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FDP: Bund muss Abwasser auf Corona untersuchen


Schnelle Analysen gefordert
FDP: Bund muss Abwasser auf Corona untersuchen

  • Jonas Mueller-Töwe
Von Jonas Mueller-Töwe

16.09.2020Lesedauer: 2 Min.
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Ein Klärwerk in Halle an der Saale: Wissenschaftler haben über Abwassertests ein "Frühwarnsystem" für Corona entwickelt. Die FDP fordert die Bundesregierung zum Handeln auf.Vergrößern des Bildes
Ein Klärwerk in Halle an der Saale: Wissenschaftler haben über Abwassertests ein "Frühwarnsystem" für Corona entwickelt. Die FDP fordert die Bundesregierung zum Handeln auf. (Quelle: Steffen Schellhorn/imago-images-bilder)

In Deutschland und Europa laufen mehrere Studien zur Analyse von Abwässern auf das neuartige Coronavirus. Die Bundesregierung wartet Ergebnisse ab. Die FDP verlangt eine schnelle Umsetzung.

Mit neu entwickelten Methoden kann das Abwasser in Kläranlagen auf Fragmente des Coronavirus untersucht werden. Erst kürzlich haben Aachener und Frankfurter Forscher ein sogenanntes Frühwarnsystem vorgestellt, um aus der gemessenen "Virenfracht" Rückschlüsse auf Infizierte im Einzugsgebiet ziehen zu können. Doch der Bund plant derzeit keinen flächendeckenden Einsatz bereits entwickelter Methoden. Das geht aus Antworten der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion im Bundestag hervor, die t-online vorliegen.

FDP fordert "belastbare Zahlen"

Demnach sind der Regierung zwar zahlreiche Studien zum Monitoring des Coronavirus in Abwässern bekannt – sowohl in Deutschland als auch in Europa – für einen vom Bund geförderten Einsatz ist es laut Ansicht des Gesundheitsministeriums allerdings zu früh. Es gelte die Ergebnisse auf europäischer Ebene abzuwarten, "um ein besseres Verständnis über den Nutzen und die Limitationen zu dem Ansatz zu erhalten", heißt es in der Drucksache für das Parlament. Auf eine mögliche Förderung der Forschung durch den Bund gehen die Antworten nicht ein.

"In vielen anderen Bereichen schießt die Bundesregierung bei ihren Corona-Maßnahmen über das Ziel hinaus. Warum sie ausgerechnet bei der erfolgsversprechenden Abwasseranalyse nichts tut, erschließt sich mir nicht", sagte dazu der FDP-Abgeordnete Wieland Schinnenburg t-online. Noch immer beruhten politische Entscheidungen auf unsicherer Datenbasis. "Ich fordere die Bundesregierung auf, endlich belastbare Zahlen für das Infektionsgeschehen in Deutschland zu erheben – etwa durch repräsentative Tests und durch Abwasseranalysen."

Neben dem vor Kurzem vorgestellten Corona-"Frühwarnsystem" der RWTH Aachen hat auch das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig für den Herbst eine Methodik zur Erkennung des Coronavirus in Abwässern angekündigt. Im Mai starteten dazu die Tests an rund 20 Kläranlagen. Weitere Forschungen laufen an der Technischen Universität Darmstadt sowie im europäischen Ausland. Auf europäischer Ebene hat die EU-Kommission eine Metastudie angestoßen, an der Forschergruppen aus 17 europäischen Ländern beteiligt sind.

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