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Proteste in den USA: Trump warnt vor "bedrohlichsten Waffen"


Szenen der Revolte: Gewalt in den USA erreicht neue Ausmaße


Aktualisiert am 31.05.2020Lesedauer: 3 Min.
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Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr fΓΌr Sie ΓΌber das Geschehen in Deutschland und der Welt.

In Mann hÀlt seinen Mundschutz: In vielen amerikanischen GroßstÀdten kam es in der Nacht zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei.Vergrâßern des Bildes
In Mann hÀlt seinen Mundschutz: In vielen amerikanischen GroßstÀdten kam es in der Nacht zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei. (Quelle: Michael Ciaglo/getty-images-bilder)

Es sind Szenen wie aus einem Hollywood-Film. Teils maskierte Menschen marschieren durch StÀdte, demonstrieren gegen Polizeigewalt. Die Reaktion der Polizei ist brutal und kompromisslos. Sie schießt auf die Menschen. Die Ausmaße sind enorm.

Auch in der fΓΌnften Nacht in Folge ist es in den USA zu Demonstrationen und Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt gekommen. Dabei kam es in zahlreichen StΓ€dten zu heftigen Ausschreitungen, gewalttΓ€tigen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten. Es kam zu kompromisslosen Attacken der Polizei, die mit Pfefferspray, Gummigeschossen und SchlagstΓΆcken auf die Menschen losging. Einzelne Journalisten, die sich auch als solche auswiesen, wurden ebenfalls angegriffen oder festgenommen.

AuslΓΆser der Proteste war der Tod des Afroamerikaners George Floyd in Minneapolis am Montag, nachdem dieser minutenlang das Knie eines Polizisten in den Hals gedrΓΌckt bekam.

In etlichen amerikanischen StΓ€dten versammelten sich Menschen, obwohl vielerorts Ausgangssperren galten, darunter zum Beispiel Minneapolis, Los Angeles, Philadelphia, Salt Lake City und Atlanta. In mittlerweile zwΓΆlf Bundesstaaten wurde die Nationalgarde zur UnterstΓΌtzung gerufen. Der Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, hatte am Samstag zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg die gesamte Nationalgarde seines Bundesstaates aktiviert. Rund 2.500 Soldaten sollten in der Nacht zu Sonntag zum Einsatz kommen.

Trump spricht ΓΌber "bedrohlichste Waffen"

Gegen Abend rückte in Minneapolis eine Polizeikette in die NÀhe einer ausgebrannten Bank vor, wo sich rund 500 Demonstranten versammelt hatten. Die Polizei setzt TrÀnengas, Pfefferspray und Plastikgeschosse ein, um die Menge zu vertreiben. Auch außerhalb der Innenstadt gingen Polizisten aggressiv gegen Menschen vor, die sich außerhalb ihrer HÀuser aufhielten, wie ein auf Twitter verbreitetes Video zeigt.

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In der Hauptstadt Washington demonstrierten Hunderte Menschen in der NΓ€he des Justizministeriums. Viele zogen spΓ€ter vor das Weiße Haus. Den Amtssitz von US-PrΓ€sident Donald Trump riegelten zahlreiche Polizisten ab – ausgerΓΌstet mit Schutzschilden und zum Teil auf Pferden. Trump sagte am Samstag, wenn die Demonstranten, die sich in der Nacht zuvor auf dem Lafayette Square gegenΓΌber dem Weißen Haus versammelt hatten, den Zaun zum Amtssitz ΓΌberwunden hΓ€tten, "wΓ€ren sie von den bΓΆsartigsten Hunden und den bedrohlichsten Waffen begrüßt worden, die ich je gesehen habe".

"Das sind keine Proteste mehr"

In Los Angeles kam es im Stadtteil Fairfax zu Auseinandersetzungen, als Demonstranten versuchten in das ΓΆrtliche Studio des Fernsehsenders CBS vorzudringen. SicherheitskrΓ€fte hΓ€tten die Menge zurΓΌckgedrΓ€ngt, berichtete die "Los Angeles Times". Ebenfalls in Fairfax kam es Medienberichten zufolge zu PlΓΌnderungen. Der BΓΌrgermeister von Los Angeles, Eric Garcetti, sagte vor Journalisten: "Das sind keine Proteste mehr. Das ist Vandalismus, das ist ZerstΓΆrung.".

In New York zogen Demonstranten vor den Trump Tower des PrΓ€sidenten. Im Stadtteil Brooklyn fuhren Polizeiwagen in die Menge.

In Indianapolis sollen mindestens drei Menschen angeschossen worden sein, mindestens einer von ihnen ist offenbar gestorben, berichtet "CNN". Die ârtliche Polizei ermittle noch, heißt es. Auch ein Polizist wurde demnach verletzt. In Jacksonville in Florida soll ein Polizist im Nacken mit einem Messer angegriffen worden sein. Andere sollen mit Steinen attackiert worden sein. Etliche Demonstranten wurden verhaftet, sagte der Sheriff der Stadt zu "CNN".

Attacke auf Journalisten mit TrΓ€nengas

Aus mehreren StΓ€dten berichteten Journalisten, dass sie von der Polizei festgenommen oder sogar angegriffen worden seien. Ein Kommentator von "CNN" schreibt, dass er von der New Yorker Polizei verhaftet worden sei, obwohl er sich als Journalist zu erkennen gegeben habe. Nach etwa sechs Stunden sei er wieder freigelassen worden.

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Die Nachrichtenagentur BNO News zeigte auf Twitter das Video eines Journalisten aus Minneapolis, der sich mehrfach als Pressevertreter zu erkennen gab und den Anweisungen der Polizei Folge leistete. Trotzdem wurde ihm Pfefferspray ins Gesicht gesprΓΌht.

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Ebenfalls in Minneapolis wurde eine freie Journalistin bei Ausschreitungen von der Polizei mit Gummigeschossen angegriffen. Eines explodierte nach ihren Angaben auf Twitter in ihrem Gesicht. Sie verΓΆffentlichte ein Foto ihrer Verletzung, welches Sie hier sehen kΓΆnnen (Achtung: grafische Darstellung!). Sie schreibt weiter, dass Demonstranten erste Hilfe geleistet und sie ins Krankenhaus gebracht hΓ€tten. Ihr linkes Auge konnte jedoch nicht mehr gerettet werden.

PrΓ€sident Donald Trump machte in einem Statement linksradikale Gruppen fΓΌr die Ausschreitungen verantwortlich. "Die Gewalt und der Vandalismus werden von der Antifa und anderen gewaltsamen Gruppen des linken FlΓΌgels angefΓΌhrt", sagte Trump am Samstagabend (Ortszeit) nach dem Start von US-Astronauten vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral. "Linksradikalen Kriminellen, Verbrechern und anderen in unserem Land und auf der Welt wird nicht erlaubt werden, unsere Gemeinden in Brand zu stecken."

Sein Gegner im Rennen um die PrÀsidentschaft, der Demokrat Joe Biden, Àußerte seine grundlegende Unterstützung für die Proteste, verurteilte aber die Gewalt. Gegen solche BrutalitÀt zu protestieren, ist richtig und notwendig", erklÀrte Biden am Sonntag. "Es ist eine absolut amerikanische Reaktion." Die Proteste rechtfertigten aber keine lebensbedrohliche Gewalt und die Demontage von GeschÀften.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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