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Karl Lauterbach kündigt Positivliste mit Corona-Schnelltests für Omikron an


Welcher ist besonders zuverlässig?
Lauterbach kündigt Omikron-Schnelltest-Liste an

Von dpa, pdi, aj

Aktualisiert am 10.01.2022Lesedauer: 4 Min.
Karl Lauterbach: Der Gesundheitsminister ist davon überzeugt, dass die beschlossenen Corona-Maßnahmen gegen Omikron nicht ausreichen.Vergrößern des BildesKarl Lauterbach: Der Gesundheitsminister ist davon überzeugt, dass die beschlossenen Corona-Maßnahmen gegen Omikron nicht ausreichen. (Quelle: dpa)
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Der Gesundheitsminister sagt, es sei unklar, wie aussagekräftig die Tests bei Omikron sind. Die aktuellen Schritte im Kampf gegen die aktuelle Corona-Welle werden laut Karl Lauterbach zudem nicht ausreichen.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat eine Positivliste für Corona-Schnelltests angekündigt, welche die neue Omikron-Variante gut erkennen. "Ich habe am Nachmittag das Paul-Ehrlich-Institut veranlasst, eine Positivliste vorzubereiten mit Tests, die für Omikron besonders geeignet sind beziehungsweise Omikron früh erkennen", sagte der SPD-Politiker dem ARD-Hauptstadtstudio. Das werde allerdings einige Zeit in Anspruch nehmen. Damit solle eine bessere Orientierung bei der Test-Auswahl ermöglicht werden.

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In der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin" sagte Lauterbach am Sonntagabend: "Wir wissen nicht genau, wie gut diese Tests für Omikron wirken." Das habe man bisher aber auch noch nicht prüfen können, weil man keine Referenzwerte gehabt habe. "Also wir wussten nicht genau: Wie viel Viruslast muss da sein, damit jemand mit Omikron infiziert überhaupt für andere ansteckend ist? Diese Daten bekommen wir gerade jetzt." Es gebe eine gewisse Wahrscheinlichkeit, "die ist sehr hoch", dass vorhandene Tests Omikron auch nachweisen. "Das wissen wir aus der Literatur, aus den Studien." Er wolle aber genau wissen, wie hoch die Genauigkeit sei.

Eine erste Einschätzung hatte das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) bereits abgegeben – demnach sind die meisten der in Deutschland angebotenen Corona-Schnelltests auch zum Nachweis der neuen Omikron-Variante geeignet. Davon sei "auf der Grundlage der aktuellen Datenlage auszugehen", schreibt das PEI auf seiner Internetseite. Bis Mitte Dezember hätten insgesamt 245 verschiedene sogenannte Antigentests ein allgemeines Prüfverfahren durch ein PEI-Labor durchlaufen, 199 hätten die Untersuchung bestanden. Von diesen 199 könnten wiederum die allermeisten eine Omikron-Infektion nachweisen. Der Grund: Die große Mehrheit der in Deutschland angebotenen Tests schlage auf ein Protein des Virus an, das von den Omikron-Mutationen vergleichsweise wenig betroffen sei.

Lauterbach erwartet weitere Einschränkungen

Das PEI schränkt aber ein: "Für eine endgültige, qualitative und quantitative Aussage sind allerdings weitere Untersuchungen, insbesondere Vergleichsstudien mit Proben von Omikron-infizierten Personen erforderlich." Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte zuvor mitgeteilt, dass vorläufige Daten einer Studie mit Lebendviren von Patienten darauf hindeuteten, "dass Antigentests die Omikron-Variante erkennen, aber möglicherweise eine verringerte Sensitivität aufweisen". Eine verringerte Sensitivität bedeutet, dass weniger Infektionen tatsächlich erkannt werden.

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Lauterbach hält zudem weitere Einschränkungen im Kampf gegen die Omikron-Variante für unausweichlich. Die von Bund und Ländern vereinbarte 2G-plus-Regel in der Gastronomie und die neuen Quarantäneregeln bezeichnete der SPD-Politiker als Erfolge. "Ich glaube schon, dass uns das helfen wird." Er fügte aber hinzu, das werde nicht reichen, um Omikron zu besiegen. "Ich glaube, die Fallzahlen werden ansteigen. Daher werden weitere Maßnahmen noch notwendig werden, zu gegebener Zeit. Aber das ist jetzt erstmal ein ganz wichtiger Schritt nach vorne."


Bund und Länder hatten am Freitag eine 2G-plus-Regelung für Restaurants, Cafés und Kneipen vereinbart. Demnach haben nur Geimpfte und Genesene mit negativem Corona-Test sowie Menschen mit Auffrischungsimpfung Zugang. Die Quarantäne für Kontaktpersonen und die Isolierung für Infizierte werden verkürzt, damit wichtige Infrastrukturen bei einer rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante nicht zusammenbrechen.

Auf die Frage, ob irgendwann nur noch Menschen mit Booster-Impfung Zugang zur Gastronomie haben könnten, sagte Lauterbach: "Nein, also das heißt das nicht unbedingt, weil wir können ja auch andere Maßnahmen ergreifen. Aber ich glaube, es ist wichtig, erst einmal den Maßnahmen, die wir jetzt ergriffen haben, eine Chance zu geben, zu wirken." Die Bürger hätten es auch ein Stück weit selbst in der Hand. "Je mehr Geboosterte wir in der Gesellschaft haben, desto schwerer ist es für Omikron, eine starke Welle aufzubauen."

Natürlich sei es so, "dass wir – wenn wir eine große Welle bekommen – weitermachen müssen", betonte Lauterbach. "Eine Durchseuchung wäre viel zu riskant."

Immerhin: Lauterbach geht davon aus, dass dass die von Bund und Ländern vereinbarten neuen Corona-Quarantäneregeln schnell gültig werden. Die Regeln würden von den Bundesländern umgesetzt, sagte der SPD-Politiker. "Das wird von Land zu Land etwas unterschiedlich sein, aber es wird sehr schnell gelten."

"Kein Bundesland hat widersprochen"

Zum Verfahren erläuterte er: "Wir machen eine Musterverordnung." Diese werde "durch Bundestag und Bundesrat (...) quasi dann beschlossen – das geht also in der nächsten Woche". Dann müssten die Länder reagieren und das übernehmen. "Da bin ich aber total zuversichtlich, weil kein Land hat der Musterverordnung, die wir da gemacht haben, widersprochen." Eigentlich könnten die Länder jetzt schon vorgreifen, ergänzte Lauterbach.

Es wird erwartet, dass die Omikron-Variante des Coronavirus zu hohen Infektionszahlen führt und viele auch als Kontaktpersonen in Quarantäne müssen. Damit das öffentliche Leben nicht zusammenbricht, hatten Bund und Länder am Freitag vereinbart, die Quarantäne und die Isolierung Infizierter zu verkürzen.

Nach der Änderung müssen Kontaktpersonen gar nicht mehr in Quarantäne, wenn sie eine Auffrischungsimpfung haben, frisch doppelt geimpft sind, geimpft und genesen oder frisch genesen sind. Als "frisch" gilt ein Zeitraum von bis zu drei Monaten. Für alle Übrigen sollen Isolation oder Quarantäne in der Regel nach zehn Tagen enden. Nach sieben Tagen kann man sich zudem mit PCR- oder Antigentest freitesten lassen. Bisher gilt für Kontaktpersonen einer mit Omikron infizierten Person eine strikte Quarantäne von 14 Tagen, freitesten ist nicht möglich.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen Reuters und dpa
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