Nach Messerangriff Richter fordern mehr Angebote für junge Flüchtlinge

Die Messerattacke auf eine 24-Jährige durch einen minderjährigen Syrer hat eine politische Debatte über die Integration von Flüchtlingen ausgelöst. Richter fordern nun mehr Angebote für Flüchtlinge.
Eine 24-Jährige war in einem Einkaufsmarkt in Burgwedel bei Hannover zusammen mit ihrem Lebensgefährten mit zwei 13 und 14 Jahre alten Jugendlichen verbal aneinandergeraten. Auf dem Heimweg traf das Paar die Jungen wieder. Der 14-Jährige hatte seinen 17 Jahre alten Bruder dabei, der in einer Rangelei auf die junge Frau eingestochen haben soll.
Die 24-Jährige war nach dem Angriff notoperiert und in ein künstliches Koma versetzt worden. Mehrere Tage schwebte sie in Lebensgefahr. Mittlerweile ist sie aus dem Koma erwacht, die Ermittler würden jedoch noch ein paar Tage warten, bis die 24-jährige Frau vernommen werden könne. Der 17-Jährige mutmaßliche Täter , ein Syrer, sitzt in Untersuchungshaft und schweigt bislang zum Vorwurf der gefährlichen Körperverletzung.
Es muss mehr Wert auf Integration gelegt werden
Nach der Messerattacke fordert der Niedersächsische Richterbund (NRB) mehr Integrationsangebote für junge Flüchtlinge. Die Justiz könne nur eingreifen, wenn es bereits zu Verbrechen gekommen sei, sagte der NRB-Vorsitzende Frank Bornemann der "Neuen Presse" in Hannover. "Jetzt müssen andere handeln, um Straftaten vorzubeugen."
Es müsse mehr Anstrengungen für die Integration von jugendlichen Flüchtlingen geben. Dies sei notwendig, bis alle Flüchtlinge verinnerlicht hätten, dass man in Deutschland zum Beispiel nicht mit dem Messer aufeinander losgeht. "Wir müssen da ehrlich bleiben, es dauert seine Zeit, bis die Normen einer neuen Gesellschaft verinnerlicht sind", sagte Bornemann der Zeitung.
- dpa