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Unwetterfront wütet über Deutschland


Unwetter
Unwetterfront wütet über Deutschland

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 3 Min.
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Blitzeinschläge, abgedeckte Häuser, mehrere Verletzte und zwei Tote: Eine schwere Unwetterfront, die am Mittwochabend über weite Teile Deutschlands gezogen ist, hat binnen weniger Minuten schwere Schäden angerichtet. Bäume wurden umgerissen, Dächer abgedeckt, Felder verwüstet, zahlreiche Keller liefen voll. In Nordhessen wütete sogar eine Windhose. Das ganze Ausmaß der Schäden sei noch gar nicht absehbar, hieß es bei den Polizeistellen im ganzen Land.

Vor allem die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Brandenburg seien von der schweren Gewitterfront betroffen gewesen, teilte der Wetterdienst Meteomedia mit. "Vereinzelt wurden von unseren Wetterstationen sogar Orkanböen von über 120 Kilometer pro Stunde registriert", berichtet Stefan Laps, Meteorologe der Unwetterzentrale. Im baden-württembergischen Stötten und im sächsischen Hochwald wurden Spitzenwindgeschwindigkeiten von 130 Kilometern pro Stunde erreicht.

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Zwei Menschen sterben

In Baden-Württemberg forderten die schweren Unwetter zwei Todesopfer. Wie das Lagezentrum des Innenministeriums mitteilte, ertrank eine 57 Jahre alte Frau im Bodensee bei Radolfzell, als ihr Kanu kenterte. Eine 77-Jährige wurde in Konstanz von einem eingestürzten Erdbeerstand begraben. Sie starb später im Krankenhaus. In Heidenheim durchschlug ein Ast die Heckscheibe eines Autos, ein fünfjähriges Mädchen wurde schwer verletzt. Eine Frau wurde von einem Silo getroffen, das sich im Sturm gelöst hatte, sie erlitt schwere Verletzungen. Im badischen Emmendingen konnte eine Frau, auf deren Auto ein Baum gestürzt war, von Rettungskräften befreit werden. Sie blieb unverletzt.

Allein in Oberbayern kamen laut Polizei mindestens 48 Menschen durch Windböen, umstürzende Bäume, umherfliegende Gegenstände und Hagel zu Schaden. In Riedering stürzte ein Baum auf ein Gartenhäuschen, der Besitzer erlitt schwerste Verletzungen und wurde mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen. Zwei Verkaufshäuschen auf Erdbeerfeldern in Prien am Chiemsee und in Rosenheim wurden umgeworfen, die beiden Verkäufer wurden dabei verletzt. Auf einem Bauernhof wurde das Dach einer Maschinenhalle von einer Windböe abgedeckt und dadurch auch eine neu installierte Photovoltaikanlage zerstört. Der Schaden beträgt nach Polizeiangaben etwa 200.000 Euro.

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50.000 Menschen kurzzeitig ohne Strom

In Sachsen und Sachsen-Anhalt verursachten Blitzeinschläge und umstürzende Bäume Schäden an Stromleitungen. Bei rund 50.000 Kunden sei der Strom ausgefallen, teilte die Envia Mitteldeutsche Energie AG mit. Zahlreiche Mitarbeiter seien im nächtlichen Einsatz gewesen, um die Störungen zu beheben, hieß es. Trotzdem waren am Donnerstagnachmittag rund 800 Haushalte noch immer von der Stromversorgung abgeschnitten. In Thüringen verursachte ein Blitzschlag in einem Einfamilienhaus in Saara (Landkreis Altenburger Land) einen Sachschaden von rund 100.000 Euro. Verletzt wurde nach Polizeiangaben niemand.

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Zwei Verkaufshäuschen auf Erdbeerfeldern in Prien am Chiemsee und in Rosenheim wurden umgeworfen, die beiden Verkäufer wurden dabei verletzt. In Riedering stürzte ein Baum auf ein Gartenhäuschen, der Besitzer erlitt schwerste Verletzungen und wurde mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen.

Tornado rast durch Frankenau

Im nordhessischen Frankenau deckte eine Windhose mehrere Dächer ab und entwurzelte Bäume. Eine Frau wurde leicht verletzt, wie die Polizei berichtete. Am Frankfurter Flughafen sorgte ein kräftiges Gewitter kurzzeitig für Verzögerungen im Flugverkehr. "Aus Sicherheitsgründen mussten wir Kapazitätseinschränkungen vornehmen und konnten nicht wie geplant starten und landen", sagte Flughafensprecher Thomas Uber.

In Berlin rief die Feuerwehr am Abend für anderthalb Stunden den Ausnahmezustand aus. 23 freiwillige Feuerwehren wurden in Bereitschaft gesetzt. Es kam zu mehr als 130 wetterbedingten Einsätzen. Geduld mussten auch Bahnreisende im Feierabendverkehr mitbringen. Vom Hauptbahnhof in Erfurt wurden massive Verspätungen gemeldet, vor allem in Richtung Südthüringen und Oberfranken. Der Streckenabschnitt Apolda-Großheringen auf der ICE-Trasse Leipzig-Erfurt-Frankfurt/Main musste gesperrt werden.

Es wird langsam schöner

Am Freitag verziehen sich die Unwetter aber. Zwar kann es lokal noch einmal Gewitter geben, doch diese bleiben wohl vergleichsweise harmlos. Am Wochenende zeigt sich häufiger die Sonne, und auch die Temperaturen steigen deutlich. Am Dienstag können im Westen verbreitet 32 bis 34, in einigen Flusstälern und Ballungsräumen auch um 35 Grad erreicht werden.

Quelle: wetter.info, dpa

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