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Urwahl der Kanzlerkandidatin? CDU fürchtet Personaldebatte


Kramp-Karrenbauer in Bedrängnis
Urwahl der Kanzlerkandidatin? CDU fürchtet Personaldebatte

dpa, rtr, küp

14.10.2019Lesedauer: 3 Min.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU, M.) spricht mit CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer und Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen.Vergrößern des BildesCDU Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU, M.) spricht mit CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer und Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. (Quelle: Michael Kappeler/dpa-bilder)
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Die Junge Union will die Kanzlerfrage per Urwahl klären – eine Kampfansage an CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer. Im Parteivorstand spielt der Vorschlag abgeblich keine große Rolle.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor hat nach dem Schaulaufen prominenter Parteifreunde auf dem Deutschlandtag der Jungen Union (JU) vor Personaldebatten gewarnt. "Die starken Auftritte der Spitzenpolitiker der Union auf dem JU-Deutschlandtag sollten nicht Anlass für Personaldiskussionen und Selbstbeschäftigung sein", sagte Amthor der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Sie unterstreichen stattdessen das politische Gewicht der Jungen Union."

Zum Auftritt von Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer in Saarbrücken sagte Amthor, sie habe eine leidenschaftliche Rede gehalten und sich einer offenen Diskussion gestellt. "AKK kennt die JU bestens und konnte deshalb auch mit der notwendigen Lockerheit damit umgehen, dass bei uns natürlich auch kontroverse Debatten geführt werden." Dazu gehöre der von der JU beschlossene Antrag für eine Urabstimmung über den Kanzlerkandidaten.

Unionspolitiker lehnen Urwahl ab

Die JU hatte sich am Freitagabend gegen den Willen von Kramp-Karrenbauer dafür ausgesprochen, über die nächste Kanzlerkandidatur der CDU per Urwahl zu entscheiden. Eigentlich sollte Kramp-Karrenbauer damit der Zugriff auf die Kandidatur verwehrt werden. Doch führende CDU-Politiker und die CSU lehnen den Vorstoß des Parteinachwuchses geschlossen ab. Ein betont konservativer Parteikurs wird von vielen CDU-Spitzenpolitikern zudem als schlechte Voraussetzung für ein mögliches Bündnis mit den Grünen angesehen.

Auch Thüringens CDU-Chef Mike Mohring lehnt eine Urwahl ab. Mit Blick auf die Forderung der JU sagte Mohring, er halte die ganzen Debatten jetzt für völlig überflüssig. Die trügen nur dazu bei, bei den Menschen den Eindruck zu verfestigen, dass Berlin sich nur mit sich selbst beschäftige, wer welchen Posten kriege.

Laschet beliebter als Kramp-Karrenbauer

"Wenn jetzt alle mal schauen würden, dass wir in Thüringen Landtagswahlen haben und ein bisschen den Laden mit rocken würden, wäre ich glücklicher", sagte der Thüringer CDU-Chef. In Thüringen wird am 27. Oktober ein neuer Landtag gewählt. Mohring sagte, für ihn habe Kramp-Karrenbauer den ersten Zugriff, "sie ist Parteivorsitzende". Aber diese Frage werde nicht jetzt entschieden. Er gehe davon aus, dass Angela Merkel bis 2021 Kanzlerin bleibe. Also stelle sich die Frage für die CDU/CSU erst Ende 2020.

Im Ranking der potenziellen Rivalen Kramp-Karrenbauers um die Kanzlerkandidatur liegt Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) nach einer Forsa-Umfrage momentan vorne. Laschet steht nach dem "Trendbarometer" von RTL und n-tv auf Rang drei, wie die Mediengruppe RTL mitteilte. Für das Ranking werden Politiker von den Befragten auf einer Skala von 0 bis 100 bewertet. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) liegt weiter auf dem Spitzenplatz, auf Rang zwei folgt Grünen-Chef Robert Habeck, dann Laschet.


Das Thema Urwahl spielte nach Angaben von CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak in den Sitzungen der Parteigremien am Montag keine größere Rolle. Es habe lediglich eine Wortmeldung dazu gegeben, bei der JU-Chef Tilman Kuban die Beschlussfassung der Jungen Union vorgetragen habe. Man werde nun darüber beraten. Man wolle sich jetzt aber auf den Wahlkampf in Thüringen konzentrieren. Kramp-Karrenbauer sei Parteivorsitzende und werde den Prozess zur Kanzlerkandidatur von vorne führen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, Reuters
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