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Bundesverfassungsschutz: Anastasia-Bewegung ist Verdachtsfall


Antisemitische Positionen
Verfassungsschutz: Anastasia-Bewegung ist Verdachtsfall

Von afp
08.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Mitglieder einer Anastasia-Gemeinschaft in Russland.Vergrößern des BildesMitglieder einer Anastasia-Gemeinschaft in Russland (Archivbild). (Quelle: Wladimir Lobatschew/CC BY-SA 3.0)
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Die Ökosekte fällt immer wieder mit antisemitischen Inhalten auf. Inzwischen steht sie unter Beobachtung der Sicherheitsbehörden.

Die sogenannte Anastasia-Bewegung, die unter anderem in Brandenburg Siedlungsprojekte verfolgt, rückt stärker ins Visier des Verfassungsschutzes. Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) stuft die Bewegung inzwischen als extremistischen Verdachtsfall ein, wie Behördenpräsident Thomas Haldenwang der "taz" (Freitagsausgabe) sagte. "Die Ideologie der Anastasia-Bewegung ist dazu geeignet, auch Personen zu radikalisieren, die zuvor nicht in extremistischen Zusammenschlüssen aktiv waren", sagte er der Zeitung.

Unter anderem tritt die Anastasia-Bewegung naturverbunden auf und vertritt zugleich antisemitische Positionen. Was genau die Anastasia-Bewegung ist, lesen Sie hier.

Das BfV werfe der Bewegung vor, dass sie über eine Buchreihe "antisemitische Ressentiments verbreitet und sich dabei auch klassischer Stereotypen eines sozialen, politischen wie auch religiösen Antisemitismus bedient", heißt es nun in der "taz". Zudem enthalte die Buchreihe "demokratiefeindliche und rassistische Inhalte".

Antisemitisch, frauenfeindlich

Auch der Brandenburger Landesverfassungsschutz stuft die Bewegung als extremistischen Verdachtsfall ein. In einer Mitteilung der Behörde vom Donnerstag heißt es, es lägen "hinreichend gewichtige tatsächliche Anhaltspunkte" dafür vor, "dass es sich bei der Anastasia-Bewegung um eine Bestrebung gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung handelt".

Der Landesverfassungsschutz verweist ebenfalls auf die zehnbändige Buchreihe des russischen Autors Wladimir Megre, welche "den ideologischen Grundstein" der Bewegung ausmache. Ein "ideologischer Kern" der Buchreihe sei die "Verbreitung antisemitischer Inhalte"; auch werde die "Abwertung des weiblichen Geschlechts" als Ziel verfolgt. Das Demokratieprinzip werde "gezielt diffamiert".

Autarke Landsitze in Brandenburg

In den Büchern werde "ein Konzept zum gesellschaftlichen Zusammenleben entwickelt", das unter anderem "auf möglichst autarke Familienlandsitze setzt", heißt es in der Mitteilung weiter. "Aktuell liegen dem brandenburgischen Verfassungsschutz Erkenntnisse zu fünf derartigen Familienlandsitzen im Land Brandenburg vor."

Bei einer Einstufung als Verdachtsfall dürfen die Verfassungsschutzbehörden geheimdienstliche Mittel zur Beobachtung einsetzen. Darunter fallen etwa Observationen oder das Sammeln von Informationen über sogenannte V-Leute.

Haldenwang warnte in der "taz" auch vor rechtsextremen Kontakten der Anastasia-Bewegung. "Wir nehmen Verbindungen von Akteuren der Anastasia-Bewegung zu Reichsbürgern und Selbstverwaltern wahr", sagte er. "Eine mögliche Gefahr durch die Anastasia-Bewegung besteht in derartigen Vernetzungen und dem daraus entstehenden Rekrutierungspotenzial." Seine Behörde habe diese Bestrebungen "aufmerksam im Blick", sagte Haldenwang.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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