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Corona-Krise | Karl Lauterbach: Omikron-Impfstoff kommt erst im Mai


Corona-Lage in Deutschland
Lauterbach: Angepasster Omikron-Impfstoff wohl erst im Mai


Aktualisiert am 28.01.2022Lesedauer: 7 Min.
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Karl Lauterbach: Er sieht Deutschland auf einem guten Weg.Vergrößern des Bildes
Karl Lauterbach: Er sieht Deutschland auf einem guten Weg. (Quelle: Christian Mang/Pool/reuters)

Fast täglich werden derzeit Rekorde bei den Neuinfektionen verzeichnet, die Pandemie rollt unaufhörlich weiter. Nun haben sich Gesundheitsminister Lauterbach und RKI-Chef Wieler geäußert.

Mit einem Wert von 1.073 hat die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland erneut einen Höchstwert erreicht. Mehr als 190.000 Neuinfektionen sind an diesem Freitag dem Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet worden. Die Republik wird von der Omikron-Variante des Coronavirus überschwemmt. Doch wie schätzen die Experten die Situation ein?

Gesundheitsminister Karl Lauterbach, RKI-Chef Lothar Wieler und der Universitätsprofessor Christian Karagiannidis, der als Lungenspezialist die Bundesregierung im Expertenrat berät, haben über die aktuelle Lage informiert.

Verfolgen Sie die Pressekonferenz über den t-online-Liveticker.

11.12 Uhr: Die Pressekonferenz ist beendet.

11.10 Uhr: Geimpfte mit Johnson & Johnson gelten als Geimpfte mit einer Dosis, nach Booster-Impfung zweifach geimpft. Was ist da falsch? Lauterbach: "Die Wissenschaft schreitet fort." Der Erkenntnisstand damals sei ein anderer gewesen. Die neue Studienlage hat gezeigt, dass es so nicht haltbar ist. Da müsse man dann eben die Regeln ändern.

11.08 Uhr: Geht es nur noch darum, Ältere zu schützen? Lauterbach: "Long-Covid verläuft weniger schwer, wenn die Erkrankten zuvor geimpft waren." Das Risiko, Long-Covid zu bekommen, sei geringer. Man habe aber einen großen Teil Geimpfter und das helfe "auf der Strecke".

11.06 Uhr: Wann Lockerungen? Lauterbach: Wenn die Welle gebrochen sei, könne man auch lockern. Man könne nun gut vorhersehen, wie sich die nächsten Wochen entwickeln würden. Mitte bis Ende Februar würden die Fallzahlen wieder sinken, davon gehe man aus. Wenn man bis dahin die Älteren habe schützen können, könne man auch über Lockerungen sprechen.

11.03 Uhr: Genesenenstatus geändert, Lauterbach nicht einbezogen. Hat Wieler eigenmächtig gehandelt? Lauterbach: "Herr Wieler hat nicht eigenmächtig gehandelt. Es gab eine intensive Zusammenarbeit auf der Fachebene." Er sei nur nicht informiert gewesen, dass die Änderung an diesem Tag in Kraft trete.

Warum keine Übergangsregelung?

Lauterbach: "Habe Sturm der Entrüstung nicht in der Bevölkerung wahrgenommen." Es sei nur eine kleine Gruppe, die es betreffe, die sich auch nicht impfen lassen wollen. Die meisten der Genesenen seien auch geimpft und die betreffe es ja auch anders.

11 Uhr: Warum soll man nicht auf Omikron-Impfstoff warten? Lauterbach: "Es gibt zwei große Studien von Moderna und Biontech, wo es genau darum geht." Die angepassten Impfstoffe seien wohl erst im Mai zu erwarten. Deshalb sei es jetzt wichtig, sich boostern zu lassen. Das Risiko sei um 99 Prozent gesenkt, schwer zu erkranken oder zu sterben.

10.58 Uhr: Sechs Monate Genesenenstatus gilt noch in einigen Ländern? Lauterbach erklärt, man könne Vorgaben machen, aber wenn die Länder davon abweichen, könne man das nur schwer kontrollieren. Man sei in Kontakt und rede darüber.

10.55 Uhr: Infektion mit Omikron kein Schutz, warum trotzdem Zertifikat als Genesener? Lauterbach: Die Immunisierung halte bei dieser Variante nicht lange an und das sei der Punkt. Man sei im Herbst nicht immunisiert, wenn man sich mit Omikron infiziere.

Wieler: "Die Immunität ist nicht so belastbar, wenn man erkrankt war, wie durch eine Immunisierung." Der Genesenenstatus schwanke sehr stark. Durch die Impfung könne man genauer sagen, wie lange die Immunität anhalte.

