t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikAuslandUSA

US-Militär besetzt das Lincoln Memorial in Washington


Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.

US-Militär besetzt Lincoln Memorial
Weshalb dieses Foto viele Amerikaner empört


03.06.2020Lesedauer: 2 Min.
Nationalgardisten auf den Stufen des Lincoln Memorial: Der Einsatz zieht heftige Kritik auf sich.Vergrößern des Bildes
Nationalgardisten auf den Stufen des Lincoln Memorial: Der Einsatz zieht heftige Kritik auf sich. (Quelle: Win McNamee/getty-images-bilder)
News folgen

Inmitten der Proteste gegen rassistische Polizeigewalt in Washington hat die Nationalgarde das Lincoln Memorial besetzt. Ein Foto des Einsatzes wirkt symbolisch für die Reaktion der US-Regierung.

Es ist ein Foto, wie es vor kurzem noch undenkbar schien: Dutzende von Nationalgardisten bezogen am Dienstag Aufstellung auf den Stufen des Lincoln Memorial in der US-Hauptstadt Washington. In voller Montur, maskiert und behelmt schirmten die Soldaten Demonstranten von der nationalen Gedenkstätte ab. Der Einsatz kommt während der Proteste gegen rassistische Polizeigewalt einer Provokation gleich.

Hier sprach Martin Luther King

Denn ausgerechnet an diesem Ort hielt der Bürgerrechtler Martin Luther King vor mehr als 50 Jahren seine berühmte Rede mit dem Titel "I have a dream". Abraham Lincoln selbst hatte im 19. Jahrhundert als US-Präsident die Sklaverei beendet. Zwar war der Eingang des Denkmals in den vergangenen Tagen mit einem gesprühten Schriftzug beschädigt worden. Die Proteste vor der Gedenkstätte blieben am Dienstag aber friedlich. Dementsprechend deutlich fiel die Kritik an dem Einsatz in den sozialen Medien aus.

"Diese Machtdemonstration des Militärs am Lincoln Memorial ist eine Entweihung", schrieb die Leiterin des politischen Think-Tanks "Center for American Progress", Neera Tanden, in einem Beitrag auf Twitter. "Eine Entweihung unserer Verfassung. Unseres Rechts zu protestieren. Unseres Rechts, Wandel zu verlangen. Es ist unamerikanisch."

Ben Rhodes, der ehemalige stellvertretende Sicherheitsberater des US-Präsidenten Barack Obama, schrieb: "Dieses Foto repräsentiert das Gegenteil dessen, für was das Lincoln Memorial steht und wird ein bleibender Fleck auf der amerikanischen Geschichte zuhause und im Ausland sein." Eine Vielzahl weiterer Nutzer waren ähnlicher Ansicht.

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Republikanische Politiker, Autoren und Angehörige der Regierungsadministration verteidigten das Vorgehen hingegen als Schutz vor Vandalismus. US-Präsident Donald Trump hatte mehrfach den Einsatz des Militärs auch in weiteren Bundesstaaten angedroht, um die zum Teil gewalttätigen Proteste niederzuschlagen. Nach eigenen Angaben verlegte das US-Militär mittlerweile rund 1.600 Soldaten auf Militärstützpunkte rund um Washington.

Seit Tagen protestieren im ganzen Land zahllose Menschen gegen rassistische Polizeigewalt. Auslöser war der gewaltsame Tod von George Floyd bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis, der von Passanten gefilmt wurde. Minutenlang kniete ein Polizist dabei auf dem Hals des Mannes, der um sein Leben flehte. US-Justizminister William Barr kündigte an, die Sicherheitskräfte in der Hauptstadt würden in der Nacht zum Mittwoch noch einmal verstärkt.

Verwendete Quellen
  • eigene Recherchen
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Neueste Artikel



TelekomCo2 Neutrale Website