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Grímsvötn beruhigt sich, Hekla brodelt


Vulkanausbruch auf Island
Grímsvötn beruhigt sich, Hekla brodelt

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 2 Min.
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Der isländische Vulkan Grímsvötn hat sich nach seinem gewaltigen Ausbruch vom Samstag weitgehend und wohl auf Dauer beruhigt. Nach Angaben aus dem Meteorologischen Institut in Reykjavik ist keine Asche und kaum noch Dampf in die Luft gestiegen. Der Grímsvötn sei "doch sehr ruhig geworden", sagte Meteorologin Elin Jonasdóttir. Ein Wiederaufleben des Ausbruchs sei sehr unwahrscheinlich. Doch offenbar rumort bereits der nächste Vulkan.

Forscher haben auf dem Hekla eine 20 Kilometer breite Beule entdeckt, berichtete "Spiegel-Online" und zitierte den Vulkanologen Birger-Gottfried Lühr vom Geoforschungsinstitut Potsdam, der einen baldigen Ausbruch für "sehr wahrscheinlich" hält. "Etwa alle zehn Jahre müsste mit einer Explosion des Hekla gerechnet werden", sagte Lühr gegenüber "Spiegel-Online". Folgt man diesem Rhythmus, stünde ein Ausbruch eigentlich wieder bevor.

Foto-Serie Grimsvötn

Hekla schon seit längerem Ausbruchs-Kandidat

Lühr sei vor drei Jahren noch selbst am Hekla gewesen, und schon damals habe sich niemand mehr auf den Gipfel gewagt. Eine Forschergruppe um Benedikt Ofeigsson von der Universität Island in Reykjavik berichtete in der Zeitschrift "Journal of Geophysical Research" von einer sich füllenden Magma-Kammer in einer Tiefe von 14 bis 20 Kilometern.

Der Vulkan gilt wegen des starken Drucks in der Magma-Kammer schon seit längerem als Ausbruchs-Kandidat. Aus dem Meteorologischen Institut Reykjavik hieß es aber, man könne nie vorhersagen, ob der Ausbruch "morgen, in ein paar Monaten oder etlichen Jahren kommt." Bei mehr als 30 aktiven Vulkansystemen auf der Nordatlantikinsel gehören für die Isländer relativ häufige Ausbrüche zum Alltag.

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Zeitweise Behinderungen im Luftverkehr

Der Grímsvötn hatte am Wochenende große Mengen Vulkanasche bis zu 20 Kilometer hoch in die Atmosphäre gespuckt. Zeitweise gab es Störungen auch im deutschen Flugverkehr. Im Unterschied zum Vorjahr, als der Vulkan Eyjafjallajökull ausgebrochen war, dauerte die Sperrung der Flughäfen in Hamburg, Bremen und Berlin allerdings nur einige Stunden. Momentan werden keine weiteren Einschränkungen in Europa erwartet.

Europaweit einheitliche Regelungen gefordert

Unterdessen bekräftigte Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) seine Forderung nach gemeinsamen Absprachen in Europa zum Umgang mit Vulkanasche. "Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass ein gemeinsames und abgestimmtes Vorgehen der Verantwortlichen in Europa nach wie vor eine dringliche Aufgabe bleibt", zitierte die "Passauer Neuen Presse" aus einem Brief Ramsauers an die ungarische EU-Ratspräsidentschaft. In dem Schreiben bittet der CSU-Politiker seinen ungarischen Amtskollegen Pál Völner, das Thema beim Verkehrsministerrat am 16. Juni ganz oben auf die Tagesordnung zu setzen.

Auch die Pilotenvereinigung Cockpit kritisierte, dass es keine EU-weit einheitlichen Grenzwerte gebe. Das sei kontraproduktiv, sagte Cockpit-Sprecher Jörg Handwerg den "Dortmunder Ruhr Nachrichten". "Ein Land erlaubt das Fliegen nur auf bestimmten Strecken, das nächste verhängt ein umfassendes Verbot, andere nehmen keinerlei Beschränkungen vor. Das können wir so nicht hinnehmen." Handwerg forderte verbindliche Absprachen zwischen den Ländern.

Quelle: dpa, wetter.info

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