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Corona-Lage: Gefahr, dass Mutation nach Deutschland kommt "sehr hoch"


Warnung vor Anstieg der Infektionen
RKI-Chef Wieler: "Reisen Sie nicht an Weihnachten"

Von t-online, pdi

Aktualisiert am 22.12.2020Lesedauer: 3 Min.
Lothar Wieler: Der Chef des Robert Koch-Instituts äußert sich zur aktuellen Corona-Lage in Deutschland.Vergrößern des BildesLothar Wieler: Der Chef des Robert Koch-Instituts äußert sich zur aktuellen Corona-Lage in Deutschland. (Quelle: Reuters-bilder)
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Die Corona-Lage in Deutschland verschlechtert sich. Lothar Wieler hat deshalb einen eindringlichen Appell an die Bevölkerung gerichtet. Der RKI-Chef äußerte sich außerdem zur neuen Virus-Mutation.

Angesichts weiter hoher Corona-Infektionszahlen mahnt das Robert Koch-Institut (RKI) eindringlich dazu, über Weihnachten Kontakte zu vermeiden. "Reisen Sie nicht", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler auf der wöchentlichen Pressekonferenz des RKI am Dienstag. Alle Bürger sollten die Festtage nur im kleinsten Kreis verbringen, Treffen möglichst auf dieselben Teilnehmer beschränken und möglichst draußen sein. Mit den nun verschärften Alltagsbeschränkungen seien die Infektionszahlen schneller herunterzubringen, wenn alle achtsam seien. Es stünden schwere Wochen bevor. "Wir sollten sie nicht noch schwerer machen."

RKI geht von mutiertem Virus auch in Deutschland aus

Die letzten Tage sorgte besonders eine Mutation des Coronavirus, die in Großbritannien und anderen Ländern gemeldet wurde, für große Sorgen. Wieler wurde von einem Journalisten gefragt, ob die neue Mutation schon in Deutschland angekommen sei. Das RKI geht von der Verbreitung auch in Deutschland aus. Zwar sei es nach aktuellem Stand noch nicht nachgewiesen, sagte Wieler. Aber: "Die Wahrscheinlichkeit schätze ich als sehr, sehr hoch ein." Es sei unklar, ob solche mutierten Viren neben anderen Faktoren dazu beitrügen, dass die Infektionszahlen gestiegen seien.

Die Bedeutung der neuen Variante des Coronavirus sei demnach noch nicht einzuschätzen, sagte Wieler. Dies werde genau beobachtet, es seien noch viele Fragen offen. Generell sei klar: Je mehr sich ein Virus verbreite, desto mehr Gelegenheit habe es, sich zu verändern.

"Die Situation verschlechtert sich weiter"

Die Corona-Lage in Deutschland verschlechtere sich weiter, erläuterte Wieler. "Es wird vermutlich noch mehrere Wochen dauern, bis die Fallzahlen zurückgehen." Es stünden schwere Wochen bevor. "Ich bitte Sie eindringlich, die Tage zwischen den Jahren in Ruhe und in kleinstem Familienkreis zu verbringen."

Das Virus komme in der gesamten Bevölkerung in allen Altersgruppen und überall in Deutschland vor. "Wir befürchten, dass sich über die Feiertage das Infektionsgeschehen noch weiter anspannen könnte." Auch die Impfungen, die nach Weihnachten begännen, dürften in den nächsten Monaten nicht zu einer Änderung der Abstands- und Hygieneregeln führen. Es werde dauern, bis ausreichend Menschen geimpft seien.

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Es gibt jedoch einen Hoffnungsschimmer: Die ersten Impfungen starten Ende Dezember, darüber sei Wieler "glücklich": "Wer hätte das vor einem halben Jahr gedacht?", sagte er. Trotzdem sei weiterhin Disziplin erforderlich, denn bis Massen geimpft sind, braucht es Zeit.

Unverständnis gegenüber Corona-Leugnern

Gründe für die rasante Ausbreitung des Coronavirus sieht der RKI-Chef auch in der Unvernunft einiger Menschen. "Wenn ich sehe, wie zehntausende Menschen noch reisen und sich auf Flughäfen drängeln, ist das für mich nur schwer nachvollziehbar", erklärte Wieler. Es gebe Menschen, die sich nicht darum (um die Maßnahmen) scheren. "Die Partys feiern, sich lustig umarmen, sich in Geschäften drängen." Damit habe das Virus leichtes Spiel.

Die Gesundheitsämter meldeten nun 19.528 neue Fälle und 731 Todesfälle binnen eines Tages wie das RKI am Dienstag bekanntgab. Am Dienstag der Vorwoche waren 14.432 Neuinfektionen und 500 Todesfälle gemeldet worden - allerdings fehlten damals Daten aus Sachsen, die später nachgemeldet wurden. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gibt das RKI nun 197,6 an. Das ist der höchste Stand seit Beginn der Pandemie.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen rtr, dpa und afp
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