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"Querdenker"-Arzt Bodo Schiffmann gibt als Parteichef auf


Querdenker-Arzt Bodo Schiffmann gibt als Parteichef auf


Aktualisiert am 20.08.2020Lesedauer: 3 Min.
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Bodo Schiffmann: Der Leiter der Schwindel-Ambulanz Sinsheim wirft auch bei der zweiten Corona-Protestpartei hin. Nun tritt er als Vorsitzender bei "Wir 2020" zurück.Vergrâßern des Bildes
Bodo Schiffmann: Der Leiter der Schwindel-Ambulanz Sinsheim wirft auch bei der zweiten Corona-Protestpartei hin. Nun tritt er als Vorsitzender bei "Wir 2020" zurΓΌck. (Quelle: getty-images-bilder)

Eines der bekanntesten Gesichter der "Querdenker"-Bewegung gibt seine Polit-PlΓ€ne zunΓ€chst auf. Vor lauter Demo-Terminen kann sich Bodo Schiffmann nicht um seine Partei kΓΌmmern.

Die politischen Ambitionen von "Querdenker" Bodo Schiffmann ruhen: Der Mediziner hat seinen RΓΌcktritt vom Vorsitz der Partei "Wir 2020" erklΓ€rt, die er mitgegrΓΌndet hat. Zuvor hatte er die Partei "Widerstand 2020" gegrΓΌndet und wieder verlassen. Er hatte unter anderem in einem Interview erklΓ€rt: "Ich gehe davon aus, dass wir die Regierung stellen werden. Das meine ich ernst."

Schiffmann hat mit Videos zum Thema Coronavirus in einem Kanal mehr als 160.000 Abonnenten gefunden, obwohl viele seiner Aussagen in Faktenchecks und von der RealitΓ€t widerlegt wurden. Weil der Hals-Nasen-Ohren-Arzt eine Schwindelambulanz betreibt, wurde er als "Schwindel-Arzt" bekannt.

Auf "Querdenker"-Veranstaltungen in ganz Deutschland bekommt er als Redner sehr viel Zuspruch von Zuhârern, die die Gefahr durch das Coronavirus für gering und die Schutzmaßnahmen für stark übertrieben halten. Um seine Partei war es bis zu seiner RückzugserklÀrung ruhig geworden.

Juristischer Streit bei "WIR2020"

Aufgefallen war sie allenfalls durch Konflikte um einen mâglichen Datenschutzverstoß und um die Frage, ob der GeneralsekretÀr der Partei noch im Amt ist oder nicht. Schiffmann liegt im juristischen Streit mit dem FunktionstrÀger.

Zur BegrΓΌndung fΓΌr den Austritt erklΓ€rte Schiffmann, mit Auftritten in der Γ–ffentlichkeit eingespannt zu sein. Die "AufklΓ€rungsarbeit" sei viel wichtiger als die Arbeit in einer Partei, die andere auch ΓΌbernehmen kΓΆnnten. Die Partei werde wachsen, er werde "zu gegebener Zeit mit einem Team" zurΓΌckkommen. Außerhalb der Gruppen auf Telegram und Facebook wurde die Partei aktuell praktisch nicht wahrgenommen. Am 3. Oktober plant sie einen Parteitag.

In einer Stellungnahme fΓΌr die Partei nannte Uwe Geest, nach seinen Angaben Orga-Sprecher des Landesverbands Schleswig-Holstein, den RΓΌckzug angesichts von Schiffmanns Aufgaben einen "Akt der Vernunft". Er machte auf Anfrage keine Angaben, wer jetzt die Partei fΓΌhrt.

Attila Hildmann attackiert Schiffmann

Schiffmann wird nach eigenen Angaben zu einer Demo noch Rom fahren und in der Schweiz für Videoaufnahmen sein. Er ist auch ein enger WeggefÀhrte von Michael Ballweg, dem Kopf der grâßten Querdenker-Gruppe in Stuttgart. Beide sehen sich aktuell Angriffen von überraschender Seite ausgesetzt: Attila Hildmann nennt Schiffmann einen "VerrÀter". Er warnt, den Querdenkern zu trauen und nennt deren Spitze "Illuminaten".

Schiffmann hatte im April und Mai unter AnhΓ€ngern eine Euphoriewelle ausgelΓΆst, als "Widerstand 2020" in kΓΌrzester Zeit rund 100.000 Mitglieder meldete. SpΓ€ter dokumentierte "Anonymous Deutschland", dass es mΓΆglich war, mit einer Software automatisiert tausende Fantasie-Mitglieder pro Stunde zu registrieren. Im Streit um Schiffmanns Reaktion darauf trat die damalige Vorsitzende zurΓΌck. Schiffmann kΓΌndigte unter anderem ein GesprΓ€ch mit Martin Sellner an, Galionsfigur der "IdentitΓ€ren Bewegung". Sellner wiederum rief seine AnhΓ€nger auf, sich in der Bewegung einzubringen.

Im Juni gab Schiffmann aber "Widerstand 2020" auf und verkΓΌndete die GrΓΌndung seiner neuen Partei. Zwei Monate spΓ€ter trat er dort nun zurΓΌck. Aus dem Kanal von β€žWiderstand 2020β€œ stammt das letzte ΓΆffentliche Lebenszeichen vom 4. Juli: "Widerstand 2020"-Mitglieder beschlossen, dass eine von ihnen neu gegrΓΌndete Partei β€žBasisdemokratische Partei Deutschlandβ€œ heißen soll.*

*Wir hatten in einer frΓΌheren Version geschrieben, "Widerstand 2020" habe sich umbenannt in "Basisdemokratische Partei Deutschland". TatsΓ€chlich handelt es sich bei der "Basisdemokratischen Partei Deutschlands" nach Darstellung eines MitgrΓΌnders um eine NeugrΓΌndung durch Mitglieder von "Widerstand 2020".

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