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Reaktionen auf das TV-Triell | Söder sieht "klaren Punktsieg" für Laschet


Reaktionen auf das TV-Triell
Söder sieht "klaren Punktsieg" für Laschet

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 13.09.2021Lesedauer: 3 Min.
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Spannender Schlagabtausch: Die Kanzlerkandidaten haben im zweiten Triell heftig diskutiert. Für die Zuschauer stand ein Sieger fest. (Quelle: reuters)

Zum zweiten Mal haben die Kanzlerkandidaten Scholz, Laschet und Baerbock im TV-Triell debattiert. Die CSU sieht einen klaren Sieg für Laschet, Linke und FDP bewerten die Debatte als enttäuschend.

Zwei Wochen vor der Bundestagswahl haben sich die Kanzlerkandidaten von Union, SPD und Grünen bei einer weiteren Fernsehdebatte einen teilweise scharfen Schlagabtausch geliefert. Angesichts der Ermittlungen gegen die Geldwäsche-Zentralstelle des Zolls versuchten am Sonntagabend Armin Laschet (Union) und Annalena Baerbock (Grüne) den SPD-Bewerber und Bundesfinanzminister Olaf Scholz unter Druck zu setzen. Die Financial Intelligence Unit (FIU) gehört in seinen Geschäftsbereich. Auch mit Blick auf den Wirecard-Skandal musste sich Scholz verteidigen. Insgesamt fiel die Debatte, die diesmal von ARD und ZDF ausgetragen wurde, deutlich kontroverser aus als beim ersten TV-Triell vor zwei Wochen.

In einer Blitzumfrage zur Halbzeit des Triells lag Scholz vorne. Auf die Frage "Wen fanden Sie am überzeugendsten?" stimmten in der ARD 39 Prozent für Scholz, 25 Prozent für Baerbock und 24 Prozent für Laschet gestimmt. Dabei handelt es sich um einen Zwischenstand um 21.00 Uhr. Auch das ZDF befragte die Zuschauer nach der Hälfte der gut 90-minütigen Sendung. Danach sahen 34 Prozent Scholz vorne, 16 Prozent Laschet und 26 Prozent Baerbock, 22 Prozent sahen keinen großen Unterschied.

Wie beurteilen deutsche Politiker den Dreikampf?

CSU-Chef Markus Söder rechnet nach dem TV-Triell im Wahlkampffinale fest mit einem Stimmungswechsel zugunsten der Union. "Das war ein überzeugender Auftritt und klarer Punktsieg für Armin Laschet. Das ist eine Trendwende und gibt Rückenwind für den Schlussspurt", sagte der bayerische Ministerpräsident am Sonntagabend unmittelbar nach dem Ende der Sendung der Nachrichtenagentur dpa in München. Söder hatte auch schon nach dem ersten TV-Triell Laschet als klaren Sieger gesehen.

Erwartungsgemäß ist auch für CSU-Generalsekretär Markus Blume der CDU-Chef "klarer Sieger nach Punkten". SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz dagegen schwimme in Skandalen: "Razzia im Bundesfinanzministerium, Cum-Ex und Wirecard". Besonders kritisierte Blume, dass Scholz und Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock eine Koalition mit der Linken nicht ausschließen. Auch CDU-Politiker Friedrich Merz twitterte direkt nach dem Duell: "Eindeutiger Sieger heute Abend: Armin Laschet".

Aus Sicht von SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hat Scholz beim zweiten großen TV-Triell vor der Bundestagswahl voll überzeugt. "Er hat gezeigt, dass er Kanzlerformat hat. Er hat gezeigt, dass er Ideen hat, wie wir das Land jetzt in schwierigen Zeiten voranbringen können", sagte Klingbeil dem ZDF unmittelbar im Anschluss an die Sendung. Sowohl in der Frage Klima als auch bei der Gesundheitspolitik und der Frage, wie man das Land zusammenhalten könne, habe Scholz "klare und souveräne" Antworten geliefert.

Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier sagte nach dem zweiten großen TV-Triell der Kanzlerkandidaten von CDU, SPD und Grünen, die Union müsse klar machen, in Deutschland gebe es keine Mehrheit für eine Linksverschiebung mit "flächendeckenden Steuererhöhungen" und "Zwangsversicherungen". "Das ist der falsche Weg." Beim Klimaschutz gehe es zugleich um den Erhalt von Arbeitsplätzen und des Wohlstands. Man könne nur, wenn man beides zusammen denke und handle, erfolgreich sein.

Die Spitzen von FDP und Linken haben die Fernsehdebatte der Kanzlerkandidaten von SPD, Union und Grünen als enttäuschend bewertet. "Beim Triell ging es um viel Geld, das verteilt werden soll. Unser Vorschlag kam nicht zur Sprache: Bildung", schrieb FDP-Chef Christian Lindner auf Twitter. "Aber vor allem fehlten Ideen, wie wir unsere Wirtschaft nach der Krise stärken, um überhaupt die Mittel für Soziales und Ökologisches zu gewinnen."

Linken-Spitzenkandidat Dietmar Bartsch schrieb: "Triell war insgesamt enttäuschend. Gute Arbeit, Kinderarmut, Inflationsentwicklung, gleiche Lebensverhältnisse in Ost-West spielten keine Rolle." Zu Recht sei es dagegen zentral darum gegangen, ob seine Linkspartei in eine Koalition einbezogen werde oder nicht.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Friedrich Merz: Tweet
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