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Trumps neuer Außenminister: Pompeo will die Diplomaten auf Linie bringen


Trumps neuer Außenminister
Pompeo will die Diplomaten auf Linie bringen

ap, Josh Lederman

Aktualisiert am 02.05.2018Lesedauer: 3 Min.
Mike Pompeo mit seiner Frau Susan bei seinem ersten Auftritt vor Amerikas Diplomaten: Er stellt sich voll hinter den politischen Kurs von Donald Trump.Vergrößern des BildesMike Pompeo mit seiner Frau Susan bei seinem ersten Auftritt vor Amerikas Diplomaten: Er stellt sich voll hinter den politischen Kurs von Donald Trump. (Quelle: imago-images-bilder)
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Bei seinem ersten Auftritt vor US-Diplomaten setzt sich Außenminister Mike Pompeo klar von seinem Vorgänger ab. Die Politik seines Chefs Donald Trump will er "in jeden Teil der Welt" verbreiten.

Der Name Rex Tillerson fiel nicht ein einziges Mal. Und doch war alles klar, als der neue US-Außenminister Mike Pompeo im State Department ankündigte, die amerikanische Diplomatie neu zu beleben. Die Mitarbeiter hörten das gerne und empfingen den Minister mit Jubel und Beifall, als er zum ersten Mal die Lobby des Harry S. Truman Buildings in Washington betrat. Das Diplomatische Korps hat ein turbulentes Jahr unter Tillerson hinter sich, dem ersten Außenminister von Präsident Donald Trump.

"Mit unglaublichem Elan und unglaublicher Energie"

Pompeo stellte sich in seiner Ansprache ganz hinter seinen Chef. Seine Mission sei es, "mit unglaublichem Elan und unglaublicher Energie" Trumps Außenpolitik auszuführen – mit Hilfe der Mitarbeiter natürlich. "Das Diplomatische Korps der Vereinigten Staaten muss in jedem Winkel, jedem Teil der Welt präsent sein und Missionen im Namen dieses Landes ausführen", sagte der Minister. "Es ist meine bescheidene, noble Verpflichtung, Ihnen dabei zu helfen, das zu erreichen."

Der Minister kündigte an, er werde so wenig Zeit wie möglich in der Abgeschiedenheit seiner Büros im siebten Stock verbringen. Stattdessen wolle er hinausgehen und direkten Kontakt zu Diplomaten pflegen. Dies gelte auch für die Mitarbeiter der US-Behörde für internationale Entwicklung, die die Aktivitäten im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit koordiniert.

Klare Abkehr vom Vorgehen seines Vorgängers

Mit dieser Ankündigung setzte sich Pompeo von Tillerson ab, der dafür bekannt war, sich mit nur wenigen engen Beratern zu umgeben. Auf Meinungen von Diplomanten, jahrelangen Mitarbeitern und sogar von Abgeordneten verzichtete Tillerson häufig.

Pompeo machte noch auf andere Weise deutlich, dass er einen anderen Ansatz verfolgt als sein Vorgänger: Am ersten Tag im Amt eröffnete er ein Twitter-Konto. Tillerson hatte das Medium nie genutzt. Pompeo dankte in seinem ersten Tweet Präsident Trump für die neue Aufgabe. "So viele Angelegenheiten von weltweiter Bedeutung fordern unsere Aufmerksamkeit", schrieb der Minister. Die Interessen des amerikanischen Volkes hätten für ihn stets Priorität. Er freue sich auf die Zusammenarbeit mit dem besten Diplomatischen Korps der Welt.

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Eine von Pompeos ersten Aufgaben wird es sein, die moralische Krise im Außenministerium einzudämmen, das unter Trump an Bedeutung verloren hat. Tillerson, ein ehemaliger Vorstandschef des Mineralölkonzerns Exxon Mobil, verbrachte einen Großteil seiner 14 Monate im Amt damit, Kürzungen im Haushalt und beim Personal durchzusetzen. Öffentliche Auftritte mied er, während wichtige diplomatische Positionen unbesetzt blieben.

Pompeo ging gleich nach seiner Bestätigung durch Senat in der vergangenen Woche auf seine ersten Auslandsreise. Nach dem Besuch in Belgien, Saudi-Arabien, Israel und Jordanien kehrte er am Montagabend nach Washington zurück und ehrte am Dienstagmorgen im Rosengarten des Weißen Hauses das Football-Team der Armee. Trump fiel dabei auf, dass sein neuer Chefdiplomat "in letzter Zeit mehr Publicity bekommt als ich".

"Er ist ein vielbeschäftigter Typ", sagte der Präsident über Pompeo und sprach ihn dann direkt an: "Wie läuft es? Gut? Besser als die Leute verstehen, richtig? Gute Arbeit, Mike." Trump wollte den neuen Minister, seinen ehemaligen CIA-Chef, am Mittwoch im State Department noch offiziell vereidigen.

Treffen mit Kim Jong Un im April

Einzelheiten darüber, welche Themen für ihn in den ersten Monaten im Fokus stehen, nannte Pompeo nicht. Auf ihn wartet jedoch eine lange Liste von dringenden Aufgaben, darunter die bevorstehende Entscheidung des Präsidenten über einen Ausstieg aus dem internationalen Atomdeal mit dem Iran.

Der Minister spielt auch eine wichtige Rolle in der US-Diplomatie gegenüber Nordkorea. Noch vor seiner Amtsübernahme reiste er im April nach Pjöngjang und traf sich dort mit Staatschef Kim Jong Un – eine Vorbereitung auf das geplante Gipfeltreffen zwischen Trump und Kim.

In seiner kurzen Rede vor den Diplomaten im Außenministerium schlug Pompeo dann aber doch noch einen anderen Ton an als Trump. Er betonte die Bedeutung einer aktiven US-Präsenz außerhalb der eigenen Grenzen. Der Minister erklärte an die Mitarbeiter gewandt, er habe in seiner Anhörung vor dem Senat die USA als "so außergewöhnlich und so unglaublich gesegnet" beschrieben. Daraus ergebe sich aber auch eine Verantwortung, eine Pflicht für Amerika in der Welt. "Ich weiß mit Sicherheit, dass Amerika ohne Sie diese Pflicht nicht erfüllen und seine Ziele nicht erreichen kann".

Verwendete Quellen
  • AP
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