Philippinen Taifun bringt 100.000 Menschen in Gefahr
Der herannahende Taifun "Nesat" hat auf den Philippinen zu sehr starken Regenfällen geführt. Mehr als 100.000 Menschen sind von Überschwemmungen und Erdrutschen bedroht, warnten die Behörden. Die Bewohner der Provinz Albay, etwa 300 Kilometer südöstlich von Manila, sollten sich in Sicherheit bringen. Für insgesamt 35 Provinzen gilt eine Sturmwarnung. Auch im Westpazifik und über dem Atlantik sind Wirbelstürme unterwegs.
In Albay wurden am Montag 50.000 Menschen in Sicherheit gebracht, weitere 60.000 sollten ebenfalls ihre Häuser verlassen. "Die Evakuierungen sind eine Vorsichtsmaßnahme, weil die Leute in Regionen mit Überschwemmungs- und Erdrutschgefahr wohnen", sagte der Gouverneur der Provinz.
Flug- und Fährverkehr ist behindert
Taifun "Nesat" wirbelte mit Spitzengeschwindigkeiten von 150 Kilometern pro Stunde vor der Küste der Philippinen. Er nimmt Kurs auf die Provinz Aurora im Nordosten der Inselgruppe und könnte auch die Millionenmetropole Manila weiter südlich in Mitleidenschaft ziehen, warnten Meteorologen. Die Schulen haben dort vorsorglich geschlossen, 34 Inlandsflüge wurden abgesagt und der Fährverkehr zwischen den Inseln eingestellt. Sechs Fischer gelten als vermisst. Sie waren am Sonntag in See gestochen.
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"Nesat" trifft bald auf Land
Es wird erwartet, dass der Taifun bis Dienstagfrüh mitteleuropäischer Zeit auf Land trifft und nördlich von Manila über die Insel Luzon hinweg zieht. Wetterexperten rechnen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 215 Kilometern in der Stunde. Vor zwei Jahren hatte ein schwerer Taifun auf den Philippinen fast 500 Menschen das Leben gekostet.
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Tote durch Hurrikan im Westpazifik
Auch auf der anderen Seite des Pazifiks toben Wirbelstürme über dem Meer: Hurrikan "Hilary" hat in Mexiko nach Angaben der Behörden drei Fischern das Leben gekostet. Sie waren trotz der Hurrikanwarnung aufs Meer hinaus gefahren. Rettungskräfte zogen ihre Leichen aus dem Wasser.
Der Wirbelsturm entfernt sich aber derzeit weiter von der Südwestküste Mexikos. Meteorologen erwarten nicht, dass er noch auf Land trifft. An Land brachten die Ausläufer aber starken Wind und Regen.
"Hilary" zog seit Mitte der Woche parallel zur mexikanischen Küste Richtung Nordwesten. In seinem Zentrum entwickelte der Sturm Windgeschwindigkeiten von bis zu 235 Kilometern in der Stunde.
Tropensturm "Philippe" vor den Kapverden
Derweil hat sich über dem Osten des Atlantiks ein Tropensturm gebildet: "Philippe" befand sich am Samstagabend etwa 900 Kilometer südwestlich der Kapverdischen Inseln. In seinem Umfeld wurden Windgeschwindigkeiten von 72 Kilometern pro Stunde gemessen. Derzeit zieht er langsam in Richtung West-Nordwest, wie der Nationale Wetterdienst der USA mitteilte.
Die Meteorologen rechnen damit, dass er diese Richtung zunächst beibehält und sich verlangsamt. Sturmwarnungen wurden bisher nicht herausgegeben.
Tropensturm "Orphelia" passiert Kleine Antillen
Im Westatlantik, nordwestlich der Kleinen Antillen, zog am Sonntag Tropensturm "Ophelia" an der Inselgruppe vorbei. Der Sturm schwächte sich zuletzt allerdings ab und entwickelte Windgeschwindigkeiten von nur noch 75 Kilometern pro Stunde.
Quelle: dpa, dapd