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Jens Spahn zur Corona-Lage: "Es ist jetzt der letzte Teil, aber ein sehr schwerer Teil"


Corona-Lage in Deutschland
Spahn: "Es ist jetzt der letzte Teil, aber ein sehr schwerer Teil"

Von t-online, dpa, reuters, sje

Aktualisiert am 23.04.2021Lesedauer: 3 Min.
Jens Spahn: Der Gesundheitsminister rief dazu auf, sich auch weiterhin an die Corona-Regeln zu halten.Vergrößern des BildesJens Spahn: Der Gesundheitsminister rief dazu auf, sich auch weiterhin an die Corona-Regeln zu halten. (Quelle: Tobias Schwarz/reuters)
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Die Fallzahlen in Deutschland haben sich auf einem hohen Niveau eingependelt. Gesundheitsminister Spahn ruft zum Durchhalten auf – und stellt große Fortschritte beim Impfen in Aussicht.

Gesundheitsminister Jens Spahn hat zum Inkrafttreten neuen bundesweiten Corona-Notbremse zu weiteren Einschränkungen bei Kontakten aufgerufen. "Das ist hart, das fällt schwer, jedem von uns. Aber das ist für eine Übergangszeit notwendig", sagte der CDU-Politiker am Freitag bei einer Pressekonferenz in Berlin. Es gehe darum, die dritte Corona-Welle zu brechen und dann gestützt auf mehr Tests auch mehr Bereiche öffnen zu können. "Es ist jetzt der letzte Teil, aber ein sehr schwerer Teil, der zu gehen ist", so Spahn.

Spahn betonte, dass die am Freitag in Kraft getretenen Änderungen im Infektionsschutzgesetz eine "Notbremse" seien. Dies sei also etwas, wo auch schon zuvor gebremst worden sein sollte. Vorgesehene nächtliche Ausgangsbeschränkungen in Regionen mit hohem Infektionsgeschehen lägen auch schon seit Anfang März nach einem entsprechenden Bund-Länder-Beschluss im Instrumentenkasten.

Fußball vor Publikum im Sommer?

Der Gesundheitsminister erklärte, dass man der Corona-Warn-App, dem Testen und den Impfungen mittlerweile weiter sei als in der ersten und zweiten Welle. Er warnte aber, die dritte Welle lasse sich nicht wegtesten und man könne auch nicht gegen sie animpfen. Gelinge es jedoch mithilfe der Maßnahmen, sie zu brechen, könne man mithilfe der Tests im Sommer mehr öffnen. Spahn nannte dabei die unter anderen Außengastronomie, Theater und Einzelhandel. "Sommer klingt im April noch weit weg, aber in Wahrheit ist es nicht so weit." Auch Fußballspiele zur EM in München mit Publikum wolle er dann nicht ausschließen.

Mit Blick auf die Corona-Impfungen bekräftigte Spahn, dass auf Basis der Lieferprognosen im Juni mit einem Ende der bisherigen festen Reihenfolge zu rechnen ist. Er betonte, gemeint sei "im Verlauf des Juni", nicht ab 1. Juni. Das heiße auch nicht, dass sich im Juni schon alle impfen lassen könnten. Dies werde bis in den Sommer hinein gehen.

Lockerungen für Geimpfte in Aussicht

Die Bundesregierung arbeitet laut Spahn an möglichen Lockerungen für vollständig Geimpfte. Konkret sei geplant, die Einreiseverordnung zu ändern, um die Test- und Qurantäneauflagen für Menschen mit vollständigen Impfschutz zu reduzieren. Über weitere Punkte, zum Beispiel die Ausgangsbeschränkungen, würden derzeit Beratungen zwischen den Ressorts laufen. Man hoffe, bis zur Ministerpräsidentenkonferenz am Montag ein Ergebnis vorlegen zu können. Die Juristen seien sich aber sicher, dass Geimpfte keinen Anspruch auf exklusive Restaurantöffnungen hätten.

Der Vize-Präsident des Robert Koch-Instituts, Lars Schaade, rief zu gesellschaftlichem Zusammenhalt auf. Aktuell steige die steige die Zahl der Neuinfektionen vor allem in der Altersgruppe der 30- bis 59-Jährigen. Diese Gruppe sei genau wie Jugendliche zum Großteil noch nicht geimpft. Aber auch für Jüngere und Gesunde "ist dieses Virus nicht harmlos", sagte Schaade. "Schwere Verläufe können auch bei Jüngeren auftreten." Und jüngste Studien zeigten, dass zehn Prozent der Infizierten Long-Covid-Symptome aufwiesen. "Wir müssen uns bitte noch weiter einschränken, damit auch diese Personen eine Chance haben, sich impfen zu lassen, bevor das Virus sie erwischt."

"Für Entwarnung ist es zu früh"

Weiter sagte Schaade: "Die Fallzahlen scheinen im Moment nicht mehr so rasant anzusteigen." Sie hätten sich jedoch auf einem Niveau eingependelt, dass immer noch zu hoch sei. Der Effekt könne mit geringerer Mobilität über Ostern zu tun haben, viele Menschen seien den Daten zufolge nicht verreist. "Damit haben Sie alle das Virus etwas gebremst", so Schaade. Inzwischen habe die Mobilität aber wieder zugenommen, es bestehe durchaus die Gefahr eines Wiederanstiegs der Fallzahlen. "Für Entwarnung ist es also zu früh."

Der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), Klaus Cichutek, betonte, der neue Impfstoff der Firma Johnson & Johnson sei sicher und wirksam, vor allem bei Personen im Alter von über 60 Jahren. "Wir freuen uns auf vier zugelassene Impfstoffe." Die Melderate von Schäden beim Mittel von Astrazeneca sei weiter "sehr gering" und noch geringer bei J&J. Die Freigabe des Astrazeneca-Impfstoffs für alle, wie sie in einigen Bundesländern erfolgt ist, halte er für "eine sehr vernünftige Maßnahme".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, Reuters
  • Pressekonferenz am 23.04.2021
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