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Leser über Altkanzler: "Ich möchte nicht in Gerhard Schröders Haut stecken"


Leser bewerten den Altkanzler
"Schröder sollte sofort aus der Partei ausgeschlossen werden"

MeinungVon Mario Thieme

Aktualisiert am 11.03.2022Lesedauer: 4 Min.
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Gerhard Schröder steht Russland nahe. Er gerät zunehmend unter öffentlichen Druck, sich gegen Putin zu positionieren.Vergrößern des Bildes
Gerhard Schröder steht Russland nahe. Er gerät zunehmend unter öffentlichen Druck, sich gegen Putin zu positionieren. (Quelle: IMAGO / Sven Simon)

Immer mehr Menschen wenden sich von Gerhard Schröder ab: ehemals verbundene Parteimitglieder, von ihm einst regierte Bürger, Wähler, die ihm früher ihre Stimmen gaben, selbst die Stadt Hannover. Auch viele t-online-Leser sehen ihn kritisch, aber nicht alle.

Zwei Mal wurde Gerhard Schröder zum Bundeskanzler Deutschlands gewählt. Seinerzeit war er ein allgemein populärer Regierungschef, auch wenn seine Beliebtheitswerte gegen Ende seiner Amtszeit sanken und er 2005 abgewählt wurde.

Nach seiner Kanzlerschaft kritisierten ihn viele für seine geschäftlichen Aktivitäten in Russland und seine Freundschaft zu Wladimir Putin. Seitdem der russische Präsident Krieg in der Ukraine führt, wünschen sich viele Politiker und Bürger ein klares Zeichen des Altkanzlers – so auch zahlreiche t-online-Leser. Manche sehen in Schröders Verbundenheit zu Russland und Putin jedoch auch einen Vorteil.

"Jetzt muss er sich entscheiden, wo er hingehört"

t-online-Leserin Inge Müller schreibt: "Schon bisher waren die Fehleinschätzungen des ehemaligen Bundeskanzlers Schröder für uns Deutsche peinlich, Stichwort: 'lupenreiner Demokrat'.

Jetzt muss er sich entscheiden, wo er hingehört. Wenn er sich nicht von Putin distanzieren will, sollte er so konsequent sein und seinen Wohnsitz in Russland nehmen. In Deutschland werden solche Menschen wie Schröder nicht gebraucht!"

"Ich möchte mich nicht an einer Hatz auf Gerhard Schröder beteiligen"

"In dieser emotional aufgewühlten Phase möchte ich mich nicht an der Hatz auf Gerhard Schröder beteiligen", sagt t-online-Leser Reiner Griebling. "Ich hoffe, dass er selbst die Einsicht findet, zu erkennen, wie falsch er in der Bewertung der Person Putins lag.

Herr Schröder sollte all seine Möglichkeiten nutzen, Herrn Putin an sein Menschsein zu erinnern. Der selbst zerstört gerade die Größe, die er eigentlich für sein russisches Volk hätte sein können."

"Er schadet nicht nur sich"

t-online-Leserin Irmentraud Keller ist der Meinung: "Dieser Herr sollte schleunigst von allen Posten, die ihn mit Russland verbinden, Abschied nehmen. Er schadet nicht nur sich, sondern auch in hohem Maße seiner Partei.

Sein immenses Einkommen in den vergangenen Jahren dürfte doch wohl ausreichen, um sich und seiner Frau einen ruhigeren Lebensabend zu genehmigen. Einen Despoten wie Putin braucht Schröder nicht mehr weiter zu hofieren."

"Schröder bekommt eher einen Termin bei Putin als Scholz"

Zwar findet t-online-Leser Hans Strzeletz, dass eine enge Nähe zum russischen Präsidenten allgemein nicht dienlich sei, "aber in diesen Zeiten ist es gut, jemanden mit diesem direkten Zugang zu Putin als Netzwerker zu haben", denkt er.

"Ich bin mir sicher, dass Altkanzler Schröder eher einen Termin bei Putin bekommt als Olaf Scholz und dass zwischen den beiden ein offenerer Ton herrscht als in einem Gespräch mit Kanzler Scholz."

