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CDU/CSU: Markus Söder als Kanzlerkandidat? Das sagt Friedrich Merz


Kampf um die Kandidatur
Söder als Kanzler? Das sagt Friedrich Merz

Von dpa, afp, mvl

Aktualisiert am 05.07.2020Lesedauer: 3 Min.
Markus Söder und Friedrich Merz: Während der eine bereits offen um die Kanzlerschaft in der Union kämpft, hält sich der andere noch zurück.Vergrößern des BildesMarkus Söder und Friedrich Merz: Während der eine bereits offen um die Kanzlerschaft in der Union kämpft, hält sich der andere noch zurück. (Quelle: Montage: t-online.de/imago-images-bilder)
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Friedrich Merz will CDU-Vorsitzender werden – und damit wohl auch Kanzlerkandidat der Union. Doch viele sehen eher CSU-Chef Markus Söder im Kanzleramt. Ein verbales Fernduell hat bereits begonnen.

Der Anwärter auf den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, hat eine Kanzlerkandidatur von CSU-Chef Markus Söder als unwahrscheinlich bezeichnet. "Er hat mehrfach gesagt, dass sein Platz in Bayern ist, wo er ja gerade in der Corona-Krise auch einen klasse Job macht", sagte Merz der "Augsburger Allgemeinen" über den bayerischen Ministerpräsidenten.

Merz verwies auf die früheren – jeweils erfolglosen – Kanzlerkandidaturen von CSU-Politikern: "Historisch betrachtet war es bisher so, dass die CSU den gemeinsamen Kanzlerkandidaten dann gestellt hat, wenn die CDU mit ihrer eigenen Führung unzufrieden war", sagte er. "Das war 1980 so, das war 2002 so, und ich bin mir ziemlich sicher, dass das 2021 nicht so sein wird", betonte Merz.

"Beschäftige ich mich grundsätzlich nicht"

Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, als neuer CDU-Chef Söder den Vortritt bei der Kanzlerkandidatur zu lassen, antwortete Merz in dem Zeitungsinterview: "Mit solchen 'Was-wäre-wenn'-Fragen beschäftige ich mich grundsätzlich nicht." Er gehe davon aus, dass erst nach der Wahl des neuen CDU-Chefs im Dezember die Vorsitzenden der beiden Unionsparteien sich "zusammensetzen und einen gemeinsamen Vorschlag machen".

Dabei ist der bayerische Ministerpräsident Söder nach Umfragen der Favorit der Bürger für die Unionskanzlerkandidatur – klar vor den drei Bewerbern um den CDU-Parteivorsitz, Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidenten Armin Laschet, dem Außenpolitiker Norbert Röttgen und eben Friedrich Merz. Laschet hatte anders als Söder in der Corona-Krise einen Lockerungskurs gefahren und ist angesichts der Infektionsausbrüche in seinem Land teilweise in die Kritik geraten.

Zu seinen Ambitionen auf eine Kandidatur befragt, sagte wiederum Söder gegenüber dem "Tagespiegel" aus Berlin: "Mein Platz ist in Bayern. Aber ich will als Ministerpräsident und CSU-Parteivorsitzender meinen Beitrag leisten, dass wir in Deutschland erfolgreich sind." Er fügte hinzu: "Die CDU entscheidet allein, wen sie an ihre Spitze wählt. Aber klar ist: Ohne die CSU kann man nicht Kanzlerkandidat werden."

Eine Anforderung stellte Söder allerdings im "Tagesspiegel": Aus seiner Sicht muss sich der künftige Unionskanzlerkandidat in der Corona-Krise bewiesen haben. Wer dabei versage, habe "keinen moralischen Führungsanspruch." Ferner sagte der CSU-Politiker: "Nur wer Krisen meistert, wer die Pflicht kann, der kann auch bei der Kür glänzen."

Merz: Kampagne leidet unter Corona-Krise

Friedrich Merz räumte gegenüber der "Augsburger Allgemeinen" ein, dass die Kampagne für seine Wahl zum CDU-Chef unter den Folgen der Pandemie leide: "Ich mache zurzeit relativ viel mit Videokonferenzen, eine davon sogar schon mit mehr als 2.000 Teilnehmern, aber das kann persönliche Begegnungen natürlich nicht vollständig ersetzen." Und ferner: "Ich bin also nicht völlig von der Partei und den Menschen im Land abgeschnitten, aber ich freue mich doch schon sehr auf ein Stück mehr Normalität."

In der Diskussion um seine frühere Tätigkeit für den Vermögensverwalter Blackrock sieht Merz keine Belastung für einen möglichen Bundestagswahlkampf. "Natürlich werde ich polemisch angegriffen werden", sagte er der "Augsburger Allgemeinen". Darauf werde er aber mit einem Verweis auf den Juso-Chef und SPD-Vize Kevin Kühnert antworten: "Wollt ihr in der Politik nur noch Leute wie Kevin Kühnert, die ohne Ausbildung und Examen ihr ganzes Leben aus öffentlichen Kassen gelebt haben?"

Für sein Berufsleben müsse er sich nicht erklären oder gar rechtfertigen, sagte Merz. "Ich war erfolgreich im Beruf, habe die letzten zehn Jahre lang mein Geld außerhalb der Politik verdient und in diesem Land auch immer ordentlich Steuern bezahlt."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP, dpa
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