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Deutscher Kardinal teilt gegen Kollegen aus


Kritik an Papst Franziskus
Deutscher Kardinal lästerte über Kollegen

Von t-online, wan

Aktualisiert am 08.05.2025 - 11:06 UhrLesedauer: 2 Min.
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Gerhard Ludwig Müller bei einer Messe in Rom: Er kritisiert die Ausweitung des Kardinalgremiums. (Archivbild) (Quelle: IMAGO/IPA/ABACA/imago)
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Gerhard Ludwig Müller soll einen Kollegen aus der Südsee angegriffen haben. Dieser wisse gar nicht, warum er das Amt habe, behauptet der deutsche Kurienkardinal.

Papst Franziskus hat während seiner Amtszeit viele neue Kardinäle einberufen – aus allen Teilen der Welt. Aber nicht jeder war begeistert von der zunehmenden geografischen Vielfalt und der neuen Generation, die über die Zukunft der römisch-katholischen Kirche mitentscheidet. Zu den Kritikern gehört auch der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller. Er äußerte sich laut der "New York Times" vor einiger Zeit abfällig über einen Kollegen aus der Südsee.

Der Konservative, der vor seiner Entlassung durch Franziskus das Doktrinbüro der Kirche leitete, erinnerte sich demnach an ein Treffen, das noch während Franziskus’ Pontifikat stattgefunden hat und zu dem einer der neuen Kardinäle kam. Müller soll ihn als "einen Kardinal von 25 Katholiken auf einer Insel in der Südsee" bezeichnet haben.

Der Würdenträger, den Müller nicht namentlich nannte, sei zu einem Treffen einer Arbeitsgruppe erschienen und habe gesagt: "Erstens: Ich spreche kein Englisch. Zweitens: Ich habe keine Ahnung von Theologie. Und drittens: Ich wusste nicht, warum sie mich zum Kardinal ernannt haben. Jetzt ist er ein Wähler des Papstes", zitierte die "New York Times" die Worte Müllers.

Kritik an Globalisierung

Schon zu Lebzeiten von Franziskus hatte es Kritik an der Ausweitung des Kardinalskollegiums gegeben. Der verstorbene Pontifex ernannte insgesamt 163 Kardinäle, 149 sind noch am Leben. Beim diesjährigen Konklave sind 133 Kardinäle wahlberechtigt, unter Johannes Paul II. waren es noch 120. Bei seiner Globalisierungskampagne hatte Franziskus auch Erzbischöfe aus westlichen Städten übergangen, einige davon sind dem konservativen Lager zuzurechnen, so der Bericht. Der Argentinier hatte versucht, das Kollegium auf eine breitere Basis zu stellen.

Video | Schwarzer Rauch: Die Wahl eines neuen Papstes geht weiter
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Quelle: reuters

"Man kann in jedem Land, in dem er Kardinäle ernannt hat, auch Gegner finden", verteidigte Kardinal Michael Czerny, ein enger Berater von Franziskus, dessen Ausweitung und räumte ein, dass der Papst einige Bischöfe übergangen habe. "Ich glaube nicht, dass er Leute auswählte, die völlig anderer Meinung waren als er", sagte er der Zeitung.

Der Kommentar von Müller kann sich eigentlich nur auf wenige Kardinäle beziehen. Zum Beispiel John Ribat aus Neubritannien, einer Vulkaninsel. Er soll jedoch fließend Englisch sprechen. Soane Patita Paini Mafi ist der Bischof von Tonga, studierte aber in den USA. Möglich ist auch Virgilio do Carmo da Silva aus Ost-Timor, der aber zumindest im Lebenslauf ein Studium der Theologie stehen hat. Damit bleibt unklar, wen genau Müller gemeint hat und ob das Zitat von ihm richtig weitergegeben wurde.

Müller gilt als Kritiker von Franziskus, spätestens, nachdem dieser ihn als Chef der Glaubenskongregation herausgeworfen hatte. Eine Gleichstellung von homosexuellen Partnerschaften lehnt Müller ebenso ab wie einen Dialog mit dem Islam. Beides hatte Franziskus befürwortet.

Verwendete Quellen
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