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Oder-Hochwasser: Deiche halten enormem Druck stand


Hochwasser in Brandenburg
Deiche halten enormem Druck stand

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 2 Min.
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Die Hochwasserlage an der Oder bleibt angespannt, ist aber offenbar unter Kontrolle. Die Wasserstände des Flusses seien in der Nacht zu Samstag überwiegend gleich geblieben, berichtete die Hochwasserzentrale in Frankfurt (Oder). Bundeskanzlerin Angela Merkel will sich am Samstag ein Bild von der Lage in den brandenburgischen Hochwassergebieten machen.

In Frankfurt und Ratzdorf (Oder-Spree) fielen die Pegelstände inzwischen leicht. So zeigte der Pegel in Frankfurt am Samstagmorgen 5,95 Meter, in Ratzdorf lag er bei 6,21 Meter. Zur Spitzenzeit wurden hier laut Zentrale 6,29 Meter gemessen. Es wird damit gerechnet, dass sich die Werte nur noch um ein oder zwei Zentimeter ändern.

Aktuelle Meldungen aus der Unwetterzentrale

Maulwürfe sorgten für Schrecksekunde

Eine Schrecksekunde gab es für die Einsatzkräfte am frühen Morgen, als eine Alarmmeldung über einen Deichrutsch in der Innenstadt von Frankfurt einging. Doch dies habe sich als harmlos entpuppt, sagte Stadtsprecher Sven Henrik Häseker. Es seien lediglich Maulwurfsgänge eingefallen, die Stellen seien rasch mit Sandsäcken abgedichtet worden.

Enormer Wasserdruck

In Frankfurt laufe derzeit noch die Scheitelwelle des Hochwassers durch. Das Wasser werde in den nächsten Tagen weiter enormen Druck auf die Dämme ausüben, sagte ein Sprecher. In Frankfurt gilt seit Freitag die höchste Alarmstufe 4, bei der Deiche überflutet werden können.

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Kanzlerin vor Ort

Angesichts der ernsten Lage in der Region will Angela Merkel am Samstagmittag nach Frankfurt kommen. Gemeinsam mit Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) und Frankfurts Oberbürgermeister Martin Wilke (parteilos) wird sie sich im Amt für Brand-, Katastrophenschutz und Rettungswesen über die Lage informieren. Anschließend geht es an die Oder, um die gegen das Hochwasser errichteten Spundwände in Augenschein zu nehmen.

Polder geflutet

Am Freitag kam es zu ersten Deichschäden - etwa in der Nähe des Pegels Ratzdorf (Oder-Spree), an dem das Wasser zuvor seinen Scheitelpunkt erreicht hatte und wo Oder und Neiße zusammenfließen. Insgesamt hielten die größtenteils erneuerten Wälle jedoch dem Druck stand. Zu ihrer Entlastung wurden am Freitagnachmittag nahe Schwedt zwei Polder geöffnet, um die Lage auch im Oderbruch, einem stark überschwemmungsgefährdeten Landstrich, stabil zu halten. "Besonders unsere polnischen Nachbarn in der Stadt Stettin (Szczecin) sollen hierdurch entlastet werden", sagte der Präsident des Landesumweltamtes, Matthias Freude. Insgesamt umfassen die jetzt geöffneten Auslaufflächen 4500 Hektar, die rund 85 Millionen Kubikmeter Wasser aufnehmen können.

Hilfe für Polen

Auch wenn die Lage im eigenen Land ernst ist, hilft Brandenburg Polen im gemeinsamen Kampf gegen die Oderflut. Zwei benachbarte Woiwodschaften erhielten drei Boote, drei Notstrom-Aggregate und 600.000 Sandsäcke, teilte das Finanzministerium in Potsdam mit. Dafür seien mehr als 100.000 Euro freigegeben worden. Eine polnische Delegation mit dem Marschall der Woiwodschaft Lebuser Land an der Spitze will die Hilfsgüter am Samstagvormittag beim Katastrophenschutzlager in Beeskow (Oder-Spree) abholen.

Polnische Dörfer evakuiert

Bei Slubice, der polnischen Nachbarstadt Frankfurts (Oder), ist die Lage bedrohlicher: Teile der Stadt liegen tiefer als die Oder. Zwei Dörfer wurden bereits evakuiert. Schulen und Kindertagesstätten sind geschlossen. Die Deiche hielten bislang aber auch dort.

Quelle: dpa, apn, afp

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