Karl Lauterbach: "Ab jetzt trägt Kubicki auch draußen Maske"

Ein Foto macht Furore: Der vermeintliche "Corona-Panikmacher" Lauterbach knipst sich mit dem vermeintlichen Corona-Leichtfuß Kubicki – beide mit Maske.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat den Bundestagsvizepräsidenten Wolfgang Kubicki (FDP) zum Tragen von Masken auch im Freien überredet – schreibt er auf Twitter. "Ab jetzt trägt Wolfgang Kubicki auch draußen Maske", so Lauterbach in seinem Post. Auf der Dachterrasse des RTL-Hauptstadtstudios in Berlin fotografierte der als besonders vorsichtig geltende Lauterbach sich und Kubicki mit Maske beim Sommerfest von RTL und n-tv.

Sofort brach eine Flut von Kommentaren los – und Kubicki wurde von Maskengegnern als "Verräter" und "Umfaller" beschimpft. Was war da los?

Kubicki gilt als besonders streitbarer Gegner staatlich verordneter Maßnahmen. Er hatte auch eingeräumt, Corona-Regeln gebrochen zu haben, als er sich im Lockdown in der Kneipe im Dorf getroffen habe. Ganz überraschend kommt aber nicht, dass er selbst Maske trägt.

Kubicki gegen Pflicht zum Maskentragen

Auch als er im Februar als einer der ersten Politiker entschieden ein Ende der Maskenpflicht gefordert hatte, waren von ihm keine grundsätzlichen Zweifel am Nutzen der Masken gekommen. In einem "Welt"-Interview sagte er damals, er sei gegen Anordnungen. Die seien aber auch nicht mehr nötig, "denn die Menschen wissen, wenn sie eine FFP2-Maske tragen, sind sie optimal geschützt." Masken sollten deshalb nur noch empfohlen werden, "ich würde das auch empfehlen für meinen eigenen Besuch in einer U- oder S-Bahn".

Auf dem Sommerfest im Freien waren sie als Maskenträger aber Exoten, unter den Gästen trug nur Lauterbach konsequent den Schutz. Und es war auch zunächst nicht klar, ob Kubicki sich nicht auf einen Scherz unter alten Hasen im Politikbetrieb eingelassen hatte. Wenig später versuchte er, auf Facebook den Spieß umzudrehen. Da schrieb er, er habe Lauterbach überzeugt, "dass Maskentragen nicht verboten ist, wenn man es will." Sie hätten es probiert und es habe funktioniert – "ganz ohne Befehl von der Regierung". In den Kommentaren ist der Unmut dennoch groß.