Die SPD und die Linke hätten sich von der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt definitiv andere Ergebnisse erhofft. Den Grund für ihr schlechtes Abschneiden suchen die Parteien nun in der besonderen Ausgangslage.
Bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt gehen vor allem zwei Parteien als Verlierer aus dem Rennen: die SPD und die Linke. Während die Linke bisherigen Hochrechnungen zufolge auf rund elf Prozent kommt und damit rund fünf Punkte im Vergleich zum Ergebnis 2016 verliert, büßt die SPD gut zwei Punkte ein und liegt nun bei knapp über acht Prozent.
Woran hat es gelegen? Die Spitzen von SPD und Linken haben schon am Wahlabend Erklärungen für mögliche Gründe parat – die allerdings nicht immer viel mit ihnen selbst zu tun haben.
Linke sieht CDU als Grund
Die Linke hat nach Ansicht von Bundestagsfraktionschef Dietmar Bartsch Stimmen eingebüßt, weil Wähler mit einer Stimme für die CDU die AfD als stärkste Kraft verhindern wollten. "Es gibt ja sehr viele Wähler, die von der Linken eher zur CDU gegangen sind, weil sie gesagt haben, dann will ich doch lieber die CDU als stärkste Partei", sagte Bartsch im ZDF.
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Die Linke-Spitzenkandidatin Eva von Angern räumte indes einen deutlichen Misserfolg der Partei ein. "Das ist eine herbe Niederlage – nichts, worüber ich mich freuen kann", sagte von Angern dem MDR in Magdeburg. Sie kündigte zugleich eine harte Oppositionsarbeit an. "Stimmen für die CDU wird es von der Linken für nichts geben", sagte sie. "Wir werden Opposition mit hoher Wahrscheinlichkeit sein, und das werden wir konstruktiv durchziehen."
Esken: AfD-Debatte überlagerte Themenwahlkampf
SPD-Chefin Saskia Esken machte ebenfalls die Debatte über die AfD für das schlechte Abschneiden ihrer Partei verantwortlich. Die SPD habe einen "thematischen Wahlkampf" mit Themen wie Arbeit, Wohnen, Bildung und Gesundheit geführt. Doch die meisten Menschen hätten "keinen Einfluss der AfD auf die Politik" haben wollen.
Auch ihr Kollege Norbert Walter-Borjans hat die Niederlage seiner Partei damit erklärt, dass die SPD in den "Windschatten" der Auseinandersetzung zwischen CDU und AfD geraten sei. Die Parteien dazwischen hätten "extreme Probleme" gehabt. Er räumte zugleich ein, dass die SPD mit dem Ergebnis "alles andere als glücklich" sei.
Eigentlich hatte zu den Wahlzielen der SPD gehört, zweistellig zu werden und stärkste Kraft im rot-rot-grünen Lager zu werden. Doch nun verbuchte die Partei das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte in Sachsen-Anhalt.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und AFP