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Paketbomben an Demokraten: Donald Trump sucht die Schuld bei den Medien


Paketbomben an Demokraten
Trump sucht die Schuld bei den Medien

Von dpa, pdi

Aktualisiert am 25.10.2018Lesedauer: 3 Min.
US-Präsident Donald Trump bei einem Wahlkampfauftritt: Unliebsame Medien, die kritisch über ihn berichten, hat Trump selbst wiederholt als "Feinde des Volkes" bezeichnet.Vergrößern des BildesUS-Präsident Donald Trump bei einem Wahlkampfauftritt: Unliebsame Medien, die kritisch über ihn berichten, hat Trump selbst wiederholt als "Feinde des Volkes" bezeichnet. (Quelle: Reuters-bilder)
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Die USA sind tief gespalten. Mitten im Wahlkampf werden Paketbomben an prominente Trump-Kritiker verschickt. Während das FBI ermittelt, hat der Präsident schon einen Mitschuldigen ausgemacht.

Die an bekannte Kritiker von Präsident Donald Trump versandten Rohrbomben versetzen die politisch tief gespaltenen USA in Aufruhr. Adressiert waren die Päckchen an Ex-Präsident Barack Obama, dessen frühere Außenministerin Hillary Clinton und weitere Prominente, die als Zielscheiben der politischen Rechten gelten. New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio sprach von einem "eindeutigen Terrorakt", die Behörden erhöhten ihre Sicherheitsvorkehrungen vor den Kongresswahlen in zwei Wochen. Trump selbst meldete sich mit einem Appell zu Wort, der die Gemüter nicht eben besänftigen dürfte.

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Der oder die Täter nahmen insgesamt sechs Prominente ins Visier: Neben Obama und Clinton waren unter anderen der ehemalige CIA-Direktor John Brennan und Ex-Justizminister Eric Holder Adressaten der Sprengsätze. Die Päckchen ähnelten laut FBI jener Briefbombe, die am Montag im Briefkasten des Anwesens von Milliardär und Philantrop George Soros gefunden worden war. Auch die demokratische Abgeordnete Maxine Waters erhielt verdächtige Post. Soros und die zur Zielscheibe geratenen Prominenten haben Trumps Politik immer wieder scharf kritisiert.

Breitseite gegen die Medien

Trump, dem Kritiker eine Spaltung der Gesellschaft durch seine politischen Rundumschläge und Verbalattacken vorwerfen, rief die Amerikaner nach den "verabscheuungswürdigen Taten" zum Zusammenhalt auf. "Wir sind extrem sauer, traurig und unglücklich über das, was wir heute Vormittag erlebt haben – und wir werden das gründlich aufklären", sagte er bei einer Veranstaltung im Weißen Haus.

Später rief er bei einem Wahlkampfauftritt in Wisconsin zu mehr Anstand in der politischen Debatte auf – und nutzte die Gelegenheit zu einer weiteren Breitseite gegen die Medien. Diese stünden "auch in der Verantwortung, einen zivilisierten Ton zu setzen und die endlosen Anfeindungen sowie die ständigen negativen und oft falschen Angriffe und Geschichten zu stoppen", sagte Trump. Unliebsame Medien, die kritisch über ihn berichten, hat er selbst wiederholt als "Feinde des Volkes" bezeichnet. Kürzlich lobte er einen Kongressabgeordneten gar für dessen gewaltsamen Angriff auf einen Journalisten.

Ermittlungen laufen

Bei den nun versandten Sprengsätzen handelt es sich nach Angaben der Anti-Terror-Einheit von New York und des FBI offensichtlich um einfach gebaute Rohrbomben. Die PVC-Rohre enthielten Schwarzpulver, einen Zünder und vermutlich auch Granatsplitter, wie NBC unter Berufung auf drei Ermittler berichtete. Verletzt wurde bei den Funden in Washington und im Großraum New York niemand. Die gepolsterten Umschläge wurden abgefangen, bevor sie ihre Adressaten erreichten. Laut FBI ähnelten sich die Umschläge.


Das Päckchen an Holder war falsch adressiert worden und landete stattdessen im Büro der demokratischen Abgeordneten Debbie Wasserman Schultz, deren Anschrift als Absender angegeben war. Das an Brennan adressierte Päckchen wurde an den TV-Sender CNN geschickt, wo der frühere Geheimdienstchef häufig als Gast auftritt. Das New Yorker Bürogebäude des Unternehmens Time Warner, in dem CNN seinen Sitz hat, wurde daraufhin geräumt. Auch weißes Pulver wurde Berichten zufolge in dem Päckchen entdeckt. Ob es sich dabei um eine gefährliche Substanz handelt, war zunächst unklar.

FBI-Direktor Christopher Wray sagte, die Ermittlungen zu den Funden hätten "höchste Priorität". In New York wurden 100 weitere Soldaten der Nationalgarde eingesetzt, um Flughäfen, Bahnhöfe und andere Knotenpunkte zu überwachen. Zu den Rohrbomben sagte Gouverneur Andrew Cuomo: "Dies ist die Welt, in der wir leben."

Verwendete Quellen
  • dpa
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