Armin Laschet hat es geschafft, im Machtkampf um die Kanzlerkandidatur der Union hat sich der CDU-Chef durchgesetzt. Nicht alle Reaktionen klingen so versöhnlich wie die von CSU-Chef Markus Söder.
Nach der Entscheidung um die Kanzlerkandidatur der Union hat CSU-Chef Markus Söder Armin Laschet seine Unterstützung im Wahlkampf zugesagt. Er habe Laschet angerufen und ihm gratuliert, sagte Söder in München. "Wir werden ihn ohne Groll mit voller Kraft unterstützen." In einer Demokratie sei es wichtig, dass Parteien am Ende zusammenfänden. "Wir wollen keine Spaltung, sondern eine geschlossene Gemeinschaft." Es werde sicherlich noch Diskussionen geben. "Aber wir werden in Bayern unseren Beitrag zum gemeinsamen Erfolg leisten."
Auch Kanzlerin Angela Merkel gratulierte Laschet, sie ließ Regierungssprecher Steffen Seibert ihre Glückwünsche auf Twitter ausrichten: "Ich freue mich auf die kommenden Monate unserer Zusammenarbeit."
Grüne gratulieren Laschet zur Kanzlerkandidatur
Doch in die Glückwünsche mischen sich auch Sorge um den Zusammenhalt der Union. So rief der CDU-Bundestagsabgeordnete Eckhardt Rehberg seine Fraktionskollegen auf, sich jetzt hinter den CDU-Chef zu stellen. "Ich möchte jedem dringend raten, sich jetzt hinter Armin Laschet zu versammeln", sagte der Haushaltspolitiker der "Rheinischen Post". "Wer die Debatte Laschet versus Söder in der Fraktion weiterführt, der schadet der Union als Ganzes."
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Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock wandte sich auf Twitter an Laschet: "Ich gratuliere Armin Laschet zur Kanzlerkandidatur. Ich setze auf einen fairen Wahlkampf um die Führung dieses Landes. Und darum, wer die nötigen Veränderungen energisch vorantreibt, damit wir die Herausforderungen meistern." Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter sagte: "Wir freuen uns auf einen spannenden und auf einen hoffentlich inhaltlichen und fairen Wahlkampf."
Linke: "Souveräne Kandidatenkür sieht anders aus"
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz gratulierte dem CDU-Vorsitzenden ebenfalls auf Twitter: "Lieber Armin Laschet, jetzt scheint es ja entschieden: Erstmal Glückwunsch zur Nominierung zum Kanzlerkandidaten der Unions-Schwestern. Ich freue mich auf eine sachliche Debatte über Inhalte und den Wettstreit um die besten Ideen für unser Land. Glück auf!"
Deutliche Kritik an der Entscheidung zur Kanzlerkandidatur in der Union kommt von der Linken. "Nach Wochen unermüdlicher Grabenkriege" hätten die "CDU-Altvorderen" Armin Laschet durchgedrückt, sagte Co-Parteichefin Susanne Hennig-Wellsow der Deutschen Presse-Agentur. "Ich will gar nicht wissen, womit die CDU hinter verschlossenen Türen Markus Söder zum Rückzug gezwungen hat, aber eine souveräne Kandidatenkür sieht anders aus."
- Nachrichtenagenturen dpa und Reuters