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Leserstimmen: Gescheiterte Impfpflicht sorgt für Freud und Leid


Leser diskutieren Impfpflicht-Votum
"Eine Schande – Ich habe keine Lust mehr auf Lockdown-Schleife"

MeinungVon Mario Thieme

Aktualisiert am 07.04.2022Lesedauer: 3 Min.
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Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.
Demonstranten protestieren am Donnerstagmorgen vor dem Reichstagsgebäude mit Plakaten gegen eine Impfpflicht.Vergrößern des Bildes
Demonstranten protestieren am Donnerstagmorgen vor dem Reichstagsgebäude mit Plakaten gegen eine Impfpflicht. (Quelle: Kay Nietfeld/dpa)

Eine allgemeine Impfpflicht wird es in Deutschland vorerst nicht geben. Der Vorschlag wurde im Bundestag mehrheitlich abgelehnt. Die Reaktionen der t-online-Leser könnten unterschiedlicher nicht sein.

Die einrichtungsbezogene Impfpflicht ist längst beschlossene Sache, doch die allgemeine Impfpflicht stand noch zur Diskussion. Ihre Einführung aber ist am Donnerstag im Bundestag geplatzt. Ein Kompromissentwurf für eine Pflicht zunächst ab 60 Jahren fiel durch.

Das ist ganz im Interesse vieler t-online-Leser, andere hätten sich eine solche Pflicht aber gewünscht. Eine Auswahl von Lesermeinungen finden Sie im Folgenden.

"Institutionelles Versagen"

t-online-Leser Stefan Wittmer schreibt: "Meiner Meinung nach ist es ein gesellschaftliches Privileg, mehr als genug Impfstoff zu haben, und eine Schande, dass die Uneinsichtigen und Unbelehrbaren den Kampf gegen die Pandemie regelrecht boykottieren.

Nachdem auch der neue 'traditionelle Totimpfstoff' die Skeptiker nicht in ausreichender Zahl überzeugen konnte, wäre nur die Impfpflicht ab 18 geblieben – ohne Wenn und Aber. Ich habe keine Lust mehr, immer und immer wieder eine Art Lockdown-Schleife 'light' mit Einschränkungen meiner Grundrechte zu durchlaufen.

Dass unser Parlament das nicht mit einem klaren mehrheitlichen Votum bewerkstelligen konnte, ist das für mich eher institutionelles Versagen und kein Ausdruck von demokratischer Streitkultur."

"Nicht nur ethisch falsch, auch vollkommen unlogisch"

t-online-Leserin Claudia Jankowiak hingegen befürwortet die Entscheidung des Bundestages: "Dass Menschen in einem demokratischen Land durch eine Impfpflicht dazu genötigt werden sollten, mit einem Impfstoff geimpft zu werden, der weder vor einer Ansteckung schützt, noch sicherstellt, dass sich ein anderer Mensch dadurch anstecken kann, wäre nicht nur ethisch falsch, sondern auch vollkommen unlogisch gewesen. Ganz abgesehen davon, dass niemand zu einem medizinischen Eingriff, den er nicht will, hätte gezwungen werden sollen."

"Meine Freiheit endet da, wo die Freiheit des anderen beginnt"

t-online-Leser Horst Trampedach findet: "Kinderlähmung, Masern, Pest und so weiter wurden besiegt mithilfe einer Impfung. Wenn manche jetzt schon der Meinung sind, dass eine Impfung sie ihrer demokratischen Rechte beraube, verstehe ich die Welt nicht mehr. Wenn durch eine Impfung nur ein Leben gerettet werden kann, bin ich ohne Wenn und Aber dafür. Und ich denke, meine persönliche Freiheit endet da, wo die Freiheit des Anderen beginnt. Und das Leben eines Menschen sollte zumindest so viel wert sein wie meine demokratischen Rechte."

"Die Zeiten wären noch ungemütlicher geworden"

T-online-Leser Martin Huber schreibt: "Es wäre ratsam, in Sachen Impfen weniger Druck aufzubauen und es den Menschen selbst zu überlassen, ob sie sich impfen lassen möchten oder nicht. Das Grundgesetz schützt unsere körperliche Unversehrtheit, die niemals einfach so angetastet werden darf!

Das ist ein sehr hohes Gut, das ich nicht angetastet sehen möchte in meinem Leben durch ein solches Gesetz! Wäre es umgesetzt worden, hätte es sehr viel Rechtsstreit deshalb gegeben und die Zeiten wären automatisch noch ungemütlicher geworden, als sie ohnehin schon sind."

"Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit"

t-online-Leser Jürgen Reinecke ist der Meinung, "eine allgemeine Impfpflicht in Ausnahmefällen für alle (zum Beispiel in einer Pandemie) täte keinem weh – nur Streithähnen, die nicht wissen, was es heißt, für seine Mitmenschen Verantwortung zu übernehmen. Freiheit ist nun mal die Einsicht in die Notwendigkeit."

"Die Würde des Menschen ist unantastbar"

t-online-Leserin Hilde Körner ist gegen eine Impfpflicht: "Die einen lassen sich impfen, die anderen nicht. Das gilt es zu respektieren, denn die Würde des Menschen ist unantastbar. Wir sollten unsere Verbindung als Menschheit erneuern, um gemeinsam zur Lösung der Probleme, die wir derzeit haben, beizutragen.

Wenn wir uns jetzt damit aufhalten, uns in Geimpfte und Ungeimpfte einzuteilen, verpassen wir die Chance, uns als Menschheit menschenwürdig zu zeigen, und wir verpassen die Gelegenheit, unseren Kindern zu zeigen, wie Frieden geht.

Wir sollten lernen, gegenseitige Meinungen auszuhalten, und auch lernen zuzugeben, dass wir manches nicht wissen. Wir wissen nicht, wo Corona herkommt, wissen nicht, wie lange es bleiben wird, und wissen nicht, wann es weg sein wird."

"Die Pflicht des Staates"

t-online-Leser Manfred Wohlrab bedauert, dass die Impfpflicht nicht kommen wird. Denn er glaubt: "Zunächst ist es die Pflicht jedes Einzelnen, auf seine Gesundheit zu achten und entsprechend zu handeln. Wenn aber der Einzelne – wie in einer Pandemie – sich nicht mehr selbst zuverlässig schützen kann, ist es die Pflicht des Staates beziehungsweise der Gemeinschaft, entsprechende Maßnahmen – wie die Impfpflicht – durchzuführen."

"Parteien müssen mit Wählerwanderung rechnen"

t-online-Leser Hans Eugen entgegnet: "Die Einführung einer Impfpflicht wäre einem Wahlbetrug gleich gekommen. Wie hieß es vor der Wahl? 'Eine Impfpflicht wird es nicht geben.' Abgeordnete dürfen nicht bestimmen, ob Menschen gegen Corona geimpft werden müssen. Jeder Mensch muss die Möglichkeit haben, selbst zu entscheiden, ob er geimpft werden will oder nicht. Denn jeder Mensch ist selbst verantwortlich für seine Gesundheit.

Eine Impfpflicht stellt einen tiefen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte des Menschen dar und darf daher nie beschlossen werden. Die Parteien, die eine Impfpflicht befürworten, müssen zu Recht mit einer Wählerwanderung rechnen."

Verwendete Quellen
  • Einsendungen von t-online-Lesern
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