10.50 Uhr: Verkürzung des Genesenenstatus durch RKI auf drei Monate, Kommunikation fand nicht statt? Lauterbach: "Ich will das Wichtigste in den Vordergrund stellen: Ist es sinnvoll? Die schnelle Antwort ist Ja." Verlasse man sich auf den Genesenenstatus, könne man eben nach vier Monaten auch wieder jemanden anstecken. Er habe da keine Einwände, es sei die richtige Entscheidung gewesen. Auf der Fachebene sei darüber intensiv gesprochen worden. Lauterbach sei in die Frage, wann der Genesenenstatus verändert werde, nicht einbezogen gewesen. "Da hat es ein Kommunikationsproblem gegeben." Die Kommunikationswege seien nun einvernehmlich verbessert worden.

Wieler: "Ich habe dazu keine Ergänzung."

10.47 Uhr: Werden bei Hospitalisierung Menschen mitgezählt, die mit oder wegen Covid ins Krankenhaus kommen? Lauterbach: Wenn beispielsweise ein Hodgkin-Patient ins Krankenhaus komme und Covid habe, müsse man deutlich stärker kämpfen. Man nehme eben nicht nur die, die mit Covid kommen, in das Register mit hinein. Alles andere wäre medizinisch falsch.

Karagiannidis: Jeder Patient müsse erst isoliert werden. In den nächsten Wochen werde das vor Herausforderungen stellen. Er glaube, dass man Haupt- und Nebendiagnosen in dem Register ausweisen könne. Mit Blick auf den nächsten Herbst und Winter sei das sehr wichtig.

10.44 Uhr: Wie wirkt die Debatte zur Impfpflicht in der Bevölkerung? Lauterbach: "Die Debatte ist genau die, die wir jetzt führen müssen." Er glaube nicht, dass die Diskussion um eine Impfpflicht jemanden von einer Impfung abhalte.

10.40 Uhr: Fälschung von Impfausweisen: Reichen die Bestrafungen dabei aus? Lauterbach wolle Gerichtsentscheidungen nicht bewerten. "Mal gefällt mir ein Urteil, mal gefällt es mir nicht." Es sei nicht akzeptabel, dass sich Menschen mit Fälschungen Zugang zu Veranstaltungen verschaffen und möglicherweise jemanden anstecken. An einer fälschungssicheren Lösung werde gearbeitet.

10.39 Uhr: Impfpflicht in Einrichtungen: Ermessungsspielraum mit unwilligen Pflegekräften? Lauterbach: "Ich sehe da keinen Verhandlungsspielraum. Das Gesetz gilt und ist umzusetzen." Die vulnerablen Gruppen in den Heimen müsse man schützen. Man arbeite derzeit mit den Ländern zusammen, welche Sanktionen möglich seien. Wie die Umsetzung und Kontrolle möglich sei, werde derzeit erarbeitet.

10.36 Uhr: Thema Schulen: Hat die Politik da die Kontrolle aufgegeben? Lauterbach: "Es wird noch an vielen Stellen getestet, da ist auch die Antigen-Testung eine gute Hilfe." Das Problem sei nicht, dass es ein Kontrollverlust gebe, sondern dass die Fallzahlen so hoch seien. Man müsse die Gesamtherde beschränken.

10.34 Uhr: Präsenzunterricht fällt aus, Kinder leiden. Was sagen Sie dazu? Lauterbach: Wie alles organisiert sei, spiele eine Rolle. "Natürlich wäre es mir lieber, wenn wir die Welle schon hinter uns hätten." Man helfe, indem man Informationen gebe. Bei der Regelung, wie der Unterricht stattfinden könne, seien die Länder ja autonom.

10.32 Uhr: Widersprüchliche Kommunikation in Deutschland: Was wollen Sie dagegen tun, Herr Lauterbach?

Lauterbach: "Die beste Möglichkeit ist, bei der Wahrheit zu bleiben." Es gebe geschlossene Discos, Regeln am Arbeitsplatz etc. Daran sehe man, dass ein konsistenter Kurs gefahren werde. Schaffen wir es, die Fallzahlen bei den Älteren zu senken? "Da bin ich auch nicht nur der Minister, sondern auch der Wissenschaftler."

Signale der Lockerungen falsch?

Lauterbach: "Ich begrüße die Lockerungen nicht und glaube nicht, dass wir den Zenit der Welle schon überschritten haben."

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10.26 Uhr: Nun können Fragen gestellt werden. Wann ist mit der neuen Testverordnung zu rechnen (Priorisierung bei PCR-Tests)?

Lauterbach: Dazu sei man noch in der Abstimmung mit den Ländern. Priorisierung bedeute, dass zwei Gruppen besondere Bedeutung hätten, wie in der Pflege oder in der Eingliederungshilfe. Die besonders vulnerable Gruppe, wie etwa bei schwerer Vorerkrankung, gehöre auch dazu. Er habe das in den vergangenen beiden Sommern bereits vorgeschlagen. Damals habe man sich anders entschieden.

