Spanien ächzt Hitzewelle in Urlaubsland fordert Todesopfer

In Deutschland regnet es – während in Spanien die nächste Hitzewelle wütet. Viele Menschen leiden, und ein Ende ist vorerst nicht in Sicht.
Extreme Waldbrandgefahr, 40 Grad und mehr: Heiße und trockene Luftmassen vom afrikanischen Kontinent fluten aktuell Spanien und sorgen für die nächste Hitzewelle. Die spanische Wetterbehörde AEMET hat in großen Teilen des Landes Alarm ausgerufen.
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"Zumindest bis Sonntag", so die Experten, soll die Situation anhalten. Weite Teile der Iberischen Halbinsel seien betroffen, warnt AEMET aktuell in einem "besonderen Hinweis zu unerwünschten Ereignissen". Auf den Karten der Behörde leuchtet beinahe das gesamte Land in den Warnfarben Gelb ("Risiko") oder Orange ("erhebliches Risiko"). In vielen Teilen des Landes werden tropische Nächte erwartet.
Todesopfer in der Region Extremadura
Es ist bereits die zweite offizielle Hitzewelle des Jahres in Spanien. Und sie hat schon mindestens ein Todesopfer gefordert: Ein 85 Jahre alter Mann sei in Badajoz an den Folgen der hohen Temperaturen gestorben, teilte die Regierung der Region Extremadura im Westen des Landes mit. Badajoz und Córdoba in Andalusien registrierten am Montag mit jeweils rund 42 Grad die landesweit höchsten Temperaturen.
In Madrid zog es bei Temperaturen von bis zu 39 Grad viele Einheimische und Touristen auf die Straßen der spanischen Hauptstadt. Viele suchten Abkühlung rund um den Teich im Retiro-Park. Manche schützten sich vor der Sonne mit Regenschirmen oder legten sich T-Shirts über den Kopf.
In ärmeren Stadtvierteln ist es teils drei Grad heißer als im Zentrum Madrids. Es gibt weniger Bäume, der Beton speichert die Hitze, Gebäude sind schlechter isoliert. Doch die Menschen behalten ihren Humor: "Ich hatte gerade in der U-Bahn einen Hitzschlag", zitierte die Zeitung "El País" eine Frau. "Eine Dame hat mir mit ihrem Fächer ins Gesicht geschlagen."
So ist die Situation auf Mallorca und Gran Canaria
Die Balearen mit der bei Deutschen besonders beliebten Urlaubsinsel Mallorca sind unterdessen bislang nicht von der extremen Hitze betroffen. Auf den Kanaren gilt aktuell nur im südlichen Teil von Gran Canaria eine gelbe Warnung vor Temperaturen bis 34 Grad.
Dafür spitzt sich die Wasserkrise auf Mallorca zu. Die Gemeinde Deià an der Westküste, etwa 30 Kilometer von Palma entfernt, verschärft deshalb ihre Sparmaßnahmen: In mehreren Ortsteilen wird ab sofort an drei Tagen pro Woche die Wasserversorgung komplett eingestellt. Auch das Luxushotel "La Residencia" war am Montag vom Start der Aktion betroffen. "Es ist jedes Jahr das gleiche Spiel", sagte der stellvertretende Hoteldirektor Jordi Vicens.
Das Hotel sei aber vorbereitet gewesen. Nun müsse täglich der Tanklaster mit Wasser aus einem Brunnen in Sóller kommen, um die Wasservorräte aufzufüllen. Damit die Gäste weiterhin duschen können.
- aemet.es: "Aviso especial. Ola de calor" (Spanisch)
- rtve.es: "El tiempo hoy 5 de agosto en España: diez comunidades en alerta por altas temperaturas" (Spanisch)
- elpais.com: "En Madrid, la ola de calor castiga a San Cristóbal por ser el cuarto barrio más pobre de España" (Spanisch)
- meteoalarm.org: Warnmeldungen in Europa
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa