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Hat Donald Trump Soldaten beleidigt? Melania Trump dementiert: "Nicht wahr"


Biden verurteilt Trumps Äußerungen
Soldaten-Affäre: "Krank, erbärmlich, unamerikanisch, unpatriotisch"

Von afp, jmt

Aktualisiert am 05.09.2020Lesedauer: 3 Min.
Trumps demokratischer Herausforderer Joe Biden: "Donald Trump ist nicht geeignet, der Präsident und der Oberbefehlshaber der Streitkräfte zu sein."Vergrößern des BildesTrumps demokratischer Herausforderer Joe Biden: "Donald Trump ist nicht geeignet, der Präsident und der Oberbefehlshaber der Streitkräfte zu sein." (Quelle: Win McNamee/getty-images-bilder)
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US-Präsident Trump streitet vehement ab, gefallene amerikanische Soldaten "Verlierer" genannt zu haben. Doch selbst sein Haussender "Fox News" bestätigt den Bericht. Nun reagiert sein Herausforderer Joe Biden.

US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat Präsident Donald Trump für seine mutmaßlich abfälligen Äußerungen über im Ersten Weltkrieg gefallene US-Soldaten scharf kritisiert. "Das ist krank, erbärmlich, das ist so unamerikanisch, so unpatriotisch", sagte der frühere Vizepräsident in seiner Heimatstadt Wilmington. Sollte Trump gefallene US-Soldaten tatsächlich als "Verlierer" und "Trottel" bezeichnet haben, wäre dies "widerlich". Bidens emotionale Aussage sehen Sie oben im Video oder hier.

"Soldaten waren keine Verlierer"

"Es bestätigt, was die meisten von uns als wahr ansehen: Donald Trump ist nicht geeignet, der Präsident und der Oberbefehlshaber der Streitkräfte zu sein", sagte Biden. Er betonte, sein 2015 an einem Hirntumor gestorbener Sohn Beau sei kein "Trottel" gewesen, als er als Freiwilliger im Irak-Krieg gedient habe. "Die Soldaten und Soldatinnen, die mit ihm gedient haben – vor allem jene, die nicht zurückgekommen sind – waren keine Verlierer."

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Das Magazin "The Atlantic" hatte zuvor berichtet, Trump habe im Ersten Weltkrieg gefallene US-Soldaten vor zwei Jahren bei einer Frankreichreise als "Verlierer" bezeichnet, weil sie gefallen seien, und "Trottel", weil sie im Militär gedient hätten. Seinen damaligen Besuch auf dem US-Soldatenfriedhof habe er abgesagt, weil er Angst um seine Frisur hatte. Die Absage hatte schon damals erhebliche Kritik hervorgerufen, wie t-online.de berichtete. Offiziell hieß es, Regen sei der Grund gewesen, deswegen habe man nicht mit dem Hubschrauber fliegen können. Schon diese Begründung wurde in konservativen Militär- und Veteranenkreisen allerdings als unzulänglich betrachtet.

Trumps Haussender bestätigt den Bericht

Trump, wie üblich in solchen Fällen, bestreitet die Vorwürfe vehement. Für ihn seien gefallene Soldaten "absolute Helden". Bei der "Atlantic"-Story handele es sich um eine Falschmeldung. Mittlerweile bestätigt aber selbst Trumps Haussender "Fox News" den Bericht mit eigenen Quellen. Beide Medien berufen sich auf Mitglieder der damaligen US-amerikanischen Delegation und ehemalige Mitglieder der Trump-Administration.

Interessieren Sie sich für die US-Wahl? Unser Washington-Korrespondent Fabian Reinbold schreibt über seine Arbeit im Weißen Haus und seine Eindrücke aus den USA unter Donald Trump einen Newsletter. die dann einmal pro Woche direkt in Ihrem Postfach landet.

Melania Trump verteidigt ihren Mann

Präsidentengattin Melania Trump hat ihren Mann mit einer seltenen öffentlichen Äußerung verteidigt. Die Anschuldigungen seien "nicht wahr", erklärte die First Lady. "Es sind sehr gefährliche Zeiten, wenn anonymen Quellen mehr geglaubt wird als allem anderen und niemand deren Motivation kennt. Das ist kein Journalismus – das ist Aktivismus." Dies sei zudem "ein schlechter Dienst an der Bevölkerung unserer großartigen Nation", führte die 50-Jährige weiter aus.

In der Öffentlichkeit rufen die mutmaßlichen Äußerungen heftige Reaktion hervor. Bei Twitter teilten Tausende Nutzer unter dem Hashtag #WeRespectVets ("Wir respektieren Veteranen") Bilder ihrer zum Teil gefallenen Freunde und Familienangehörigen in Uniform. Befeuert wird die Erregung zudem von Trumps innerparteilichen Gegnern, die sich als Republikaner im "Lincoln Project" organisiert haben und Wahlkampf gegen Trump machen.

Das Verhältnis von Trump zu den Streitkräften des Landes ist kompliziert. Der Präsident betont immer wieder, er habe das Militär gestärkt und mit mehr Geld ausgestattet. Allerdings kam es immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten mit der militärischen Führung und zu offenen Auseinandersetzungen mit angesehenen Ex-Generälen.

Laut einer zu Wochenbeginn veröffentlichten Umfrage hat Trump bei den Streitkräften einen geringeren Rückhalt als Biden. Demnach sprachen sich lediglich rund 37 Prozent der befragten Soldaten für eine zweite Amtszeit des Präsidenten aus; 43 Prozent waren für einen Wahlsieg Bidens. Trump hat im Militär ohnehin ein schweren Stand, weil er nicht im Militär diente und ein Attest seine Einberufung während des Vietnam-Kriegs verhinderte.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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