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Wettervorhersage: Unwetterzentrale warnt vor Schnee, Regen und Glatteis


Wettervorhersage
Warnung vor Schnee, Regen und Glatteis

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 4 Min.
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Auch in der Nacht zum Mittwoch und am Mittwochmorgen bleibt die Lage im winterlichen Deutschland prekär, es drohen Schneefälle, starker Regen und Glatteis. Schon am Dienstag hatte es tödliche Unfälle auf glatten Straßen gegeben, Schulen blieben teilweise geschlossen.

In der Nacht zum Mittwoch muss man sich in einem breiten Streifen vom Saarland und der Pfalz bis nach Sachsen und Bayern weiter auf kräftige Niederschläge einstellen. Unterhalb von 400 Metern regnet es, vor allem im Saarland erwarten die Meteorologen große Regenmengen. "Auf dem gefrorenen Boden kann das Wasser nicht versickern, Bäche und kleinere Flüsse können über die Ufer treten", sagte Lars Dahlstrom von der Meteomedia Unwetterzentrale gegenüber wetter.info. Oberhalb sowie weiter nach Osten hin muss mit Schnee gerechnet werden.

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Schnee und gefrierende Nässe

Nördlich der Mittelgebirge lassen die Niederschläge nach Mitternacht schnell nach. Dann aber reißt der Himmel auf, und es wird frostig kalt - es droht gefrierende Nässe auf den Straßen. Weiter südlich gibt es die ganze Nacht über kräftigen Schneefall, der teilweise in Schneeregen oder Regen übergeht. Besonders heftig schneit es rund um Fichtelgebirge, Schwarzwald, Böhmerwald und Bayerischer Wald. Die Schneefälle dauern mindestens bis zum Mittwochmorgen an.

Luftbrücke nach Hiddensee

Von der im Eis eingeschlossenen Insel Hiddensee wurden am Dienstag 40 von etwa 100 Urlaubern mit dem Hubschrauber ausgeflogen. Zuvor war ein letzter Versuch gescheitert, die Fahrrinne mit einem Eisbrecher zu öffnen. Die 1050 Einwohner und die Urlauber werden auf dem Luftweg mit Lebens- und Arzneimitteln versorgt. Am frühen Nachmittag musste die Luftbrücke jedoch unterbrochen werden, als der Wind auffrischte und sich neuer Schnee ankündigte.

Busverkehr teilweise eingestellt

Wegen der eisglatten Straßen und Schneeverwehungen ist bereits in mehreren Regionen Niedersachsens der Busverkehr eingestellt worden. So fahren in Oldenburg, Leer und Celle, in Hildesheim, im Kreis und in der Stadt Osnabrück sowie im Deister keine Busse mehr. In Osnabrück sind alle Fahrzeuge nach Angaben der Verkehrsbetriebe auf die Bushöfe zurückgerufen worden. Es wurde ein Krisenstab eingerichtet. "Es ist so glatt, und wir haben kein Salz mehr", sagte eine Sprecherin. Am Frankfurter Flughafen wurden 50 innerdeutsche Flüge gestrichen, außerdem gab es einige Verspätungen.

Dach stürzt ein

In Rheinland-Pfalz sind wegen des Schnees Tausende Schüler zu Hause geblieben. Allein in der Südwestpfalz blieben 23 von 38 Schulen geschlossen, sagte eine Sprecherin der Kreisverwaltung in Pirmasens. Im hessischen Lahn-Dill-Kreis wurden unterdessen etwa 20 Turn- und Sporthallen wegen zu hoher Schneebelastung geschlossen, Wuppertal meldete etwa 100 Schließungen. Im sauerländischen Attendorn stürzte eine Firmenhalle ein. Dabei sei ein Autofahrer in seinem Wagen von umherfliegenden Teilen verletzt worden, sagte ein Sprecher der Polizei Olpe. Im schleswig-holsteinischen Plön brach das Dach einer ehemaligen Sporthalle unter der enormen Last des Schnees zusammen, bei dem Unglück wurde niemand verletzt.

Tödliche Unfälle

In den vergangenen Stunden kam es bereits zu zahlreichen Unfällen: In Schleswig-Holstein verunglückten ein 20-jähriger Autofahrer und sein 19-jähriger Beifahrer tödlich. Ihr Auto schleuderte am Montagabend auf der E47 bei Heiligenhafen gegen einen Sattelzug. Die eingeklemmten Männer starben noch am Unfallort. In Hannover stürzte ein 71-Jähriger auf eisglatter Straße und verletzte sich tödlich am Kopf.

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Verkehrschaos in Nordrhein-Westfalen

In Nordrhein-Westfalen zählte die Polizei in der Nacht zum Dienstag fast 900 Unfälle. Ein Mensch wurde getötet, 64 wurden verletzt - 15 davon schwer. Der Gesamtschaden wird auf 2,3 Millionen Euro geschätzt. In Solingen wurden vier Menschen schwer verletzt. Eine 18-jährige Autofahrerin rutschte in den Gegenverkehr, kollidierte mit einem Pkw und wurde in eine Böschung geschleudert. Ihr 22-jähriger Beifahrer wurde eingeklemmt. Der 31-jährige Unfallgegner und sein Beifahrer wurden ebenfalls schwer verletzt. In Spenge im Kreis Herford löste sich eine rund 15 Zentimeter dicke Eisplatte vom Dach eines Autos und durchschlug die Windschutzscheibe eines anderen Fahrzeugs. Die 26-jährige Fahrerin und ihre beiden fünf und sechs Jahre alten Kinder wurden leicht verletzt, teilte die Polizei mit. Der Fahrer des Autos, von dem sich die Eisplatte gelöst hatte, flüchtete.

Mangelware Streusalz

Wegen der andauernden Schneefälle tun viele Städte alles, um an Salz zu kommen - egal woher und zu welchem Preis. Die Stadt Heidelberg hat zum Beispiel Salz in Serbien bestellt - zum Preis von 195 Euro je Tonne, statt sonst knapp 80. "Der Markt hat auf die extrem hohe Nachfrage reagiert", sagte eine Sprecherin. Bei Auktionen erreiche Salz teilweise Preise von mehr als 300 Euro je Tonne. Das seit Donnerstag salzlose Reutlingen hat eine Bestellung in Rumänien aufgegeben. 15 Lastwagen sollten sich am Dienstag auf den mehr als 1500 Kilometer langen Weg machen.

Überschwemmungen drohen

In den nächsten Tagen wird das Wetter in Deutschland durch eine Luftmassengrenze geprägt, die zwischen dem Saarland und Oberfranken verläuft. Nördlich dieser Line bleibt es kalt und trocken, südlich davon fällt verbreitet Regen. Besonders Bayern und das Saarland müssen mit sehr ergiebigen Niederschlägen rechnen. Meteorologe Wagner warnt: Wenn die etwa 20 bis 30 Zentimeter dicke Schneeschicht schmilzt und dazu noch reichlich Regenwasser kommt, drohen in einigen Gebieten Überschwemmungen und Hochwasser.

"Miriam" bringt milde Luft

Grund für die milderen Temperaturen ist das neue Tief "Miriam", das einen Schwall Atlantikluft mitbringt. Außerdem bringt es Sturmböen, im Bergland drohen wieder massive Schneeverwehungen. Auf "Miriam" folgen weitere Tiefdruckgebiete, die erneut milde und feuchte Luft vom Atlantik nach Deutschland bringen können. Ob das der Beginn einer langfristigen Wetterumstellung ist, ist aber noch fraglich.

Quelle: wetter.info, dpa, apn

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