deutlichstes Indiz, dass Mitglieder aus Trumps Wahlkampflager bereit gewesen sein könnten, mit Russland zusammenzuarbeiten.

Hat Trump einen falschen TV-Beitrag bei Fox platziert?

Im Zusammenhang mit der Russland-Affäre tauchten unterdessen weitere Vorwürfe gegen Trumps Regierung auf. Am Dienstag wurde eine Klage gegen Fox News eingereicht: Der Nachrichtensender soll in Absprache mit Trump einen unwahren Artikel verbreitet haben, um von möglichen Verbindungen seines Teams nach Russland abzulenken.

Präsidenten-Sprecherin Sanders dementierte jegliche Absprache des Weißen Hauses mit Fox News bei dem Artikel über den Tod von Seth Rich, einem Mitarbeiter der demokratischen Parteiorganisation DNC. Diese Vorwürfe seien völlig unwahr, sagte sie.

Der Ermittler Rod Wheeler, der immer wieder als Studiogast bei Fox News eingeladen war, behauptet in seiner Klage, Fox habe Zitate von ihm erfunden, um den Tod Richs mit der Veröffentlichung von E-Mails des DNC durch Wikileaks in Zusammenhang zu bringen.

Ablenkung von der Russland-Affäre als Ziel?

Ziel war laut der Klage, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit weg von der Untersuchung zur russischen Einflussnahme auf die US-Wahl und eine mögliche Beteiligung von Trumps Wahlkampfteams und hin zu einem angeblichen, anderen Skandal in den Reihen der Demokraten zu lenken. Auch Fox erklärte, die Vorwürfe seien vollkommen abwegig.

Der Kläger Wheeler hatte für die Familie von Rich die Ermordung im Juli 2016 untersucht, die nach Einschätzung der Polizei Folge eines Raubüberfalls war. In einem im Mai auf der Webseite des Senders erschienenen Artikel wurde Wheeler mit den Worten zitiert, es habe Kontakte zwischen Rich und Wikileaks gegeben. Das habe er aber nie gesagt, erklärte Wheeler. Ebenso wenig habe er behauptet, dass jemand –möglicherweise aus Reihen der Demokraten oder dem Wahlkampfteam von Hillary Clinton – versuche, die Mordermittlungen zu behindern.

In der Klageschrift erklärte Wheeler weiter, er sei in einem Telefonat darüber informiert worden, dass Trump die falschen Zitate in den Artikel reklamiert habe. Fox entfernte den Artikel eine Woche nach Veröffentlichung von seiner Webseite, mit der Begründung, er sei nicht ausreichend geprüft worden.

Wheeler, der bei Fox viel über Polizei-Themen berichtete, sagte, er wurde von Trump-Unterstützer Ed Butowsky, der ab und an auch bei dem TV-Sender auftritt, auf den Rich-Fall gebracht. Butowsky habe beabsichtigt, eine Verbindung zwischen Rich und Wikileaks herzustellen. Zwei Tage vor der Veröffentlichung des Artikels habe Butowsky ihm eine Nachricht gesendet, in der es hieß, Trump habe den Text gelesen und wolle eine sofortige Veröffentlichung, so Wheeler. Er und Wheeler hätten sich zudem mit Pressesprecher Sean Spicer getroffen. Bukowsky wies alle Vorwürfe Wheelers zurück.

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