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Staatsbesuch der Queen:Gauck appelliert an Großbritannien


Staatsbesuch der Queen
Gauck appelliert an Großbritannien

Von dpa
24.06.2015Lesedauer: 2 Min.
Queen Elizabeth II. und Joachim Gauck haben sich in Berlin getroffen.Vergrößern des BildesQueen Elizabeth II. und Joachim Gauck haben sich in Berlin getroffen. (Quelle: ap-bilder)
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Am zweiten Tag ihres Deutschland-Besuchs hat die britische Königin Elizabeth II. in Berlin die Einheit Europas beschworen. Ungewöhnlich politisch äußerte sich auch Bundespräsident Joachim Gauck.

Gauck appellierte beim Staatsbankett mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) eindringlich an Großbritannien, trotz starker Vorbehalte gegen die EU Mitglied der Staatengemeinschaft zu bleiben. "Die Europäische Union braucht Großbritannien", sagte Gauck. "Ein einiges Europa, eine starke Union stehen für Stabilität, für Frieden und Freiheit - für uns alle", ergänzte er.

In Großbritannien soll das Volk bis Ende 2017 darüber abstimmen, ob das Land in der EU bleiben möchte. Premierminister David Cameron will davor in der Gemeinschaft Reformen aushandeln. Cameron will Großbritannien in der EU halten. In seiner konservativen Partei gibt es aber einen starken EU-kritischen Flügel.

Zentrale Botschaft der deutschen Seite

Gauck würdigte den Einsatz der 89 Jahre alten Königin für die europäische Integration. Ein Vierteljahrhundert nach dem Ende der Teilung das Kontinents stehe die EU vor großen Herausforderungen. "Wir wissen auch, dass wir eine handlungsfähige Union brauchen, die auf der stabilen Grundlage gemeinsamer Werte steht. Deshalb ist ein konstruktiver Dialog über die von Großbritannien angestrebten Reformen unerlässlich", sagte er. "Deutschland wird diesen Dialog als guter Partner unterstützen. Denn Großbritannien ist Teil Europas."

Gauck, dessen Heimat an der Ostsee liegt, zog eine Weisheit aus der Schifffahrt heran, um seinen Appell an London zu untermauern. Zwischen dem Seemann und der Ewigkeit liege nur eine Planke, sagte er. "Ja, einige Planken des europäischen Schiffes ließen sich ausbessern. In einem offenen Wort: Wir in Deutschland würden die Planken lieber verstärken als sie herauszureißen."

Die Äußerungen Gaucks galten als zentrale politische Botschaft der deutschen Seite für den Besuch der britischen Königin. Auch Kanzlerin Angela Merkel dürfte das Briten-Referendum bei ihrem Gespräch mit der Queen angesprochen haben. Offiziell gab es über den Inhalt dieser Unterredung keine Informationen. Merkel hatte kürzlich gesagt: "Ich wünsche mir, dass Großbritannien in der Europäischen Union bleibt." Sie zeigte sich offen für die von der britischen Regierung geforderte Reform, betonte aber, dass es dafür Grenzen gebe.

"Deutschland hat sich mit allen seinen Nachbarn versöhnt"

Die Queen sagte, Großbritannien und Deutschland hätten den Kontinent in ihrem Leben von seiner schlechtesten, aber auch von seiner besten Seite kennen gelernt. "Wir haben erlebt, wie schnell sich die Dinge zum Guten wenden können. Wir wissen aber auch, dass wir uns ernsthaft anstrengen müssen, die positiven Veränderungen in der Welt seit dem Krieg zu erhalten", sagte die Queen, die bis Freitag in Deutschland zu Gast ist.

Die Königin wird auch das ehemalige Konzentrationslager Bergen-Belsen in Niedersachsen besuchen. "Deutschland hat sich mit allen seinen Nachbarn versöhnt", betonte Elizabeth II.. Großbritannien zähle sich seit 1945 zu den engsten Freunden Deutschlands in Europa. Seitdem hätten sie viel erreicht, indem sie zusammengearbeitet hätten. "Ich bin voller Zuversicht, dass wir dies auch in den kommenden Jahren tun werden."

"Wir wissen, dass Spaltung in Europa gefährlich ist und dass wir uns davor in Acht nehmen müssen, im Westen wie auch im Osten unseres Kontinents", sagte die Queen. "Dies bleibt unser gemeinsames Bestreben."

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