Auch wenn man die Antigen-Tests klug einsetze, komme man gut durch die Welle.

Karagiannidis erklärt, es gebe seit dieser Woche auch eine passive Immunisierung. Man habe jetzt auch ein Medikament, mit dem Deutschland gut aufgestellt sei.

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10.22 Uhr: Karagiannidis: Die nächsten Wochen werden auch mit Blick auf die kritische Infrastruktur sehr hart, es werden womöglich noch viele Mitarbeiter ausfallen. "Wir haben extrem viel Leid gesehen, in den letzten zwei Jahren." Deshalb könne man nur "den Hut ziehen" vor der Leistung des Pflegepersonals.

10.20 Uhr: Karagiannidis: Der Anteil der beatmeten Patienten liege bei etwa 20 Prozent. Covid sei keine reine Lungenerkrankung, sondern eine Erkrankung, die auch die Gefäße angreift. Das dürfe man nicht vergessen. "Auf den kommenden Winter müssen wir uns wirklich gut vorbereiten."

10.18 Uhr: Christian Karagiannidis, Chef des Divi-Registers: Mehr als 2.000 Covid-Patienten würden derzeit auf Intensivstationen liegen. Man beobachte den Abfall der Delta-Patienten auf den Stationen. Seit sieben bis zehn Tagen gebe es eine Aufwärtsbewegung. "Das liegt auch daran, dass wir jetzt vermehrt die hohen Inzidenzen in den Krankenhäusern sehen."

10.15 Uhr: Wieler erklärt, man müsse nun auf zwei Dinge achten: "Man muss mit mehr Krankenhausaufenthalten rechnen." Zudem könne man noch nicht genau einschätzen, wie die Erkrankung mit Omikron bei Älteren verlaufe. Eine Eindämmung der Pandemie könne sich deshalb derzeit nur auf die wichtigsten Bereiche beziehen. "Wer geimpft ist, ist in der Regel sehr gut auch vor schweren Verläufen geschützt." So schütze man auch die Infrastruktur. "Wir dürfen uns von der Omikron-Welle nicht beeinflussen lassen." Man müsse jetzt einen kühlen Kopf bewahren und gemeinsam durch diesen Sturm fahren. "Auch diese Welle wird vorbeigehen." Der RKI-Chef appelliert noch einmal an die Menschen, sich impfen zu lassen. Es sei der sicherste Weg zur Immunität.

10.12 Uhr: RKI-Chef Lothar Wieler: "Die Fallzahlen steigen massiv an, aber nicht so heftig, wie es unter Omikron möglich wäre." Das liege an den Menschen, die sich verantwortungsvoll verhalten. Mit jedem Tag gewinne man Zeit, dadurch werde die Anzahl der schweren Verläufe reduziert. 890.000 Menschen hätten sich innerhalb einer Woche infiziert, jeder dritte PCR-Test sei positiv.

10.10 Uhr: Lauterbach: "Wir haben zwar hohe Fallzahlen, aber weniger Sterbefälle." Es gehe nun darum, in den nächsten Monaten einen Rückfall abzuwenden. Die Impflücke schließe sich nicht von allein, nicht durch Appelle. "Die Diskussion ist verfahren. Diese Lücke können wir nur durch die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht schließen."

10.07 Uhr: Lauterbach: Es gebe hohe Inzidenzen, aber dennoch habe Deutschland die Pandemie unter Kontrolle. Er höre oft Vorwürfe, die Politik habe die Kontrolle verloren. Das stimme nicht. Bei den Booster-Impfungen gehe es nicht so gut voran. Es sei falsch, auf eine Omikron-Impfung zu warten. "Das Risiko zu sterben im Vergleich zum Ungeimpften-Status ist um 99 Prozent gesenkt. Bitte lassen Sie sich boostern, sie tun sich damit den größten Gefallen."

Die Corona-Schutzmaßnahmen sollen in der nächsten Woche noch einmal angepasst werden. Die Kontakt-Nachverfolgung und auch die Teststrategie solle noch einmal nachjustiert werden. "Daran wird sehr intensiv gearbeitet."

10.03 Uhr: Lauterbach beginnt. "Wir haben derzeit die Omikron-Welle gut unter Kontrolle." Man wolle nun mit so wenigen schweren Verläufen und Todesfällen wie möglich durchkommen. In Deutschland gebe es ein Sonderproblem: Es sei eine alte Bevölkerung. "Wir haben zudem viermal so viele Ungeimpfte wie in England", sagt der Gesundheitsminister.

10 Uhr: Lauterbach, Wieler und Karagiannidis sind eingetroffen.

09.55 Uhr: In wenigen Minuten beginnt die Pressekonferenz.

Verwendete Quellen
  • Pressekonferenz am 28. Januar 2022
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