Putins Schattenflotte Wadephul warnt: "Im Ostseeraum bedroht Russland uns alle"

Im Ostseeraum gab es in den vergangenen Jahren vermehrt Vorfälle mit russischen Schiffen. Außenminister Wadephul kündigt stärkere Maßnahmen an.
Nach mutmaßlichen Sabotageakten durch Russlands Schattenflotte an Kabeln und Leitungen in der Ostsee kündigt Außenminister Johann Wadephul eine stärkere Überwachung an. "Wir als Anrainer, Nato und EU, setzen uns mit aller Kraft hybriden Bedrohungen entgegen, auch mit weiteren Patrouillen", sagte der CDU-Politiker der "Welt am Sonntag". "Im Ostseeraum bedroht Russland uns alle", warnte er.
Mit der Schattenflotte sind Tanker und andere Frachtschiffe gemeint, die Russland zur Vermeidung von Sanktionen etwa beim Öltransport einsetzt. In den vergangenen Monaten hatten immer wieder mutmaßliche Sabotageakte durch die Schattenflotte an Kabeln und Leitungen in der Ostsee für Aufsehen gesorgt. Seitdem wird die unterseeische Infrastruktur verstärkt überwacht.
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Wadephul: Schattenflotte ist Sicherheitsrisiko im Ostseeraum
Wadephul sagte weiter, die Bedrohungslage habe sich in den vergangenen Monaten immer weiter verschärft. "Durchtrennte Kabel, gestörte Signale und verdächtige Schiffe machen uns große Sorgen." Er bezeichnete die Schattenflotte als absolutes Sicherheitsrisiko. Die EU werde diese Schiffe ganz direkt mit weiteren Sanktionen belegen. "Das hilft auch der Ukraine, denn die Schattenflotte transportiert jeden Tag Öl, das Russland an Sanktionen vorbei verkauft."
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Das 17. EU-Paket mit Russland-Sanktionen soll am Dienstag bei einem Außenministertreffen in Brüssel formell beschlossen werden. Es sieht unter anderem eine weitere Verschärfung des Vorgehens gegen die russische Schattenflotte für den Transport von Öl und Ölprodukten vor.
Nach Angaben von Lettlands Außenministerin Baiba Braze laufen ungefähr 84 Prozent der russischen Rohölexporte über die Schattenflotte durch die Ostsee. Dies entspreche mehr als einem Drittel der russischen Haushaltseinnahmen.
- Nachrichtenagentur dpa