Wettervorhersage: "Weiße Überraschungen sind überall möglich"

Zwei Tiefs bestimmen derzeit unser Wetter. Das eine liegt über der Ostsee, das andere über Frankreich. "Leider bewegen sich diese Tiefs derzeit etwas unkoordiniert, etwa so wie die Fettaugen auf einer Hühnerbrühe", sagt Meteorologe Thomas Globig vom Wetterdienst Meteomedia zu wetter.info. Eine detaillierte Prognose für einen längeren Zeitraum ist daher momentan kaum möglich. Doch eines hält der Wetterexperte für sicher: Weiße Überraschungen sind überall möglich.

Nachdem heute bereits Teile des Saarlandes und der Pfalz mit einer dicken Schneedecke überzogen wurden, dürfte es bei Temperaturen um null Grad auch vom nördlichen Bayern über den Odenwald bis ins Vogtland weiter schneien. In den Niederungen fällt der Niederschlag als Schneeregen. Eine letzte Bastion gegen den Frost bietet nur noch der Rheingraben. Hier erreichen die Temperaturen heute noch einmal fünf bis sechs Grad. Mit der Folge, dass es vom Kaiserstuhl über den Rhein-Neckar-Raum bis nach Köln vermutlich regnen wird. "Doch mit jedem Höhenmeter kommt man dem Winter näher", sagt Meteorologe Globig.

Unfälle in Niedersachsen

In Niedersachsen hat die Schnee- und Eisglätte bereits zu zahlreichen Unfällen geführt. Bei einem Unfall auf der Autobahn 7 bei Bispingen starb jedoch eine 34-jährige Frau, nachdem ihr Auto bei extremer Straßenglätte ins Schleudern geriet und quer auf der Fahrbahn zum Stehen kam. Die Frau wurde in dem Wrack eingeklemmt und erlitt schwere Verletzungen, so dass sie noch an der Unfallstelle starb. In den meisten Fällen blieb es jedoch bei Sachschäden.

Im Landkreis Hildesheim kam es zwischen 6 und 9.30 Uhr morgens bereits zu 35 Unfällen wegen extremer Straßenglätte. So konnte sich eine 14-jährige Schülerin, die an einer Bushaltestelle in Hildesheim wartete, nur noch durch einen Sprung zur Seite vor einem ins Schleudern geratenen Auto retten. Im Harz wurde eine Bundesstraße wegen mehrerer umgestürzter Bäume gesperrt. Räumdienste und Feuerwehr arbeiteten mit Hochdruck an der Beseitigung der Hindernisse. Die Bäume waren unter der Last des Schnees abgebrochen und auf die Fahrbahn gekippt.

wonifi

Neuschnee in der Nacht

In der Nacht herrscht dann fast überall Frost. Selbst am Oberrhein kühlt es auf null Grad ab. Vom Süden Deutschlands über Ost-Thüringen bis nach Sachsen dürfte es weitere Schneefälle geben. "Im Schwarzwald sind in der Nacht mehrere Zentimeter Neuschnee möglich", so Globig. Auch direkt an der Ostseeküste werden kräftige Schauer fallen. Nur ist unklar, ob sie als Regen oder als Schnee herunterkommen. Kommt der Wind aus Nordost, so wird er über der See, die mit sechs bis sieben Grad noch relativ warm ist, aufgeheizt. Ansonsten muss auf Rügen, in der Lübecker Bucht und in Teilen Schleswig-Holsteins mit Neuschnee gerechnet werden.

Temperaturen sinken unter Null

Am Samstag werden die meisten Niederschläge wohl in einem Streifen von Bayern bis Sachsen fallen. Auch an der Ostsee dürfte es erneut Schneefälle oder Schauer geben. "Weiße Überraschungen sind dann fast überall möglich", sagt Meteorologe Globig. Deutschland könnte sich dann in eine Winterlandschaft verwandeln. Die Temperaturen sinken in weiten Landesteilen mit minus zwei Grad unter den Gefrierpunkt. Nur an der Rheinschiene kann es vereinzelt mit plus drei Grad noch etwas milder werden. Hier kann es bei einem Mix aus Wolken und Sonne auch etwas freundlicher werden als im übrigen Deutschland.

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Am Sonntag kann der Schlitten raus

Der Sonntag wird dann wohl ein ruhiger Wintertag. Die Temperaturen bleiben weiterhin am Gefrierpunkt, es fallen jedoch nur noch vereinzelt ein paar Schneeflocken. Einem Adventsausflug in die Mittelgebirge steht dann nichts mehr im Weg. Im Harz und im Schwarzwald beispielsweise rechnet der Meteorologe mit schönen Rodelbedingungen.

Quelle: wetter.info, uwe