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Verteidigung: Weltraumkommando der Bundeswehr nimmt Dienst auf


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Weltraumkommando der Bundeswehr nimmt Dienst auf

Von dpa
13.07.2021Lesedauer: 3 Min.
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer im GesprΓ€ch mit Oberst Marco Manderfeld, dem militΓ€rischen Leiter des Weltraumlagezentrums.
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer im GesprΓ€ch mit Oberst Marco Manderfeld, dem militΓ€rischen Leiter des Weltraumlagezentrums. (Quelle: Christian Timmig/Bundeswehr/dpa./dpa)
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Uedem (dpa) - Deutschland wird nun auch im Weltraum verteidigt: Dazu stellte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer in Uedem (Nordrhein-Westfalen) ein Weltraumkommando der Bundeswehr in Dienst.

Es soll den Schutz und die Überwachung von Satelliten übernehmen, gefÀhrlichen Weltraumschrott beobachten und als Teil der militÀrische AufklÀrung AktivitÀten anderer Staaten analysieren. Der Schutz der Infrastruktur - Satelliten für Kommunikation, Wetter und Navigation - wird damit zur militÀrischen Aufgabe.

Wohlstand und Sicherheit

Der Begriff Weltraumkommando wecke abenteuerliche Assoziationen von Jules Verne bis zum Raumschiff Enterprise, sagte Kramp-Karrenbauer. Die RealitÀt sei "lÀngst nicht so reißerisch". Deutschland als hoch industrialisierte und voll vernetzte Wissensgesellschaft lebe von Informationen ebenso wie von der Produktion und vom Export. "Deshalb sind unser Wohlstand und unsere Sicherheit in hohem Maße vom Weltraum abhÀngig. LÀngst sind unsere zivilen und militÀrischen Satelliten eine Ressource, ohne die nichts mehr geht", sagte sie. "Wie immer, wenn eine Ressource lebenswichtig wird, wird ihre Sicherheit zum Thema."

"Die Bundeswehr selbst verfΓΌgt ΓΌber sechs eigene Satelliten in erdnahen Umlaufbahnen", erlΓ€uterte Kramp-Karrenbauer. Es gehe darum, "im Weltraum operationsfΓ€hig zu sein". Sie machte klar: "FΓΌr Deutschland sind Weltraumoperationen immer Defensivoperationen." Dabei geht es darum, Infrastruktur zeitig aus dem Gefahrenbereich zu schaffen oder elektromagnetisch zu schΓΌtzen.

FΓΌr das neue Weltraumkommando werden FΓ€higkeiten der Luftwaffe mit den Mitteln der Cyber-Truppe CIR und dem Geoinformationsdienst verknΓΌpft. Es arbeitet am Standort des Zentrums Luftoperationen (ZLO) in Uedem. Damit ist es Teil einer Luftverteidigungsanlage auf dem Paulsberg, von wo aus die Luftwaffe auch den kompletten Luftraum ΓΌber Deutschland im Blick hat und Alarmstarts von Kampfflugzeugen als Reaktion auf mΓΆgliche Bedrohungen steuert.

Auf dem auch von der Nato genutzten HΓΌgel war im vergangenen Jahr schon ein Weltraumlagezentrum erΓΆffnet worden. Etwa 50 Soldaten und mehr als 20 zivile Mitarbeiter des Deutschen Zentrums fΓΌr Luft- und Raumfahrt (DLR) haben den erdnahen Weltraum im Blick und verfolgen bis zu 30.000 Objekte in einem Katalog. "Es geht nicht ohne die militΓ€rische oder die zivile Seite. Sie mΓΌssen beides verzahnen", sagt der DLR-Fachmann Gerald Braun. Auch mit den Nato-VerbΓΌndeten wird kooperiert.

MilitΓ€r und ZivilbehΓΆrden in Deutschland bedienen sich Radaranlagen wie GESTRA (German Experimental Space Surveillance and Tracking Radar) auf der SchmidtenhΓΆhe am Rande von Koblenz. Es wurde vom Fraunhofer-Institut fΓΌr Hochfrequenzphysik und Radartechnik (FHR) entwickelt und strahlt einen Teilbereich des Himmels ab, um Objekte zu identifizieren und ihre Bahn berechenbar zu machen. Ziel ist es, den GESTRA-Prototypen auch weiter im Norden und im SΓΌden Europas zu errichten, um den Blickwinkel zu erweitern.

"Viele Kommunikationsanwendungen, digitaler Zahlungsverkehr als auch Positionsbestimmung und Navigation fΓΌr den privaten und gewerblichen Gebrauch wΓ€ren ohne eine Nutzung des Weltraums undenkbar", hatte die Bundeswehr im vergangenen Jahr erklΓ€rt. Die Weltraumsysteme zΓ€hlen zur kritischen Infrastruktur, die der Staat besonders schΓΌtzen will.

Gefahren sollen frΓΌhzeitig erkannt werden

Die Weltraumlage ist dabei nur ein Teilbereich und Grundvoraussetzung für ein VerstÀndnis der VorgÀnge. Die WeltraumaufklÀrung beobachtet das Verhalten anderer Nationen und kommerzieller Akteure. Es geht auch darum, gefÀhrliche Manâver oder Sabotageversuche erkennen zu kânnen. Ein große Gefahr für alle Anlagen ist Weltraumschrott - Überreste der Raumfahrt und zerstârter Satelliten.

Jüngst flogen zwei Satelliten etwa acht Meter aneinander vorbei, wie MilitÀrexperten sagen. Mit einer AnnÀherungsgeschwindigkeit von 15 Kilometern pro Sekunde würden bei einem Zusammenstoß wohl nur grâßere und kleinere Stückchen bleiben. 15 Kilometer pro Sekunde - das ist die zehnfache Geschwindigkeit einer abgeschossenen Panzergranate.

Trümmerteile kânnten den erdnahen Orbit im schlimmsten Fall aber auch unbenutzbar machen, falls bei einer militÀrischen Konfrontation in grâßerem Umfang Satelliten angegriffen und in Stücke gesprengt würden. Die Bundeswehr verfügt nicht über die dafür nâtigen Waffen. Als denkbar gelten gezielte Stâraktionen der gegnerischen Kommunikation zwischen Weltraum und Bodenstationen. Als im engeren Sinne "kriegsfÀhig" im Weltraum gelten dagegen Russland und China - sicherlich auch die USA.

Der PrÀsident der Bundesakademie für Sicherheitspolitik (BAKS), Ekkehard Brose, begrüßte die Indienststellung des Weltraumkommandos als einen "bedeutsamen Schritt". Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) sagte Brose: "Rivalisierende Staaten betrachten den Weltraum zunehmend als mâgliches Feld zukünftiger Auseinandersetzungen. Deshalb besteht auch für Deutschland eine ernste Notwendigkeit, ein aktuelles Lagebild im Weltraum zu gewinnen."

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