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Heizkosten-Check: Die Linke überprüft Tausende Nebenkostenabrechnungen


Neue Auswertung
"Eine Frechheit": Linke kritisieren überhöhte Heizkosten


Aktualisiert am 22.05.2025 - 10:55 UhrLesedauer: 2 Min.
Frau bezahlt ihre Heizrechnung (Symbolbild): In München mussten Vermieter über eine Million Euro überhöhter Kosten zurückzahlen.Vergrößern des Bildes
Eine Frau bezahlt ihre Heizrechnung (Symbolbild): In München mussten Vermieter über eine Million Euro überhöhter Kosten zurückzahlen. (Quelle: AntonioGuillem_1/getty-images-bilder)
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Viele Deutsche ächzen unter ihren Heizrechnungen. Daten der Linken zufolge sind viele von ihnen überhöht.

Die Linke kritisiert, dass Mieter durch fehlerhafte Abrechnungen häufig deutlich mehr fürs Heizen zahlen, als sie eigentlich müssten. Die Partei hat nach eigenen Angaben im Rahmen eines Heizkosten-Checks mehr als 8.000 Nebenkostenabrechnungen von Mietern geprüft. Unter den Abrechnungen, die vollständig eingeschickt wurden, sei dabei jede vierte fehlerhaft gewesen. Das geht aus einem Dokument der Linken hervor, das t-online vorliegt.

Der Heizkosten-Check ist eine Aktion der Linken, um überhöhte Heizrechnungen zu ermitteln. Mieter können ihre Rechnungen auf die Webseite der Partei hochladen, Mitarbeiter der Linken überprüfen sie dann kostenlos. Der Linken zufolge sind pro fehlerhafter Abrechnung zehn bis 15 Mietparteien betroffen, denn wenn es bei einer Partei nicht stimmt, stimmt es meist im ganzen Haus nicht. Demnach könnten nun Tausende Mieter Geld zurückfordern. Nach Angaben der Partei haben sie in der Regel Anspruch auf dreistellige Summen von ihren Vermietern.

Linken-Chef Jan van Aken kritisierte: "Immer mehr Menschen wissen nicht mehr, wie sie ihre Miete bezahlen sollen."

München: Vermieter zahlen eine Million Euro zurück

Die Stadt München verzeichnet mit die höchsten Mietkosten in ganz Deutschland. Dort läuft der Kostencheck der Linken am längsten. Alioun Diagne, Parteimitglied im Kreisverband München, sagte t-online, aufgrund des Checks hätten Münchner Vermieter über eine Million Euro Heizkosten an ihre Mieter zurückgezahlt.

Dazu, dass die Rechnungen oft zu hoch seien, sagte Diagne: "Das ist eine Frechheit." In einem besonders krassen Fall sollten ihm zufolge Mieter des Konzerns Vonovia teils viermal so hohe Gaspreise zahlen wie im Vorjahr.

Mehrere Medien berichteten über den Fall: Vonovia hatte demnach versäumt, einen auslaufenden Gasvertrag mit dem Versorger zu ersetzen, weshalb die Mieter in die Ersatzversorgung der Stadtwerke rutschten – und die ist viel teurer. Vonovia zahlte schließlich insgesamt rund 500.000 Euro an 400 Mietparteien zurück.

Diagne: "Es ist absolut absurd"

Diagne zufolge leiden die Münchner stärker unter den hohen Heizkosten als unter ihren eigentlichen Mietkosten, weil die Beträge stark schwanken: Manchmal müssten die Mieter keine Heizkosten nachzahlen, in Extremfällen bis zu 12.000 Euro. Sozial schwachen Mietern falle es daher schwer, höhere Ausgaben im Voraus zu planen, etwa für einen Urlaub. Laut Diagne sind die Nachzahlungen zudem gerade für Menschen mit geringen oder keinen Ersparnissen belastend. Sie müssten das ganze Jahr über ihre Heizrechnung in Raten abzahlen und am Jahresende komme schon die nächste auf sie zu.

"Es ist absolut absurd, wie die Vermieter mit ihren Mietern umgehen", kritisiert Diagne. "Das ist unmenschlich." Teils würden Vermieter ihre Mieter verklagen, wenn diese sich weigern, überhöhte Rechnungen zu bezahlen.

Diagne zufolge sind die Mieter zwar meist im Recht, scheuen aber häufig vor einem Gerichtsprozess zurück, weil sie den damit verbundenen Stress und potenzielle Gerichts- und Anwaltskosten fürchten. So gelinge es den Vermietern, ihre Mieter einzuschüchtern, und sie dazu zu zwingen, weiter die falschen Rechnungen zu zahlen.

Verwendete Quellen
  • Dokument der Linken zum Heizkosten-Check
  • Telefonat mit Alioun Diagne

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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