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München: Klimaaktivist äußert sich zu Bauernprotesten und "Letzte Generation"


Bauernproteste und "Letzte Generation"
Klimaaktivist: "Wir sind bei Weitem friedlicher"

Von Sara Guglielmino

12.01.2024Lesedauer: 2 Min.
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"Letzte Generation": Schilder wie "Wir dürfen das - wir haben Traktoren" wiesen auf Blockadeaktionen deutscher Landwirte hin. (Quelle: Reuters)

Eines eint Bauern und Klimaaktivisten: ihr Protest gegen die Politik. Doch während Bauern auf Solidarität stoßen, erntet die "Letzte Generation" vor allem Kritik. Was sagt einer der bekanntesten Münchner Aktivisten dazu?

Seit Tagen protestieren Bauern deutschlandweit gegen die geplanten Subventionskürzungen der Bundesregierung: Sie bedrängen Politiker, demonstrieren auf der Straße, blockieren Autobahnen. Der Protest erinnert an die umstrittene Klimabewegung "Letzte Generation", deren Aktivisten sich in den vergangenen beiden Jahren auf den Straßen festklebten, um den Verkehr zu blockieren.

Während die Aktionen der "Letzten Generation" von der Bevölkerung überwiegend kritisch gesehen werden, scheinen die Bauernproteste auf mehr Verständnis zu stoßen. Selbst die Politik kam den Landwirten insofern entgegen, als sie die geplanten Subventionskürzungen teilweise zurücknehmen will. Es entsteht der Eindruck, dass mit zweierlei Maß gemessen wird. Ähnlicher Protest, aber unterschiedliche Reaktionen – was sagt die "Letzte Generation" dazu?

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Aktivist solidarisiert sich mit den Landwirten

Wolfgang Metzeler-Kick hat eine Antwort. Der 47-Jährige Münchner zählt zu den bekanntesten Klimaaktivisten Bayerns, für seinen Protest war er schon mehrmals im Gefängnis. "Das Kräfteverhältnis vor Ort ist entscheidend", sagt Metzeler-Kick. Große Reifen und Maschinen seien eben angsteinflößender als sitzende Menschen. "Wir sind in unserem Protest bei weitem friedlicher als die Landwirte."

An sich sei Metzeler-Kick solidarisch mit den Landwirten – er sei schließlich selbst auf dem Land groß geworden und wisse um ihre Wichtigkeit. "Wenn es bei den Protesten der Landwirte um ehrlichen sozio-ökonomischen Umbau gehen würde, wäre ich am 20. Januar mit auf der Straße." An dem Tag will die "Letzte Generation" bei der "Wir haben es satt!"-Demo mit Landwirten gemeinsam protestieren.

"Die Kürzungen in der Landwirtschaft sind einfach ungerecht"

Und dennoch gibt es Punkte, da gehen Landwirte und Klimaaktivisten auseinander. Auch für den Münchner Aktivisten. Während die Landwirte nämlich vor allem gegen die Politik der Grünen schießen, stören Metzeler-Kick die Liberalen. "Ich verstehe dieses Grünen-Bashing nicht. Es ist doch die FDP, die uns die ganze Zeit verarscht." Damit bezieht sich der Aktivist vor allem auf das FDP-geführte Verkehrsministerium, das zuletzt seine Klima- und Emissionsziele verfehlte.

Wieso die Subventionen deshalb nicht im Verkehr, sondern in der Landwirtschaft gekürzt werden sollen, verstehe Metzeler-Kick nicht. "Der entscheidende Punkt, den die Bauern haben, ist: Die Kürzungen sind einfach ungerecht", sagt er.

Ziviler Ungehorsam beweise sich als Protestform

Vom Protest der letzten Tage, den Traktoren auf der Straße und der Solidarität der Öffentlichkeit profitiere aber dennoch auch die "Letzte Generation": "Ich erkenne schon eine Diskursverschiebung in Richtung zivilen Ungehorsams", sagt Metzeler-Kick. "Es zeigt sich, dass das Mittel wirksam ist."

Dafür akzeptiere er sogar die Abgase, welche die Landwirte bei ihren Straßenblockaden ausstoßen. "Bei unseren Protesten müssen Menschen auch im Stau stehen und lassen CO2 raus", sagt Metzeler-Kick. Wenn das der Preis sei, um langfristig auf die Klimakrise aufmerksam zu machen und das Pariser Abkommen einzuhalten, nehme er ihn in Kauf.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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