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Corona-Lockerungen: So sieht der Fahrplan der Leopoldina-Forscher aus


So sieht der Corona-Fahrplan der Leopoldina-Forscher aus

Von reuters
Aktualisiert am 14.04.2020Lesedauer: 3 Min.
FahrgÀste in einer U-Bahn in Berlin: Die Leopoldina-Akademie empfiehlt eine schrittweise Rückkehr zur NormalitÀt in Deutschland.Vergrâßern des BildesFahrgÀste in einer U-Bahn in Berlin: Die Leopoldina-Akademie empfiehlt eine schrittweise Rückkehr zur NormalitÀt in Deutschland. (Quelle: Christoph Soeder/dpa-bilder)
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In der beginnenden Woche wollen Bund und LΓ€nder wichtige Entscheidungen treffen, wie es in der Corona-Krise weitergehen soll. Die Leopoldina-Akademie hat ein mΓΆgliches Konzept entworfen.

Ein von der Nationalakademie Leopoldina organisierter Verbund von 26 Wissenschaftlern empfiehlt der Bundesregierung, in der Viruskrise einen Fahrplan "zur allmΓ€hlichen RΓΌckkehr in die NormalitΓ€t" zu entwickeln. In einem 18-seitigen Papier sprechen sich die Forscher unter anderem fΓΌr eine schrittweise Lockerung der KontaktbeschrΓ€nkungen und eine baldige Γ–ffnung bestimmter Schulen aus – obgleich die Pandemie "das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben noch auf Monate bestimmen" werde, schreiben sie.

Bundesregierung und BundeslΓ€nder wollen am Mittwoch ΓΌber eine Lockerung der KontaktbeschrΓ€nkungen beraten – und Kanzlerin Angela Merkel kΓΌndigte an, die Leopoldina-Studie werde dabei eine "sehr wichtige" Rolle spielen. Es folgen einige Details:

Bedingungen fΓΌr erste Schritte

Voraussetzung für eine "allmÀhliche Lockerung ist dabei, dass die Neuinfektionen sich auf niedrigem Niveau stabilisieren, das Gesundheitssystem nicht überlastet wird, Infizierte zunehmend identifiziert werden und die Schutzmaßnahmen (Hygienemaßnahmen, Mund-Nasen-Schutz, Distanzregeln) diszipliniert eingehalten werden".

Mehr Daten

Es sei "wichtig, die Erhebung des Infektions- und ImmunitÀtsstatus der Bevâlkerung substanziell zu verbessern". Die Daten sollten in Echtzeit "verlÀsslichere Kurzzeitprognosen" ermâglichen, unter Nutzung "von freiwillig bereitgestellten GPS-Daten im Kombination mit Contact-Tracing". Ziel sei es, die wahrscheinliche Entwicklung der Pandemie über ein bis zwei Wochen vorherzusagen "und die erwartete EffektivitÀt von Maßnahmen vor deren Anwendung zu vergleichen".

Bildungsbereich schrittweise ΓΆffnen

Die Wiedererâffnung der Bildungseinrichtungen sollte "sobald wie mâglich erfolgen". Da die Jüngeren mehr auf persânliche Betreuung, Anleitung und Unterstützung angewiesen seien, "sollten zuerst Grundschulen und die Sekundarstufe I wieder schrittweise geâffnet werden". Die Abstandsregeln müssten weiter eingehalten werden: Bei entsprechend großen KlassenrÀumen seien Gruppen von 15 Schülern mâglich. "Da kleinere Kinder sich nicht an die Distanzregeln und Schutzmaßnahmen halten kânnen, gleichzeitig aber die Infektion weitergeben kânnen, sollte der Betrieb in KindertagesstÀtten nur sehr eingeschrÀnkt wiederaufgenommen werden."

Schrittweise Normalisierung

Einzelhandel, Gastgewerbe, BehΓΆrden sollen wieder ΓΆffnen kΓΆnnen, berufliche und private Reisen erlaubt und Veranstaltungen "nach und nach" ermΓΆglicht werden – unter bestimmten Voraussetzungen. Das ΓΆffentliche Leben kΓΆnne schrittweise wieder normalisiert werden, wenn sich die Neuinfektionen auf niedrigem Niveau stabilisierten, in KrankenhΓ€usern auch "die Versorgung der anderen Patienten wieder regulΓ€r aufgenommen" werde und Vorkehrungen wie Mund-Nasen-Schutz und Distanzregeln "diszipliniert eingehalten" wΓΌrden.

Veranstaltungen nach und nach ermΓΆglichen

Die Forscher beschreiben unter diesen Bedingungen einen Fahrplan: "So kânnen zunÀchst zum Beispiel der Einzelhandel und das Gastgewerbe wieder âffnen sowie der allgemeine geschÀftliche und behârdliche Publikumsverkehr wiederaufgenommen werden. Darüber hinaus kânnen dienstliche und private Reisen unter Beachtung der genannten Schutzmaßnahmen getÀtigt werden. Das Tragen von Mund-Nasen-Schutz sollte als zusÀtzliche Maßnahme in bestimmten Bereichen wie dem âffentlichen Personenverkehr Pflicht werden. In AbhÀngigkeit von der mâglichen rÀumlichen Distanz und den KontaktintensitÀten der Beteiligten sollten gesellschaftliche, kulturelle und sportliche Veranstaltungen nach und nach wieder ermâglicht werden."

Wirtschafts- und Finanzpolitik

Die als akute Reaktion von der Bundesregierung ergriffenen Maßnahmen zur EindÀmmung des Virus seien "zweifellos notwendig", bescheinigen die Forscher der Politik. "Je lÀnger der 'Shutdown' jedoch dauert, umso weniger lassen sich gravierende âkonomische Folgen vermeiden." Es müsse gelingen, die EindÀmmung der Pandemie und den Schutz der Gesundheit der Bürger mit einer schrittweisen Wiederaufnahme wirtschaftlicher und gesellschaftlicher AktivitÀt zu verbinden. Die Experten begrüßen kurzfristige Hilfen für Unternehmen zur Überbrückung, wie etwa Kurzarbeit, LiquiditÀtshilfen, Steuerstundungen und Zuschüsse. Staatliche Beteiligungen an Unternehmen, wie sie ein 100-Milliarden-Euro-Fonds der Bundesregierung ermâglicht, sollten jedoch "nur im Àußersten Notfall zur Stabilisierung von Unternehmen eingesetzt werden".

Abschaffung des Soli erwΓ€gen

Mittelfristig halten die Forscher "weitere fiskalpolitische Impulse" für notwendig. Das kânnten "Steuererleichterungen sein, das Vorziehen der Teilentlastung des SolidaritÀtszuschlags oder seine vollstÀndige Abschaffung". In der Studie heißt es: "Die vollstÀndige Abschaffung des SolidaritÀtszuschlags sollte erwogen werden."

Gegen diese Forderung der Union strΓ€ubt sich bislang Bundesfinanzminister Olaf Scholz. Bei den Ausgaben seien "zusΓ€tzliche Mittel fΓΌr ΓΆffentliche Investitionen, etwa im Gesundheitswesen, der digitalen Infrastruktur und im Klimaschutz, wichtig". Konjunkturprogramme sollten auf Nachhaltigkeit setzen: "Bereits bestehende globale Herausforderungen wie insbesondere der Klima- und Artenschutz verschwinden mit der Coronavirus-Krise nicht."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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