Bundesland will keine Änderung AfD fordert "Stolz-Pass" für Bundesland

"Stolz-Pass" und "Deutschdenken". Die AfD in Sachsen-Anhalt stellt eigene Pläne zur Umbenennung einer Landeskampagne vor.
Die AfD-Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt will die Werbekampagne des Landes mit dem Slogan "#moderndenken" durch das Motto "#deutschdenken" ersetzen. "Dadurch soll ein grundsätzlich bejahender, unbelasteter, respektvoller und wertschätzender Umgang mit der deutschen Geschichte etabliert werden", heißt es in einem Antrag, der im Landtag behandelt werden soll.
Ziel ist es, mit der Kampagne verschiedene touristische Orte und Themen zu bewerben. Geplant ist etwa, einen "Stolz-Pass" einzuführen. Mit der Stempelkarte soll es an den historischen Stätten Vergünstigungen geben. Außerdem sollen Historiker-, Kunst-, Philosophie- und Literaturpreise ausgelobt und damit Leistungen gewürdigt werden, "die einen Beitrag zur Bestätigung oder Weiterentwicklung deutscher Identität erkennen lassen". Vorgeschlagen wird ein Logo mit einer nach rechts unten weisenden Deutschlandfahne.
Die AfD versucht in Sachsen-Anhalt immer wieder, Kulturpolitik mit der deutschen Geschichte zu verbinden. In den vergangenen Monaten hatte die Fraktion unter anderem eine "Straße des Deutschen Reiches" gefordert und die architektonische Strömung Bauhaus als "Irrweg der Moderne" bezeichnet.
Sachsen-Anhalt will Kampagne nicht ändern
Im Zuge des Antrags zum Bauhaus-Erbe war bereits im vergangenen Herbst große Kritik an der AfD laut. Holger Hövelmann, kulturpolitischer Sprecher der SPD im sachsen-anhaltinischen Landtag, nannte die Angriffe auf Bauhaus unbegründet und erklärte, sie seien Teil eines größeren Kulturkampfes der AfD gegen die Moderne.
Im Jahr 2023 hatten rechte Influencer erstmals den sogenannten Stolzmonat als Antwort auf den "Pride Month" der LGBTQ-Bewegung ausgerufen. Die Kampagne sollte auch den Kampf für mehr Rechte der LGBTQ-Bewegung diskreditieren. Auch AfD-Politiker beteiligten sich daran.
Die Landesregierung plant aktuell keine Veränderung der Landeskampagne "#moderndenken", wie eine Sprecherin des Ministeriums für Kultur auf Anfrage sagte. Die Idee hinter dem Slogan beruht auf der Würdigung großer Ideen, die in den vergangenen Jahrhunderten in Sachsen-Anhalt entwickelt wurden. Mit der Kampagne werden auch Unesco-Welterbestätten beworben, so auch die bedeutenden Bauhausbauten in Dessau.
- Nachrichtenagentur dpa