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Bundeswehr: Ex-Luftwaffen-Chef ist Lobbyist im Bundestag – für Kunden in Israel


Für Kunden in Israel
Ex-Luftwaffenchef ist jetzt Rüstungs-Lobbyist im Bundestag

  • Jonas Mueller-Töwe
Von Jonas Mueller-Töwe

Aktualisiert am 27.01.2022Lesedauer: 2 Min.
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Großer Zapfenstreich für Generalleutnant Müllner 2018: Der ehemalige Inspekteur der Luftwaffe arbeitet als Unternehmensberater im Bundestag.Vergrößern des Bildes
Großer Zapfenstreich für Generalleutnant Müllner 2018: Der ehemalige Inspekteur der Luftwaffe arbeitet als Unternehmensberater im Bundestag. (Quelle: Mike Schmidt/imago-images-bilder)

Über die Nachfolge für den Tornado-Kampfjet der Bundeswehr trennte sich das Verteidigungsministerium vom Luftwaffen-Chef. Nun berät er Unternehmen. Seine bevorzugte Lösung liegt wieder auf dem Tisch.

Der ehemalige Inspekteur der Luftwaffe, Karl Müllner, arbeitet laut Informationen von t-online als Unternehmensberater im Bundestag. Vor wenigen Tagen hat sich der Ex-Luftwaffenchef der Bundeswehr im Lobbyregister eingetragen. Seine Schwerpunkte sind demnach unter anderem "Bundeswehrangelegenheiten, Rüstungsangelegenheiten" und Verteidigungspolitik. Auf Anfrage von t-online bestätigte Müllner die Angaben.

Disput um Tornado-Nachfolge

Er sei mit seinem Unternehmen "KMConsulting" als militärischer Berater wiederum für Beratungsunternehmen "mit Kunden im Verteidigungsbereich" tätig, unter anderem in Israel. Als Grundlage für diese Arbeit unterhalte er auch Kontakte zu Abgeordneten. So könne er Kunden beraten, an welche Entscheidungsträger sie beispielsweise herantreten sollten. Als Lobbyarbeit wolle er seine Arbeit nicht verstanden wissen.

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Der Generalleutnant a. D. war lange Befürworter bewaffneter Drohnensysteme und im Frühjahr 2018 von der damaligen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) überraschend in den vorzeitigen Ruhestand versetzt worden. Mehrere Medien berichteten damals, seine öffentliche Fürsprache für den Kampfjet F-35 vom US-amerikanischen Hersteller Lockheed Martin als Nachfolge für den veralteten Tornado der Bundeswehr habe dafür den Ausschlag gegeben. Das Verteidigungsministerium setzte auf den Eurofighter.

"F-35 weiterhin beste Lösung"

Dieser mutmaßliche Disput hinter den Kulissen hat fast vier Jahre später wieder neue Aktualität: Erst kürzlich brachte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), die Beschaffung von F-35 wieder als kurzfristige Lösung für die veralteten Tornados ins Gespräch, bis das deutsch-französische Future Combat Air System einsatzfähig sei. Damit wird aber nicht vor 2040 gerechnet.

Müllner dürfte Strack-Zimmermanns Äußerungen als späte Bestätigung seiner Position auffassen. "Die F-35 wäre weiterhin für die Bundesrepublik die beste Lösung als Teil einer Nachfolge für den Tornado", sagte er t-online. "Es freut mich, dass die neue Bundesregierung diese Option wieder erwägt." Seine eigene Tätigkeit im Bundestag habe nichts mit dem Kampfjet zu tun.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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