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Angela Merkel im Interview: "Kein Recht auf Hass und Verachtung"


Interview mit dem "Spiegel"
Merkel: "Kein Recht auf Hass und Verachtung"

Von dpa, TiK

Aktualisiert am 05.11.2019Lesedauer: 2 Min.
Angela Merkel: Die Bundeskanzlerin hat über denn Aufstieg der AfD während ihrer Kanzlerschaft gesprochen.Vergrößern des BildesAngela Merkel: Die Bundeskanzlerin hat über denn Aufstieg der AfD während ihrer Kanzlerschaft gesprochen. (Quelle: getty-images-bilder)
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Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich in einem großen Interview zur Diskussion um die Meinungsfreiheit in Deutschland geäußert, zu DDR-BRD-Vergleichen – und zu den Wahlerfolgen der AfD.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich kritisch zu den jüngsten Wahlerfolgen der AfD in Ostdeutschland geäußert. Sie antwortete dabei auf die Frage, inwiefern es 30 Jahre nach dem Mauerfall etwas zu feiern gebe, wenn die AfD bei drei ostdeutschen Landtagswahlen zu den stärksten Kräften gehöre: "Auch wenn man mit dem öffentlichen Nahverkehr, der ärztlichen Versorgung, dem staatlichen Handeln insgesamt oder dem eigenen Leben nicht zufrieden ist, folgt daraus kein Recht auf Hass und Verachtung für andere Menschen oder gar Gewalt", sagte sie dem "Spiegel". Und sagte weiter: "Gegenüber solchem Verhalten kann es keine Toleranz geben."

Die rechtspopulistische Partei war zuletzt in Thüringen und davor in Sachsen und Brandenburg jeweils auf den zweiten Platz gekommen.

"Da muss man hart dagegenhalten"

Merkel sagte, sie wisse, dass für Ostdeutsche einer bestimmten Generation "das Leben mit der Friedlichen Revolution zwar frei, aber nicht immer einfacher geworden ist", sagte Merkel dem "Spiegel" weiter. Es gebe neben erfolgreichen Regionen im Osten auch solche, "in denen die Dörfer sich leeren, weil die Kinder und Enkel weggezogen sind".

Zur Frage, wieso manche frühere DDR-Bürger die heutigen politischen Verhältnisse mit der Zeit vor 1989 verglichen, sagte Merkel: "Das weiß ich nicht." Was aus ihrer Sicht "gar nicht geht", seien Menschen mit West-Biografie, die "in den Osten gehen und da behaupten, unser Staat sei ja eigentlich nicht viel besser als die DDR. Da muss man hart dagegenhalten."

Beispiele für dieses Verhalten nannte Merkel nicht. Unter anderem stammen die AfD-Landesparteichefs von Brandenburg und Thüringen, Andreas Kalbitz und Björn Höcke, aus dem Westen.

Meinungsfreiheit schließt Widerspruchsfreiheit ein

Merkel äußerte sich in dem am Dienstag veröffentlichten Interview auch kritisch zur derzeitigen Diskussion um die Meinungsfreiheit. Sie sehe diese nicht in Gefahr. Die Behauptung, "dass ein sogenannter Mainstream definiert wird, der angeblich der Meinungsfreiheit Grenzen setzt", stimme einfach nicht.

"Man muss damit rechnen, Gegenwind und gepfefferte Gegenargumente zu bekommen", mahnte Merkel. "Meinungsfreiheit schließt Widerspruchsfreiheit ein." Sie ermuntere jeden, seine oder ihre Meinung zu sagen. "Nachfragen muss man dann aber auch aushalten. Und gegebenenfalls sogar einen sogenannten Shitstorm."


In der Diskussion über die Haltung der Thüringer CDU zur Linken plädiert Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für Gelassenheit. Für den bisherigen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linke) gehe es jetzt um die Frage, ob er sich eine neue Mehrheit organisiere, sagte sie dem "Spiegel". "Und dabei ist mein grundsätzlicher Rat an die CDU: Einfach mal abwarten - vielleicht will er mit uns ja auch gar nicht sprechen."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • "Spiegel"-Interview
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