Nachfolger wird noch gesucht Bahn-Finanzvorstand wechselt zu Merz ins Kanzleramt

Finanzvorstand Levin Holle verlässt die Deutsche Bahn und wechselt ins Kanzleramt. Dort wird ihm sein ehemaliger Arbeitgeber wohl wieder begegnen.
Die Deutsche Bahn hat den Abgang von Finanzchef Levin Holle bestätigt. Er werde mit sofortiger Wirkung ins Kanzleramt wechseln, teilte der Staatskonzern am Dienstagabend in Berlin mit. Holle wird im Kanzleramt Abteilungsleiter für Wirtschafts-, Finanz- und Energiepolitik. Er wird damit auch für die G7- und G20-Treffen von Kanzler Friedrich Merz (CDU) zuständig sein. Vor seiner Anstellung bei der Bahn war Holle im Bundesfinanzministerium tätig, unter anderem in der Finanzmarktregulierung.
Holle ist seit Februar 2020 bei der Bahn gewesen. Als Finanzvorstand habe er maßgeblich die Verkäufe der Töchter DB Arriva und DB Schenker vorangetrieben. In seinen neuen Arbeitsbereich im Kanzleramt fällt auch die deutsche Schienenpolitik. Holle könnte somit zukünftig maßgeblich an den Bestimmungen über seinen ehemaligen Arbeitgeber mitwirken. Die Aufgaben von Holle im Vorstand übernimmt kommissarisch der Personalvorstand Martin Seiler. "Eine Nachbesetzung wird schnellstmöglich angestrebt", so die Bahn.
Bei der Deutschen Bahn werden weitere Wechsel mit der neuen Regierung aus Union und SPD erwartet. Im schwarz-roten Koalitionsvertrag heißt es, die Infrastrukturtochter solle innerhalb des Konzerns stärker von der Bahn entflochten werden. Bei beiden soll es eine Neuaufstellung von Aufsichtsrat und Vorstand geben – "mit dem Ziel, mehr Fachkompetenz abzubilden und eine Verschlankung zu erreichen". Die Bahn steckt tief in den roten Zahlen. 2025 soll zumindest operativ wieder ein Gewinn eingefahren werden.
- Nachrichtenagentur Reuters