"Ich möchte nicht in Gerhard Schröders Haut stecken"

t-online-Leser Gerald Eichstädt mailt: "Den Einfluss, den Gerhard Schröder in seiner eigenen Partei trotz seiner offensichtlichen Lobbyrolle weiterhin genoss, war und ist für mich nicht nachvollziehbar. Jetzt hat Gerhard Schröder sowohl in Deutschland als auch in Russland seine Existenzberechtigung verloren. Das ist bitter für ihn. Aber es war seine freie Entscheidung. Schröders frühere Verdienste zerrinnen in diesen Tagen wie eine Handvoll trockenen Sandes.

Nach seinem Weg zur faktischen Persona non grata in Deutschland wird er schnell feststellen, ob er mit seinem Altkanzler-Etikett ein echter Freund oder nur eine willfährige Marionette Putins war. Man sollte allerdings nicht über die Maßen nachkarten. Etwas mehr Sinn für Realität würde genügen. Denn die aktuelle Entwicklung hat vermutlich auch Gerhard Schröder kalt erwischt und kann nicht in seinem Sinne sein. Ich möchte nicht in Gerhard Schröders Haut stecken."

"Schröder sollte sofort aus der Partei ausgeschlossen werden"

"Ich bin der Meinung, dass Altkanzler Schröder nie diesen Deal mit dem Gasgeschäft hätte machen dürfen", lässt uns t-online-Leser Frank Recktenwald wissen. "Ich war schon damals der Überzeugung, dass man sich von Russland und Putin nicht abhängig machen sollte. Das Geld, das uns dieser Krieg nun kostet, wäre besser in alternative Energien investiert worden.

Altkanzler Schröder sollte sofort aus der Partie ausgeschlossen werden, da sein Verhalten der SPD schon jetzt sehr geschadet hat. Ein solches Verhalten ist für Deutschland kein gutes Aushängeschild, denn wer Putin in den Armen liegt und sich von ihm bezahlen lässt, denkt nur an seinen eigenen Vorteil."

"Jede Partei hat Mitglieder, die sehr 'spezielle' Meinungen haben"

"Nach meiner Auffassung kann Gerhard Schröder nach seiner politischen Karriere privat tun und lassen, was er möchte", schreibt t-online-Leser Rainer Krappmann. "Nachdem er kein politisches Amt mehr bekleidet, kann er auch nicht für Deutschland oder dessen Regierung sprechen.

Ob es etwas bringt, Gerhard Schröder aus der Partei auszuschließen, ist fraglich. Schließlich hat jede Partei Mitglieder, die sehr 'spezielle' Meinungen haben.

Was ich jedoch nicht in Ordnung finde, ist, dass er Pension aus seiner politischen Zeit bezieht und zusätzlich Einkünfte aus privater Tätigkeit hat. Jeder Beamte muss Nebeneinkünfte nachweisen, die dann gegebenenfalls mit der Pension verrechnet werden. Das sollte auch für politische Ämter gelten, wenn deren Inhaber Pensionen beziehen."

"Es braucht Menschen, die eine Brücke nach Russland schlagen können"

t-online-Leser Klaus-Dieter Richter antwortet auf unseren Leseraufruf zu Gerhard Schröder mit folgenden Worten: "Ich finde es bedauerlich, dass die mediale Macht und die europäische Politik glauben, Russland – mit oder ohne Putin – bezwingen zu können. Das ist schon öfter schiefgegangen. Insoweit braucht es wohl auch in der Zukunft Menschen, die eine Brücke nach Russland schlagen können.

Das inquisitorische Abschwören von Herrn Schröder und vielleicht auch von seinem Umfeld zu verlangen, mutet sehr ideologisch an. Das wächst immer mehr. Herrn Schröder wünsche ich Augenmaß und auch Kraft, seiner Überzeugung zu folgen. Ich hoffe, dass noch keine Scheiterhaufen geschichtet werden."

Verwendete Quellen
  • Einsendungen von t-online-Lesern
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