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Altersarmut: Risiko für Rentner in Deutschland sinkt – Wagenknecht moniert


"Armutszeugnis für unser Land"
Gute Nachrichten für Rentner – Wagenknecht moniert dennoch

Von t-online, FIN

Aktualisiert am 08.06.2025 - 16:26 UhrLesedauer: 2 Min.
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Sahra Wagenknecht kritisiert die hohen Zahlen der Altersarmut in Deutschland (Archivbild). (Quelle: IMAGO/Chris Emil Janssen)
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Armut im Alter ist eine der größten Sorgen der Deutschen. Millionen Menschen sind davon betroffen. Doch zuletzt ging es Rentnern in Deutschland besser.

In Deutschland haben im Jahr 2024 deutlich weniger Rentner unterhalb der Armutsgrenze gelebt als noch zwei Jahre zuvor. Das geht aus neuen Daten des Statistischen Bundesamtes hervor, die dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) zufolge auf eine eigens in Auftrag gegebene Sonderauswertung zurückgehen und der "Bild"-Zeitung vorliegen.

Laut Bericht lag das monatliche Einkommen von rund 1,35 Millionen Rentnern – etwa 7,4 Prozent der Rentenhaushalte – unter 1.100 Euro. Im Jahr 2022 hatte diese Zahl noch bei 1,79 Millionen, also rund zehn Prozent, gelegen. Auch in den nächsthöheren Einkommensgruppen zeigen sich Rückgänge: So bezogen 2024 etwa 2,6 Millionen Rentner weniger als 1.300 Euro im Monat (2022: 3,35 Mio.) und rund 4,4 Millionen weniger als 1.500 Euro (2022: 5,28 Mio.). Der zuletzt genannte Betrag liegt nahe an der von EU und OECD definierten Armutsgrenze, die in Deutschland derzeit bei 1.378 Euro netto im Monat liegt.

Renten unter Armutsgrenze

Die Erhebung basiert auf dem sogenannten Nettoäquivalenzeinkommen – einem statistischen Maß, das Haushaltsnettoeinkommen nach Größe und Zusammensetzung gewichtet. Auf diese Weise soll die finanzielle Lage unterschiedlich strukturierter Haushalte vergleichbar gemacht werden.

Trotz der relativ hohen Zahl armutsgefährdeter Rentner bezieht die große Mehrheit ein Einkommen deutlich über dieser Schwelle. Dem Bericht zufolge verfügen 4,4 Millionen Rentner über ein Nettoeinkommen zwischen 1.500 und 2.000 Euro, während 9,5 Millionen – mehr als die Hälfte – monatlich mehr als 2.000 Euro zur Verfügung haben.

BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht kritisierte in der "Bild", dass "fast jeder Vierte im Alter unter oder an der Armutsgrenze leben muss". Sie wertet dies als "Armutszeugnis für unser Land".

Rentenexperte: Ältere besitzen größtes Vermögen

Anders beurteilt der Rentenexperte Professor Bernd Raffelhüschen die Lage. Er erklärte bei "Bild": "Die Alten sind in Deutschland tatsächlich diejenigen mit dem höchsten Vermögen im Vergleich zu allen anderen Altersgruppen." Das höhere Armutsrisiko liege seiner Einschätzung nach eher bei Alleinstehenden mit niedrigem Einkommen sowie bei Kindern. Viele Rentner verfügten über Immobilienbesitz oder Zinseinnahmen, was den tatsächlichen Lebensstandard hebe: "Jemand, der im Alter in einem Eigenheim wohnt, hat natürlich einen viel höheren Lebensstandard als jemand, der hohe Mieten zahlt."

Nach Daten einer aktuellen Studie des Bundesarbeitsministeriums betrug die durchschnittliche Brutto-Rente im Jahr 2023 für Männer 1.560 Euro und für Frauen 1.023 Euro. Dabei handelt es sich ausschließlich um Leistungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung – weitere Einkommensquellen sind in diesen Beiträgen nicht enthalten.

Verwendete Quellen
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