Neue Umfrage in Deutschland Wer ist bei der SPD als Kanzlerkandidat geeignet?
Wer hat die größten Chancen, von der SPD als Spitzenkandidat für die Merkel-Nachfolge aufgestellt zu werden? Bei einer neuen Umfrage schneidet ein Politiker besonders gut ab – auch bei Anhängern der Partei.
Bei der Frage, wer als Kanzlerkandidat der SPD geeignet ist, schneidet Vizekanzler Olaf Scholz in einer Umfrage deutlich besser ab als mehrere andere Spitzenpolitiker der Partei. In der repräsentativen Befragung des Instituts Kantar für die Zeitungen der Funke Mediengruppe gaben 42 Prozent an, Bundesfinanzminister Scholz eigne sich als Kanzlerkandidat. 40 Prozent der Befragten gaben an, Scholz sei ihrer Meinung nach nicht geeignet.
Scholz liegt damit klar vor Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, den 19 Prozent für geeignet halten. Familienministerin Franziska Giffey kommt auf 16 Prozent. Nur jeweils 11 Prozent der Befragten halten die SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter Borjans für eine Kanzlerkandidatur für geeignet, ähnlich sieht es bei Generalsekretär Lars Klingbeil aus (12 Prozent). Bundestagsfraktionschef Rolf Mützenich halten demnach nur 6 Prozent als Kanzlerkandidat der SPD für geeignet.
Am besten schnitt der Bundesfinanzminister bei FDP-Anhängern ab. 78 Prozent von ihnen erklärten, dass Scholz unter den Sozialdemokraten die besten Voraussetzungen für eine Bewerbung ums Kanzleramt mitbringe. Das waren sogar höhere Werte als unter SPD-Anhängern.
Führende SPD-Politiker machen sich für Scholz stark
Auch bei der Anhängerschaft der SPD hat Scholz die Nase vorn: 72 Prozent der SPD-Anhänger halten ihn der Umfrage zufolge als Kandidat für geeignet. Damit liegt er auch hier klar vor den anderen genannten Politikern – Heil und Giffey kommen jeweils auf 34 Prozent.
Führende SPD-Politiker hatten sich zuletzt für Finanzminister Scholz als Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten stark gemacht und damit die Parteispitze unter Druck gesetzt. Die SPD-Chefs Esken und Walter-Borjans haben sich bisher nicht klar zu der Personalie geäußert. Bei der Mitgliederbefragung zum Parteivorsitz 2019 hatte Scholz gegen Walter-Borjans und Esken verloren.
Für die Befragung des Instituts Kantar für die Zeitungen der Funke Mediengruppe wurden zwischen dem 21. Juli und 22. Juli insgesamt 1.036 repräsentativ ausgewählte Personen befragt. Eine statistische Fehlerspanne wurde nicht angegeben.
- Nachrichtenagentur dpa