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Nach Fall Miri: BKA alarmiert über Zuwanderer mit Kampferfahrung


Clankriminalität
BKA alarmiert über Zuwanderer mit Kampferfahrung

Von dpa
Aktualisiert am 25.11.2019Lesedauer: 2 Min.
Szene der ARD-Dokumentation "Beuteland – Die Millionengeschäfte krimineller Clans": Ein Schwerbewaffneter Polizist bei einem Einsatz gegen eine Clan-Familie.Vergrößern des BildesSzene der ARD-Dokumentation "Beuteland – Die Millionengeschäfte krimineller Clans": Ein Schwerbewaffneter Polizist bei einem Einsatz gegen eine Clan-Familie. (Quelle: dpa-bilder)
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Die Welt der organisierten Kriminalität ist in Bewegung, neue Clans wollen den alteingesessenen das Geschäft abjagen. Zuwanderer aus Bürgerkriegsgebieten bereiten dem Bundeskriminalamt Sorgen.

Der Präsident des Bundeskriminalamtes, Holger Münch, hat auf eine steigende Anzahl von "tatverdächtigen Zuwanderern" in den Ermittlungsverfahren gegen die Organisierte Kriminalität von Clans verwiesen. Zwar gebe es noch keine verfestigten Strukturen, doch: "In etwa einem Drittel der Verfahren sind auch Zuwanderer als Tatverdächtige aufgetaucht. Und das bedeutet, wir müssen das Phänomen weiter sehr genau im Auge behalten", sagt Münch in der ARD-Dokumentation "Beuteland – Die Millionengeschäfte krimineller Clans" von WDR und RBB.

Man dürfe "solche Dinge nicht über Jahre laufen lassen. Das ist, glaube ich, die große Lehre, die wir aus den Entwicklungen der letzten 30 Jahre ziehen müssen". Nach Aussage des Essener Polizeipräsidenten Frank Richter beobachtet die Polizei, dass Zuwanderer den alteingesessenen arabisch-libanesischen Clans zunehmend Konkurrenz machen und sie unter Druck setzen. Während Zuwanderer aus dem Irak lange nur als sogenannte Läufer im Drogenhandel für die Alt-Clans tätig gewesen seien, seien nun Gruppierungen zu beobachten, die versuchten, "die Geschäfte zu übernehmen".

Neuankömmlinge mit Kampferfahrung

Polizeipräsident Richter befürchtet, dass es zwischen den alteingesessenen Clans und den neuen Gruppen zu Auseinandersetzungen kommen könnte. Manche neu Zugewanderten würden über "Kampferfahrung verfügen". "Das ist natürlich noch mal eine ganz, ganz andere Qualität als das, was wir momentan haben."

Allein in Nordrhein-Westfalen gab es nach Angaben des Innenministeriums in diesem Jahr bislang 720 Razzien gegen Clan-Kriminalität. Das geht aus einer Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der "Rheinischen Post" hervor. Seit der Erfassung solcher Razzien im Juli 2018 gab es insgesamt 860 Durchsuchungen. Die Fahnder kontrollierten dabei mehr als 26.100 Menschen – davon 19.200 in diesem Jahr. Sie registrierten mehr als 10.000 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten und nahmen rund 350 Personen fest.


Zuletzt sorgte der Fall des illegal nach Deutschland eingereisten libanesischen Clan-Mitglieds Ibrahim Miri für Aufsehen. Dieser wurde am Wochenende aus Bremen in sein Heimatland abgeschoben. Der Clan-Chef wurde in Deutschland von 1989 bis 2014 insgesamt 19 Mal rechtskräftig verurteilt, unter anderem wegen Raubes, schweren Diebstahls, Hehlerei und bandenmäßigen Drogenhandels. Im März kam er vorzeitig frei, im Juli wurde er in den Libanon abgeschoben. Ende Oktober tauchte er in Bremen auf, stellte einen Asylantrag und wurde wieder festgenommen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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