Jugendliche mussten Kämpfen Haft-Aufseher sollen "Gladiatoren-Kämpfe" organisiert haben

Eher zufällig wurden die "Gladiatorenkämpfe" öffentlich. Die Staatsanwaltschaft geht von einer gezielten Organisation aus.
Am Montag hat in Kalifornien ein Prozess gegen 13 Haftaufseher einer Jugendvollzugsanstalt begonnen. Ihnen wird vorgeworfen, sogenannte Gladiatorenkämpfe zwischen ihren Schutzbefohlenen organisiert zu haben. Das berichtet die Nachrichtenagentur Associated Press.
Zwischen Juli und Dezember 2023 sollen in der "Los Padrinos Juvenile Hall" in Los Angeles etwa 70 Kämpfe stattgefunden haben. Die mehr als 140 involvierten Opfer waren zwischen 12 und 18 Jahre alt. Den Aufsehern wird seitdem unter anderem Gefährdung und Missbrauch von Kindern sowie Körperverletzung vorgeworfen.
Planung als Anhaltspunkt
Laut Klageschrift sollen die Wärter anderen Mitarbeitern der Vollzugsanstalt vorher klargemacht haben, dass sie nicht in die Kämpfe eingreifen sollen. Auf der Krankenstation sollten sie den Jugendlichen eine Behandlung verweigern. Die Staatsanwaltschaft gehe deswegen davon aus, dass die Kämpfe geplant waren – für das Strafmaß eine wichtige Feststellung.
Die Ermittlungen wurden durch ein Video losgetreten, das die "Los Angeles Times" im vergangenen Jahr veröffentlichte: Darin ist zu sehen, wie ein 17-Jähriger von sechs anderen Jugendlichen in einem Aufenthaltsraum angegriffen wird – Wächter stehen dabei nur am Rand, sehen zu und lachen.
Problem einer generellen Kultur
Die damalige Anwältin des 17-Jährigen, Sherrie Albin, wollte damit belegen, dass sein Klient in der Anstalt nicht sicher sei – und deswegen verlegt werden muss. Albin hätte sich bei einem der Kämpfe die Nase gebrochen.
Für Anwalt Jamal Tooson, der den 17-Jährigen und andere Betroffene mittlerweile vertritt, steht hinter dem Ganzen ein strukturelles Problem: Durch die Kultur in den Jugendvollzugsanstalten würden die "Beamten dazu ermutigt, wegzuschauen, wie in dem Video zu sehen ist."
Das "LA County Probation Department", das die Anstalt leitet, gab an, voll hinter den Ermittlungen zu stehen. In einer Stellungnahme schrieben sie: "Verantwortung ist ein Eckpfeiler unseres Mandats, und wir haben null Toleranz für das Fehlverhalten von Beamten des öffentlichen Dienstes, insbesondere wenn sie mit jungen Menschen in unserem System zu tun haben."