Hochwasser in Südbayern Tief "Bergthora" brachte bis zu 150 Liter Regen
Überflutete Straßen, umgestürzte Bäume und Erdrutsche: Dauerregen hat am Donnerstag in Teilen Süd- und Ostbayerns Überschwemmungen und Verkehrsprobleme verursacht. Nach Angaben der Polizei hat der kräftige Niederschlag nahe der Grenze zu Österreich neun Straßen überflutet. Die Bundesstraße 305 musste zwischen Reit im Winkl und Oberwössen wegen herabstürzender Gesteinsbrocken gesperrt werden. Überschwemmungen gab es vor allem rund um Passau an Donau, Inn und Ilz. Etliche Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden.
Am Weißen Regen im Bayerischen Wald hat der Pegel in Kötzting am Donnerstag die höchste Meldestufe 4 erreicht, teilte das Landesamt für Umwelt in seinem Hochwasserlagebericht am Donnerstag mit. Auch am Inn und seinen Zuflüssen gibt es verbreitet Überflutungen. Amm Pegel Passau wurde wie erwartet gestern Abend ein Höchststand von 8,79 Metern erreicht. Dies ist der viert höchste Wasserstand seit dem Beginn der Messungen. Kritisch sind die Pegelstände auch in einigen Bereichen der Isar.
Gesperrte Straßen in Oberbayern
Laut Polizeipräsidium Oberbayern-Süd sind von den hohen Pegelständen vor allem die Landkreise Berchtesgaden und Traunstein betroffen. Überflutete Straßen und vollgelaufene Keller wurden aber auch aus vielen anderen Landkreisen Oberbayerns gemeldet. Die Polizei sperrte zahlreiche überflutete Straßen. Feuerwehren sind vielerorts mit dem Auspumpen von Kellern beschäftigt.
Aktuelle Meldungen aus der Unwetterzentrale
Mehr als 150 Liter Regen
Seit Mittwochfrüh hat es in Südbayern die erwarteten Starkregenfälle gegeben. In einigen Regionen fielen innerhalb von 24 Stunden deutlich mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter. In Aschau-Stein im Chiemgau waren es sogar mehr als 150 Liter.
24-stündige Niederschlagsmengen (Liter/Quadratmeter)
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Wasser konnte nicht versickern
In den betroffenen Gebieten herrschte bereits in den vergangenen Wochen vielfach regnerisches Wetter, die Böden waren daher schon mit Wasser gesättigt. Das Gros der Niederschläge floss, ohne vorher in Teilen im Boden zu versickern, direkt in die schnell ansteigenden Bäche und Flüsse.
Regen lässt allmählich nach
Auch am Donnerstag können die Wasserstände noch etwas ansteigen. Dann rechnet Ruhnau aber mit einer allmählichen Entspannung der Lage, denn die Regenfälle lassen in den am stärksten betroffenen Gebieten in ihrer Intensität nach.
Sommerlich warm und trocken
Ab Freitag übernimmt dann Hoch „Urs“ die Regie über unser Wetter: "Im Tagesverlauf sind in den Hochwasser-Gebieten zunächst keine weiteren Regenfälle mehr zu erwarten", erklärt Meteorologe Ruhnau. Vor allem am Samstag gibt es im ganzen Land viel Sonne und sommerlich warme Temperaturen.
Quelle: Meteomedia, dpa, ddp