Frankreich und DĂ€nemark werden zu Corona-Hochrisikogebieten
Bis auf Luxemburg sind nun alle NachbarlĂ€nder Deutschlands als Corona-Hochrisikogebiete eingestuft. FĂŒr Ungeimpfte und nicht Genesene wird das Reisen immer schwieriger.
Die Bundesregierung stuft Frankreich und DĂ€nemark wegen hoher Corona-Infektionszahlen von Sonntag an als Hochrisikogebiete ein. Das gilt auch fĂŒr Norwegen, Libanon und Andorra, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag bekanntgab. Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollstĂ€ndig geimpft oder genesen ist, muss fĂŒr zehn Tage in QuarantĂ€ne und kann sich frĂŒhestens fĂŒnf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien.
Damit sind kĂŒnftig bis auf Luxemburg alle NachbarlĂ€nder Deutschlands als Hochrisikogebiete eingestuft. Von der Risikoliste gestrichen werden Bulgarien, Estland, Lettland, Albanien, Nordmazedonien und Moldau.
Mit der Einstufung als Hochrisikogebiet verbunden ist automatisch auch eine Reisewarnung des AuswĂ€rtigen Amts fĂŒr nicht notwendige touristische Reisen. Sie erleichtert Touristen die kostenlose Stornierung bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein Reiseverbot.
Jeder FĂŒnfte Infizierte in DĂ€nemark mit Omikron-Variante
In DĂ€nemark sind in den letzten Wochen die Corona-Zahlen sprunghaft angestiegen. Am Freitag erreichte die Zahl der Neuinfektionen einen Rekordwert von rund 12.000. Mehr als ein FĂŒnftel davon habe die Omikron-Variante, sagte MinisterprĂ€sidentin Mette Frederiksen. Da sich diese Variante noch schneller als die Delta-Variante verbreitet, kĂŒndigte die Regierung MaĂnahmen an, die die AktivitĂ€ten der Bevölkerung reduzieren sollen.
Theater, Kinos, Zoos, VergnĂŒgungsparks und Veranstaltungslokaler sollen schlieĂen und Restaurants nur noch bis 23 Uhr geöffnet haben. AuĂerdem soll das Impfen und Testen intensiviert werden. Bereits in der letzten Woche hatte die Regierung beschlossen, Schulkinder eine Woche frĂŒher in die Weihnachtsferien zu schicken.
Frankreich: Geimpften-Status nur noch mit Booster
Auch in Frankreich ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den vergangenen Wochen immer weiter nach oben geschnellt. Zuletzt steckten sich landesweit innerhalb einer Woche etwa 515 Menschen auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner an. In manchen Gegenden liegt der Wert noch deutlich höher. In DrĂŽme in SĂŒdostfrankreich etwa betrug er zuletzt 1.066.
Im Kampf gegen die fĂŒnfte Corona-Welle hatte Frankreich zuletzt die Booster-Impfung fĂŒr den Erhalt des Geimpften-Status' zur Voraussetzung gemacht. Wessen Impfung bereits sieben Monate zurĂŒck liegt, der benötigt ab Mitte Januar die Auffrischimpfung, um weiterhin als geimpft zu gelten. FĂŒr Menschen ĂŒber 65 Jahren gilt dies bereits. FĂŒr den Besuch von Gastronomie, Kultur- und SportstĂ€tten sowie Fahrten mit dem Reisebus oder Fernzug gilt in Frankreich die 3G-Regel. Zutritt erhĂ€lt also nur, wer nachweislich geimpft, genesen oder frisch negativ getestet ist. Zudem muss auch im Freien Maske getragen werden, wenn es voll ist - etwa in der Warteschlange oder in der Seilbahn.
Mehr als 50 LĂ€nder Hochrisikogebiete â Acht Virusvariantengebiete
Als Hochrisikogebiete werden LĂ€nder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. DafĂŒr sind aber nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems oder auch fehlende Daten ĂŒber die Corona-Lage.
In der EuropÀischen Union hatte es im SpÀtsommer zwischenzeitlich gar keine Corona-Hochrisikogebiete gegeben. In den vergangenen Wochen wurden aber bereits zahlreiche EU-Staaten wieder auf die Risikoliste gesetzt.
Insgesamt werden mehr als 50 LĂ€nder vom RKI ganz oder teilweise als Hochrisikogebiete gefĂŒhrt. Hinzu kommen acht Virusvariantengebiete in Afrika, fĂŒr die noch strengere EinreisebeschrĂ€nkungen gelten. Sie waren wegen der Verbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus in die höchste Risikokategorie eingestuft worden.